EWU: Geldpolitische Lockerung mit keinem Inflationsrisiko verbunden
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Ansicht von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, ist eine geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mit einem spürbaren Inflationsrisiko verbunden. Tatsächlich sei die Inflationsgefahr bei einem Zusammenbruch des Euro weitaus größer, befürchtet der Experte. Durch die Aufgabe der Einheitswährung und die Rückkehr zu den ehemaligen Landeswährungen käme es dann zu enormen Verschiebungen im Verhältnis der einzelnen Währungen zueinander sowie zu einer beschleunigten Inflationsentwicklung in jenen Ländern, die ihre Währung im Verhältnis zu den Währungen der Kernländer abwerten.
„In den USA und Großbritannien hat sich gezeigt, dass unorthodoxe geldpolitische Maßnahmen sich nicht wesentlich auf die längerfristigen Inflationserwartungen auswirken“ betont Iggo. Der von der Fed favorisierte Maßstab für die Inflationserwartungen (die „5 year-5 year forward break-even inflation rate“) sei mit 2,3 Prozent unlängst in den unteren Bereich seiner historischen Bandbreite gerutscht. Auch in Großbritannien liege die Breakeven-Inflationsrate (zehn Jahre) bei nur 2,6 Prozent.
Nach Einschätzung des AXA IM-Experten sind diese Werte angesichts der mittelfristigen Inflationsrisiken niedrig. Bei diesem Niveau bietet der Markt Investoren preiswerten Inflationsschutz. „Der springende Punkt ist, dass quantitative Lockerung offenbar keine wesentliche Auswirkung auf die von den Anleihemärkten erfassten Inflationserwartungen hat“, sagt der Fondsmanager. Aufgrund des konjunkturellen Abschwungs in der Europäischen Währungsunion sei im Gegenteil ein Deflationsrisiko nicht unwahrscheinlich. Iggo: „Die Breakeven-Inflationsraten deutscher inflationsgeschützter Anleihen sind seit Anfang November sogar gefallen und liegen derzeit nahezu auf ihrem historischen Tiefststand“.
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