EUR/USD: Manchmal kommt es anders, als man denkt
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Manchmal kommt es anders, als man denkt. Diese Reaktion wollte EZB-Chef Mario Draghi sicherlich tunlichst vermeiden: Keinen Deut in Richtung einer sukzessiven Abkehr der lockeren Geldpolitik ließ sich der Notenbankpräsident in seiner Pressekonferenz vernehmen, um ja nicht den Euro-Bullen Futter zu geben. Wider Erwarten arbeitet die Zentralbank in ihrem Kommuniqué sogar weiterhin mit der Option einer möglichen Erhöhung des Volumens bei den monatlichen Wertpapierkäufen. Zahlreiche Experten hatten erwartet, dass die EZB diese Stelle streichen würde. Weiterhin heißt es nun aber: man sei falls nötig bereit, das Programm im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten. EZB-Präsident Mario Draghi verwies darüber hinaus auf die nach wie vor schwache Inflation und betonte die Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Unterstützung.
Die Leitzinsen und das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm wurden unverändert beibehalten - der Euro ist am Donnerstag nach den geldpolitischen Beschlüssen dennoch auf den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren gestiegen. EUR/USD nahm die Hürde von 1,16 und notierte in der Spitze bei 1,1658 Dollar. Das ist rund 1,5 Prozent über dem Niveau vor den EZB-Entscheidungen.
Die Aufwertung des Euro kann nur verwundern: Mario Draghi klang im Vergleich zu seiner in Portugal gehaltenen aufsehenerregenden Rede vor drei Wochen wesentlich zurückhaltender. Die heutige EZB-Sitzung gab auch keine Hinweise, dass die EZB plant, einen strafferen Kurs im September oder zum Jahresende einzuschlagen. Die Marktreaktionen zeigen in Worten von Christian Lips von der NordLB aber eines: Die EZB befindet sich im Dilemma. „Sie muss einen kontinuierlichen, aber vorsichtigen Ausstiegspfad finden, will sie Marktverwerfungen so weit wie möglich vermeiden. Der Exit wird ein Drahtseilakt für die EZB“. Auf der Hand liegt auch: Die EZB dürfte im Falle, dass der Euro weiter aufwertet, eine straffere Gangart abermals in die Zukunft schieben.
Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf den nächsten Widerstand. Die nächsten wichtigen Unterstützungen lassen sich an den Tiefs vom 28. Juni 2017 bei 1,1289 und 30. Mai 2017 bei 1,1108 lokalisieren.
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