Analyse
12:12 Uhr, 07.03.2022

EUR/USD fällt weiter wie ein Stein

EUR/USD weitet zu Beginn der neuen Handelswoche seine jüngsten, heftigen Verluste auf ein frisches 21-Monatstief bei 1,0806 aus.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,08368 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,08368 $ (FOREX)

Frankfurt (GodmodeTrader.de) – Für EUR/USD beginnt die neue Handelswoche wie die alte geendet hat: mit weiteren heftigen Verlusten. Im Tief erreichte das Währungspaar bislang 1,0806 – ein frisches 21-Monatstief.

Wirtschaftsdaten sind angesichts des Kriegs in der Ukraine und der in diesem Zusammenhang kräftig gestiegenen Risikoaversion in den Hintergrund gerückt. Am Morgen wurde gemeldet, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Januar um 1,8 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um lediglich 1,0 Prozent gerechnet, nach plus 3,0 Prozent im Dezember.

Die deutschen Einzelhandelsumsätze haben im Januar um 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zugelegt. Erwartet worden war hier im Schnitt ein Plus von 1,8 Prozent, nach minus 4,6 Prozent im Dezember. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 10,3 Prozent (Konsens plus 9,8 Prozent, nach plus 0,8 Prozent zuvor).

Der Sentix-Konjunkturindikator für die Eurozone spiegelt bereits die Ukrainekrise wider: Der vom Beratungsunternehmen Sentix ermittelte Index fiel im März gegenüber dem Vormonat deutlich um 23,6 Punkten auf minus 7,0 Zähler und damit auf den niedrigsten Wert seit November 2020.

Besonders deutlich sind die Erwartungen der Anleger gefallen. Der Subindex gab fast 35 Punkte auf minus 20,8 Zähler nach. „Dies gab es in der rund 20-jährigen Sentix-Konjunkturindex-Historie noch nie", kommentierte Sentix die aktuellen Umfrageergebnisse. „Die mehr als 1.200 von Sentix befragten Anleger sehen eine weit größere Beeinträchtigung auf die Wirtschaft in der Eurozone zukommen, als dies bislang allgemein erwartet wurde", hieß es weiter.

Es bestehe vielmehr die Angst, dass die stark steigenden Energiekosten und der hohe Preisdruck auf Nahrungsmittel die Inflation weiter anheizten. Zudem sei der Handlungsspielraum der Notenbanken begrenzt. „Darauf deutet das Sentix-Themenbarometer Inflation hin, das im März einen neuen Allzeitrekord erreicht. Dies verdeutlicht das Dilemma, in dem sich die EZB befindet. Die Inflationstendenzen machen eine frische Stimulierung der Konjunktur nahezu unmöglich. Im besten Fall könnte der angekündigte, restriktivere Kurs abgesagt beziehungsweise weit in die Ferne verschoben werden", so Sentix.

Gegen 12:05 Uhr MEZ notiert EUR/USD bei 1,0835. Die nächste markante Unterstützung liegt am knappen Dreijahrestief vom 20. März 2020 bei 1,0633. Der nächste Widerstand findet sich am Tief vom 28. Januar 2022 bei 1,1120.

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