Kommentar
11:15 Uhr, 05.01.2024

Eurozone: Die Inflation zieht wieder an!

Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Dezember wie erwartet wieder beschleunigt. Verantwortlich dafür sind aber vor allem Basiseffekte.

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  • EUR/USD
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Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Dezember um 2,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich die Teuerung wieder beschleunigt. Im November hatte die Jahresveränderungsrate der Verbraucherpreise nur 2,4 % betragen, womit das Inflationsziel der EZB von 2 % fast schon wieder erreicht wurde. Volkswirte der Banken hatten für Dezember ebenfalls mit einer Inflationsrate von 2,9 % gerechnet.

Verantwortlich für die Beschleunigung der Inflation sind vor allem Basiseffekte. So hatte etwa in Deutschland die sogenannte Soforthilfe der Bundesregierung die Energiepreise im Vergleichsmonat des Vorjahres (Dezember 2022) künstlich gedrückt, was nun im Jahresvergleich zu einem höheren Anstieg im Dezember 2023 führt. Auch im Januar könnte die Inflation aber erhöht bleiben, da zu Jahresbeginn viele Unternehmen Preiserhöhungen umsetzen, was dann auch zu einer höheren Inflation führt.

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In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise wie erwartet mit einer Jahresrate von 3,4 % im Dezember. Im November hatte die Jahresveränderungsrate der Kerninflation 3,6 % betragen.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,2 %, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im November. In der Kernrate stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel im Dezember um 0,4 %. Im November war ein Rückgang um 0,6 % verzeichnet worden.

Die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak stiegen im Dezember mit einer Jahresrate von 6,1 %, nach 6,9 % im November. Die Energiepreise sanken im Jahresvergleich um 6,7 %, nach einem Minus auf Jahressicht von 11,5 % im November.

Unterdessen wurden am Freitag zeitgleich mit den vorläufigen Verbraucherpreisdaten für Dezember auch die Erzeugerpreisdaten für November veröffentlicht. Im Monatsvergleich sanken die Erzeugerpreise um 0,3 %, während nur ein Rückgang um 0,1 % erwartet wurde. Im Jahresvergleich sanken die Erzeugerpreise um 8,8 %, nach einem Minus auf Jahressicht von 9,4 % im Oktober.

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Fazit: Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Dezember erwartungsgemäß wieder beschleunigt. Dafür sind aber vor allem Basiseffekte verantwortlich. Die Kerninflation hat sich im Dezember weiter abgeschwächt. Zudem lässt die Entwicklung der Erzeugerpreise einen weiter nachlassenden Inflationsdruck in den kommenden Monaten erwarten. Die in der Tendenz weiter rückläufige Teuerung erklärt, warum die Finanzmärkte drastische Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr erwarten.

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