Eurozone: Die Inflation legt wieder zu!
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,08691 $ (FOREX)
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Dezember um 2,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag auf endgültiger Basis bestätigt hat. Damit hat sich die Teuerung Ende 2023, wie bereits vorab gemeldet, wieder beschleunigt. Im November hatte die Jahresveränderungsrate der Verbraucherpreise nur 2,4 % betragen, womit das Inflationsziel der EZB von 2 % fast schon wieder erreicht wurde.
Verantwortlich für die Beschleunigung der Inflation sind vor allem Basiseffekte. So hatte etwa in Deutschland die sogenannte Soforthilfe der Bundesregierung die Energiepreise im Vergleichsmonat des Vorjahres (Dezember 2022) künstlich gedrückt, was nun im Vorjahresvergleich zu einem höheren Anstieg im Dezember 2023 führt. Auch im Januar könnte die Inflation aber erhöht bleiben, da zu Jahresbeginn viele Unternehmen Preiserhöhungen umsetzen, was dann auch zu einer höheren Inflation führt.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 3,4 % im Dezember. Auch hier wurde der vorläufig gemeldete Wert bestätigt. Im November hatte die Jahresveränderungsrate der Kerninflation 3,6 % betragen.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,2 %, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im November. In der Kernrate stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel im Dezember um 0,5 %. Vorläufig war ein Wert von 0,4 % gemeldet worden. Im November war ein Rückgang um 0,6 % verzeichnet worden.
Fazit: Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Dezember wieder beschleunigt, wie nun auf endgültiger Basis bestätigt wurde. Für die wieder höhere Inflation sind aber vor allem Basiseffekte verantwortlich. Die Kerninflation hat sich im Dezember weiter abgeschwächt. Die Finanzmärkte rechnen weiter damit, dass die EZB wegen der Abschwächung der Inflation die Zinsen im laufenden Jahr massiv senken wird. Zuletzt hatten mehrere EZB-Vertreter die Erwartungen an Zinssenkungen aber gedämpft. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos allerdings, dass Zinssenkungen bis zum Sommer wahrscheinlich seien.
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Inflation wird noch sehr lange ein Thema bleiben; sie ist keineswegs unter Kontrolle bzw. unter Kontrolle zu bringen. Gründe dafür:
- Zweitrundeneffekte, wie
- kräftige Erhöhung der Versicherungsbeiträge, sowohl der Sach- (z.B. Kfz), als auch
Kranken- und Pflegeversicherung
- Weitergabe der z. T. kräftigen Lohnerhöhungen (Lohn- Preisspirale)
- fortlaufend stark erhöhte staatliche Erhöhung der Energiekosten (z.B. CO2-Bepreisung,
Kosten für sog. Energiewende)
- ungebremste Erhöhung der Mieten/Pachten
Insbesondere die Transformation (nicht gemessenen Inflation) Vermögenspreisinflation (Immobilienpreise) in die (gemessene Inflation) Güterwirtschaft (Mieten und Pachten) wird noch viele Jahre anhalten (letztlich bis die gesamten Bestandsimmobilien auf das "neue"/inflationierte Mietniveau erhöht sind). Dies sind i. Ü. die Folgen einer bespiellosen Geldschöpfung (QE und ähnliche Notenbankmaßnahmen) und der ausufernden Staatsverschuldung (z.B. next generation EU) auf EU-Ebene.