Analysteneinschätzung
09:31 Uhr, 01.02.2017

EUR/GBP: Das Parlament sitzt beim Brexit mit im Boot

Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt gehen davon aus, dass das Pfund zum Euro im Jahresverlauf 2017 weiter an Wert verlieren wird und sich zum Jahresende hin Notierungen nahe der Parität einstellen.

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Düsseldorf (GodmodeTrader.de) - Der „Brexit"-Prozess geht in die nächste Runde, die damit verbundenen Unsicher­heiten dürften zeitnah aber nicht weniger werden. In seinem Urteil vom 24. Januar fordert der Supreme Court eine Beteiligung des Parlaments in London, da der EU-Austritt eine fundamentale Änderung des verfassungsrechtlichen Umfeldes des Vereinigten Königreichs bedeutet. Das könnte den Fahrplan von Premierministerin May ins Wanken bringen, bis Ende März die Absichtserklärung für den EU-Austritt in Brüssel einzureichen, wie die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt im aktuellen „Devisenkompass“ schreiben.

Die britische Regierung habe indes bereits eine Gesetzesvorlage eingebracht, damit der EU-Artikel zeitnah aktiviert werden könne. Die Priorisierung der Regierungspositionen lasse auf schwierige Verhandlungen mit Brüssel schließen, der Ausgang dieser Gespräche sei dabei völlig offen. Im laufenden Jahr sei daher auch mit einer deutlichen Abschwächung der Wachstumsdynamik in Großbritannien zu rechnen, da sich Unternehmen bei Investitionen wohl zurückhalten würden und die Verbraucher durch eine höhere Inflation an Kaufkraft verlören, heißt es weiter.

„Vor diesem Hintergrund dürften die Mitglieder des Monetary Policy Committee der Bank of England davor zurückschrecken, den monetären Expansionsgrad zu schnell zu reduzieren. Dadurch fehlt dem britischen Pfund eine wichtige Stütze, wenn die EZB gleichzeitig den ‚Einstieg in den Ausstieg‘ startet. Wir gehen daher insgesamt davon aus, dass das Pfund zum Euro im Jahresverlauf 2017 weiter an Wert verlieren wird und sich zum Jahresende hin Notierungen nahe der Parität einstellen“, so die HSBC-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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