EUR/USD: Die Fed könnte ein Beben auslösen
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Der Euro eröffnete heute gegenüber dem Dollar bei 1,1904, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1883 markiert wurde. Zuletzt tendierte EUR/USD etwas fester bei 1,1912. Entscheidend auf der Unterseite bleibt für das Cross der EMA200 bei aktuell 1,1846 Dollar, sowie das jüngste Verlaufstief bei 1,1834 Dollar.
Am Devisenmarkt nehmen die Investoren vor der Fed-Sitzung eine abwartende Haltung ein. Eine Veränderung der Zins- und Geldpolitik gilt als unwahrscheinlich. Der Finanzmarkt dürfte aber jedes Wort von US-Notenbankchef Jay Powell auf die Goldwaage legen. „Die Fed wird unseres Erachtens, wie schon die EZB, zunächst Kurs halten“, kommentierte die Helaba am Morgen.
Doch wie geht Powell mit dem Thema einer anziehenden Inflation um? Getrieben von den billionenschweren Corona-Staatshilfen muss in den kommenden Monaten mit steigenden Verbraucherpreisen gerechnet werden. Angesichts eines weiter angeschlagenen Arbeitsmarktes bleibt es für die Fed aber schwierig, ihre Unterstützung für die Wirtschaft zu verringern. „Bisher hat sich Fed angesichts der steigenden Renditen relativ entspannt gezeigt, weitere Straffungen der finanziellen Bedingungen dürften aber unerwünscht sein“, urteilte die Helaba. „Vor diesem Hintergrund wird die Fed bemüht sein, den zu erwartenden Inflationsanstieg als vorübergehend einzustufen“.
Sollte die Fed keine Interventionen für den Fall weiter steigender Zinsen in Aussicht stellen, wäre das für die Renditen so etwas wie die Lizenz zum Steigen, meint Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Experten halten in diesem Fall einen Sprung der Renditen bei den richtungweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen über die Marke von zwei Prozent für möglich. Steigende Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen.
Die Devisenanalysten von Goldman Sachs erwarten, dass die US-Notenbank im zweiten Halbjahr eine Reduzierung der Wertpapierkäufe signalisieren wird. „Die Fed muss substanzielle weitere Fortschritte bei Beschäftigung und Inflation sehen, um zu dem Schluss zu kommen, dass ein Tapering angemessen ist, was wahrscheinlich nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2021 passieren wird“, schreibt die US-Investmentbank in einem Report.
Ab dem kommenden Jahr dürfte das Volumen dann um 15 Mrd. Dollar pro Fed-Sitzung sinken. Ab dem zweiten Halbjahr 2023 sei mit Zinserhöhungen zu rechnen. Allein eine solche Erwähnung dürfte an den Märkten ein Beben auslösen. „Die Toleranz des Offenmarktausschusses für eine künftige Verschärfung der finanziellen Bedingungen könnte zurzeit etwas ausgeprägter sein als üblich, meint Goldman Sachs. „Die Aktivität zieht an, starke Wachstumsimpulse kommen von den Corona-Lockerungen, dem fiskalischen Stimulus und aufgestauten Ersparnissen. Diese Faktoren dürften die Wirtschaft das ganze Jahr über stützen", so Goldman Sachs.
Das Währungspaar EUR/ USD trifft am Dreieinhalbmonatstief vom 9. März 2021 bei 1,1834 auf eine markante Unterstützung. Der nächste Widerstand liegt am Hoch vom 11. März 2021 bei 1,1990.
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