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14:00 Uhr, 30.11.2011

EWU: Geldpolitische Lockerung mit keinem Inflationsrisiko verbunden

Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Ansicht von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, ist eine geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mit einem spürbaren Inflationsrisiko verbunden. Tatsächlich sei die Inflationsgefahr bei einem Zusammenbruch des Euro weitaus größer, befürchtet der Experte. Durch die Aufgabe der Einheitswährung und die Rückkehr zu den ehemaligen Landeswährungen käme es dann zu enormen Verschiebungen im Verhältnis der einzelnen Währungen zueinander sowie zu einer beschleunigten Inflationsentwicklung in jenen Ländern, die ihre Währung im Verhältnis zu den Währungen der Kernländer abwerten.

„In den USA und Großbritannien hat sich gezeigt, dass unorthodoxe geldpolitische Maßnahmen sich nicht wesentlich auf die längerfristigen Inflationserwartungen auswirken“ betont Iggo. Der von der Fed favorisierte Maßstab für die Inflationserwartungen (die „5 year-5 year forward break-even inflation rate“) sei mit 2,3 Prozent unlängst in den unteren Bereich seiner historischen Bandbreite gerutscht. Auch in Großbritannien liege die Breakeven-Inflationsrate (zehn Jahre) bei nur 2,6 Prozent.

Nach Einschätzung des AXA IM-Experten sind diese Werte angesichts der mittelfristigen Inflationsrisiken niedrig. Bei diesem Niveau bietet der Markt Investoren preiswerten Inflationsschutz. „Der springende Punkt ist, dass quantitative Lockerung offenbar keine wesentliche Auswirkung auf die von den Anleihemärkten erfassten Inflationserwartungen hat“, sagt der Fondsmanager. Aufgrund des konjunkturellen Abschwungs in der Europäischen Währungsunion sei im Gegenteil ein Deflationsrisiko nicht unwahrscheinlich. Iggo: „Die Breakeven-Inflationsraten deutscher inflationsgeschützter Anleihen sind seit Anfang November sogar gefallen und liegen derzeit nahezu auf ihrem historischen Tiefststand“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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