Analyse
16:36 Uhr, 31.07.2019

EUR/USD: Kommt ein "kleiner" Zinsschritt oder überrascht die Fed?

Der politische Druck aus dem Weißen Haus sorgt offenkundig für Handlungszwang beim geldpolitischen Ausschuss FOMC. Unmittelbar vor der erwarteten Absenkung des Leitzinses hat Präsident Trump seine Kritik an der US-Notenbank nochmals erneuert.

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    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,11357 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Anleger warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend europäischer Zeit. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass das Fed erstmals seit mehr als zehn Jahren ihren Leitzins reduziert. Vor allem der politische Druck aus dem Weißen Haus sorgt offenkundig für Handlungszwang beim geldpolitischen Ausschuss FOMC. Unmittelbar vor der erwarteten Absenkung des Leitzinses hat Präsident Donald Trump seine Kritik an der US-Notenbank nochmals erneuert. Die für Mittwoch erwartete Bekanntgabe einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte sei nicht genug, es brauche „eine große Absenkung", erklärte er. Die Fed müsse auch ihre Anleihenkäufe wieder ausweiten, forderte er.

Auch die schwächere Wirtschaftslage, die internationalen Handelsstreitigkeiten sowie der nachlassende Preisdruck dienen als Argumente für einen Zinsschritt der Fed - allerdings mit Einschränkung: Die Verfassung der US-Wirtschaft ist keineswegs labil. Die jüngsten Wachstumszahlen haben leicht positiv überrascht, auch wenn eine Verlangsamung des Wachstumstempos festzustellen war. „Die Marktteilnehmer im FX-Bereich setzen eindeutig auf den „kleinen“ Schritt nach unten“, kommentierte die NordLB im aktuellen FX Weekly. Eine Senkung der Fed Funds Target Rate um 25 Basispunkte dürfte entsprechend auch eingepreist sein und werde den US-Dollar somit wohl nicht weiter belasten. In Folge des politischen Drucks könnte Fed-Chef Piwell aber weitere Zinsschritte im laufenden Jahr signalisieren. Dies dürfte dann nicht mehr spurlos am Greenback-Kurs vorbeigehen.

Im Vorfeld des Entscheids präsentiert sich der Dollar stabil. Am Nachmittag wurde EUR/USD bei 1,1143 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten die Gemeinschaftswährung nur marginal. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen, wie das Statistikamt Eurostat am Vormittag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Zum Jahresauftakt hatte das BIP noch doppelt so stark zugelegt. „Der Währungsraum ist inmitten einer an Geschwindigkeit aufnehmenden wirtschaftlichen Talfahrt", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Für das Währungspaar EUR/USD findet sich die nächste wichtige Unterstützung am Tief vom 11. Mai 2017 bei 1,0837. Der nächste kurzfristige Widerstand liegt am Hoch von 25. Juli 2019 bei 1,1188.

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9 Kommentare

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  • German2
    German2

    schöne Manipulation wieder..war abzusehen

    22:08 Uhr, 31.07.2019
    2 Antworten anzeigen
  • German2
    German2

    es war so klar

    20:11 Uhr, 31.07.2019
  • German2
    German2

    gold wird schon mal im Vorfeld manipuliert

    19:07 Uhr, 31.07.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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