Fundamentale Nachricht
13:44 Uhr, 20.09.2021

Exorbitante Strompreise. Spanien greift nun ein

Nicht nur in Deutschland sind die kräftig gestiegenen Energiepreise ein Thema. Auch in Spanien müssen Verbraucher für Strom tiefer in die Tasche greifen. Jetzt hat die Regierung gehandelt.

Madrid (Godmode-Trader.de) - Auf der Liste der höchsten Strompreise in Europa liegt Spanien auf Platz sechs. Auf Platz zwei thront Deutschland, in Dänemark zahlen die Verbraucher europaweit am meisten für den Energieträger aus der Steckdose.

Doch mit einem Durchschnittspreis von 22,3 Cent je Kilowattstunde ist für viele Spanier schon die Schmerzgrenze überschritten. Nun hat Madrid gehandelt, um dem wachsenden Unmut in der Bevölkerung ob dieses Themas entgegenzuwirken. Die spanische Regierung hat in der vergangenen Woche per Sofort-Verordnung ein Maßnahmenpaket zur Senkung des Strompreises für Endverbraucher verabschiedet.

Teil des Pakets ist die Rückforderung vereinnahmter Gelder aus Stromverkäufen von etwa 2,5 Milliarden Euro, die vor allem die landesweit größten Erzeuger von Atom- und Wasserenergie belasten dürfte, wie Analysten der Deutschen Bank berichten. „Noch scheint nicht sicher, ob das für März 2022 in Aussicht gestellte Ende der Marktregulierung eingehalten wird. Die bisherigen Kursrückgänge der „traditionellen“ Versorger könnten sich daher in den kommenden Monaten fortsetzen“, so die Deutsche Bank. Wind- und Solarparkunternehmen sowie deren Anlagenbauer könnten dagegen vom Infrastrukturprogramm NextGenerationEU profitieren.

Der Preisdruck in Spanien, die Verbraucherpreise sind im August mit 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr so stark gestiegen wie seit Oktober 2012 nicht mehr, dürfte sich nach dem Regierungs-Dekret entspannen. Neben rund 20 Prozent höheren Kraftstoffpreisen haben unter anderem auch 35 Prozent teurere Stromrechnungen die Inflation in dem Land getrieben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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