Fundamentale Nachricht
08:11 Uhr, 13.12.2018

EZB-Sitzung: Vertrautes Dilemma

Während die EZB ihre Prognosen für das BIP-Wachstum 2019 voraussichtlich nach unten korrigieren muss, kann sie nach Einschätzung von Columbia-Threadneedle-Zins- und Währungsexperte Adrian Hilton an ihren Inflationsaussichten festhalten.

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Die EZB wird bei ihrer heutigen Sitzung einem vertrauten, wenn auch schwierigen Dilemma ausgesetzt bleiben. Die Konjunkturdaten des Euroraums enttäuschten das ganze Jahr über die Erwartungen und machten die Hoffnung zunichte, dass die beeindruckenden Wachstumsraten des Jahres 2017 fortgesetzt werden könnten, wie Adrian Hilton, Leiter des Researchs für globale Zinsen und Währungen bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Kommentar zur heutigen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schreibt.

„Dies könnte es erforderlich machen, dass die EZB ihre Prognosen für das BIP-Wachstum 2019 nach unten korrigiert, um die Wachstumsraten deutlich näher an den Trend heranzuführen, trotz des erwarteten Rückenwindes durch niedrigere Energiepreise und eine lockere Finanzpolitik“, so Hilton.

Aber obwohl das Wachstum schwach gewesen sei, könne die EZB wahrscheinlich an ihren Inflationsaussichten festhalten, wobei das Vertrauen des EZB-Rates in das Erreichen des Inflationsziels sogar noch steigen könnte. Denn die Löhne im Euroraum stiegen jetzt so schnell wie seit der Finanzkrise nicht mehr und die Angst vor einer Deflation sei deutlich zurückgegangen, heißt es weiter.

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass der EZB-Rat bestätigen wird, dass die Nettokäufe im Rahmen des Quantitative Easing-Programms in diesem Monat planmäßig enden und dass Reinvestitionen in fällige Vermögenswerte unbefristet fortgesetzt werden. Es ist möglich, dass Draghi einige Anpassungen bezüglich des Zeitpunkts der ersten Zinserhöhung vornimmt, aber wir gehen davon aus, dass die aktuelle Ausblicksformulierung vage genug ist, dass er eine gravierende Änderung vermeiden kann“, so Hilton.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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