Erfolg ist eine Entscheidung
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Wer beim Trading ans Ziel kommen möchte, der muss vor allem die richtigen Entscheidungen treffen und sie aktiv umsetzen. Profis sagen immer wieder: Erfolgreiches Trading ist kein Geheimnis, sondern die Summe sinnvollen Handelns.
Nun wissen Sie aus eigenen Erfahrungen, dass Entscheidungen zu treffen nicht immer einfach ist. Das erleben Sie in Ihrem Beruf ebenso häufig wie im Privatleben oder in der Freizeit. Ob es nun das Anstellen an der „richtigen“ Supermarktkasse ist, die Vergabe eines Auftrages an einen Handwerker, der Kauf eines neuen Computers, oder die Auswahl eines passenden Arztes in einem Notfall. Ständig wollen wir sicher sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Beim Trading ist es nicht anders.
In unserem Alltag treffen wir ungeheuer viele Entscheidungen, ohne, dass uns diese überhaupt bewusst sind: Aufstehen, oder doch noch ein paar Minuten im Bett liegen bleiben? Cordhose, oder Jeans? Turnschuhe, oder Lederschuhe? Haare waschen? rasieren? Auto oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen? Selbst dass Sie diesen Artikel hier lesen ging einer Entscheidung voraus.
Entscheidungen haben eine unterschiedliche Bedeutung und Tragweite. Der bessere Arzt kann vielleicht über Leben und Tod entscheiden, bei Cordhose oder Jeans ist das Ergebnis eher unwichtig. Ob Hot-Pants oder Businesshose hängt vom Job ab. Bei einem Bewerbungsgespräch als Bankkaufmann könnte die heiße Hose zwar zu einer lustigen Begegnung führen, wohl kaum aber zu einer Festanstellung. Das wir das alles so selbstverständlich beurteilen können hat mit Wissen und Erfahrungen zu tun. Diese Tatsache können Sie für das Trading nutzen!
Entscheidungen zu treffen ist immer deshalb so schwer, weil wir Alternativen haben. Und je bedeutsamer die Alternativen, desto schwerer ist die Entscheidung. Ängstliche Menschen neigen dazu gar keine Entscheidung treffen zu wollen. Das weiß ich aus meiner Praxisarbeit. Sie befürchten immer die falsche Entscheidung treffen zu können. Letztlich wissen sie, dass ihr Leben ohne feste Wahl zum Stillstand führt. Das macht sie noch verzweifelter und ängstlicher. In der Psychologie sagt man – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Stimmt!
Doch warum weigern wir uns eine Entscheidung zu treffen? Weil wir insbesondere unbewusst wissen, dass Entscheidungen Konsequenzen verursachen. Und Konsequenzen bedeuten, dass wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen müssen. Haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen, erzeugt das gute Gefühle in uns. Bei „falschen“ Entscheidungen erzeugt es seelische Schmerzen. Diese vermeidet der Mensch so gut er nur kann. Dann besser keine Entscheidung treffen und alles so lassen wie es ist, und sei es noch so zu unserem Nachteil. Absurd, aber das erklären Sie mal Ihrem Gehirn! Das Gehirn neigt dazu lieber bekannte Verhaltensmuster zu wiederholen als unbekannte zu wagen. Das macht Entscheidungen so schwer. Vor allem, wenn sie eine große Tragweite haben können. Beim Trading Geld zu verlieren hat eine große Tragweite, weil Geld in unserer Gesellschaft für Existenz steht. Und wer will schon gerne seine Existenz aufs Spiel setzen?
Wie so oft im Leben hat alles seine Vor- und Nachteile. Es gilt nun abzuwägen was überwiegt – die Vor- oder die Nachteile? Beim Traden muss man sich schnell entscheiden, was das Abwägen noch schwerer macht. Denn in jedem Trade steckt letztlich ein Gewinn oder Verlust. Wer sich als Trader chronisch ausgehungert fühlt, weil er schon lange keine befriedigenden Gewinne mehr gemacht hat, der sehnt sich ganz besonders nach einem Erfolgstrade. Sein Ego verleitet ihn deshalb im Zweifelsfall sich für einen Trade zu entscheiden, der nicht unbedingt sinnvoll ist, aber seinen Gewinnhunger stillen könnte. Denn Entscheidungen sind hauptsächlich emotional getrieben. Das macht Trading nicht gerade einfacher.
Entscheidungen zu treffen ist ein Drahtseilakt. Man kann sich immer für die Freiheit entscheiden, die der einfache Weg bietet, aber der ist eben nicht immer der Richtige. Das macht die Sache so schwer. Oder wie der Kabarettist Dieter Hildebrandt mal sagte: „Das schwerste in meinem Leben war es, die Freiheit auszuhalten!“. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass Freiheit immer auch Unsicherheit bedeutet. Und für diese Unsicherheit muss man bereit sein, ständig die Verantwortung übernehmen zu wollen. Es ist natürlich wesentlich einfacher, wenn andere Entscheidungen für einen treffen, und man selbst nur derjenige ist, der diese dann umsetzt. Aber natürlich ist auch hier ein Nachteil verborgen. Nämlich der, dass man nicht selbst entscheidet, sondern entschieden wird! Und da sind wir bei der wohl wichtigsten Entscheidung eines Traders. Diese muss er sich vor Beginn seiner Ausbildung unbedingt beantworten: Will ich mein Leben selbst gestalten und somit die Verantwortung für alle meine Handlungen übernehmen, oder es nur von anderen verwalten lassen?
Beim Traden plagt gerade Anfänger die Angst davor, sich falsch zu entscheiden.
Je mehr Trades ausgestoppt wurden, desto größer wird die Entscheidungsmüdigkeit. Dann liegen die nächsten Trades wie Blei vor einem. Daraus entsteht schnell ein störrisches Handeln aus dem Reflex heraus. Der Trader handelt dann nur noch, weil er dabei sein will, getrieben von Hoffen und Beten. Die Verantwortung wurde in diesem Moment schon längst an den Tradinggott abgegeben. Er möge es richten, dass man endlich auf die richtige Spur des Erfolges kommt. Je größer die Verluste, desto schwächer wird die Kraft, sich für das richtige Verhalten entscheiden zu können. Die Emotionen haben dann das Ruder in der Hand, nicht das Können.
Gefühle und spontane Aktionen sind das Störfeuer unserer Entscheidungen. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass vor allem unsere Emotionen unsere Urteilskraft bestimmen. Viele Trader glauben weiterhin dass sie der Fahrer ihres Fahrzeugs sind und alle Entscheidungen selbst treffen. Ja, es braucht auch Mut diese Entscheidung zu treffen, dass es anders ist! Wenn es anders wäre, warum sind dann nur so wenige Trader erfolgreich? Die Absicht allein chinesisch sprechen zu wollen reicht nicht aus um es auch zu können. Das leuchtet jedem ein. Chinesisch ist eine Eigenschaft, die man sich aneignen muss, lernen muss, üben muss. Bei Eigenschaften wie Disziplin und Konzentration scheinen andere Regeln zu gelten. Das glauben immer noch viel zu viele in diesem Geschäft, dass es reicht nur die Erkenntnis zu haben, dass man beim Traden ja nur diszipliniert sein muss um erfolgreich zu sein. Schön gedacht. Das war es dann aber auch mit der Kraft der Erkenntnis! Diese Tatsache ist ein schlaffer Luftballon. Erst die stete Veränderung macht aus ihm ein pralles, festes Gebilde. Das ist bei Chinesisch nicht anders als bei Disziplin oder Konzentration. Nur, weil man etwas verstanden hat, muss man es nicht können. Das wäre so, als könne ich mich in jeden verlieben. Ob ich mich entscheiden kann, diszipliniert oder konzentriert zu werden, hängt von jedem selbst ab. Jeder kann chinesisch lernen, doch wie sehr er bereit dazu ist, das Richtige dafür zu tun, ist seine Entscheidung! Bin ich bereit, auf anderes in meinem Leben zu verzichten? Opfere ich dafür meine Freizeit? Quäle ich mich durch die ungewohnten Wortgebilde? Bin ich bereit, die Schriftbilder zu lernen?, die Satzzeichen?, den Aufbau der Sätze, die Aussprache zu lernen, die Hemmschwelle der Aussprache zu überwinden, mich vielleicht auch zum Affen zu machen, wenn ich die ersten Sätze rede, die ersten Unterhaltungen auf chinesisch führe?
Die Entwicklung des Menschen gibt uns Entscheidungsmuster vor. Oder wir entscheiden unbewusst auf Grund unserer persönlichen Biographie. Unsere Entscheidungen werden also in der überwiegenden Mehrheit der Fälle von dem Autopiloten unsere Vergangenheit getroffenen. Wer erfolgreich traden will, muss diesen Autopiloten zunächst dafür programmieren. Das klingt so technisch, mechanisch, unmenschlich, ist aber nun mal so. Wir sind keine Maschine, nein, komplizierter. Einem Computer kann man stupide vorgeben, was er tun soll, das menschliche Gehirn neigt dazu ständig eigene Wege zu gehen. Und diese sind zum größten Teil von unseren Erfahrungen geprägt. Das ist so, als würden Sie wissen, dass die Suppe, die in ihrem Kochtopf ist, versalzen ist, und Sie würden sich ständig sagen „weniger versalzen wäre besser“. Das macht zwar gedanklich Sinn, praktisch aber hilft es nicht, dass die Suppe sich verändert.
Beim Trading ist nicht das Verstehen der richtigen Handlungen das Problem, sondern das dauerhafte Aneignen dieser Handlungen! Und das geht leider nicht so schnell wie das Verstehen selbst. Der Mensch hätte das gerne, aber da funkt ihm ständig seine eigene Begrenztheit dazwischen. Dass diszipliniertes Verhalten beim Traden sehr sinnvoll ist, ist leicht verstanden, aber der Weg dorthin immens langwierig, anstrengend und mit unglaublich viel eigenem Verzicht verbunden. Und verzichten ist nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung von Menschen, die in einer Welt leben, in der man sich in jeder Sekunde theoretisch für alles entscheiden könnte: anderes TV-Programm, anderes Getränk, anderes Essen, andere Zeitschrift, andere Frisur, anderen Heimweg benutzen, anderes Handy, anderes Auto, andere Kleidung, andere Wohnung, anderen Beruf, anderer Partner. Alles ist in Kürze zu erreichen. Nur menschliche Fähigkeiten, die man beim Traden benötigt wie etwa Mut, Ausdauer, Geduld, freiwilliger Verzicht, Wissen – und eben Entscheidungskraft und Disziplin sind schnell verstanden, aber nicht schnell vorhanden.
Allzu oft malen wir uns beim Traden aus, wie die Folgen einer Wahl sich in Zukunft anfühlen. Wir wollen den Erfolgstrade nicht nur, wir spüren sogar schon wie es ist, den Gewinn gemacht zu haben. Einige geben sogar schon im Geiste das Geld aus, welches sie noch gar nicht verdient haben. Unsere Freude und Hoffnung darauf verleitet uns oft mehr zu der Handlung als das Erkennen der tatsächlichen Zusammenhänge und Geschehnisse. Sprich: Sie traden nicht, was sie sehen, sondern was Sie erreichen wollen. Auch eine Entscheidung, aber leider die falsche!
Mehr über richtige Entscheidungen beim Traden erfahren Sie von den deutschen Spitzentradern auf meiner CD-Box TRADERS TALK. Und wer aktiv an seinen Tradingfähigkeiten etwas verändern möchte, dem empfehle ich das bettermind-Coaching-Programm für Trader.
Norman Welz
Tradingpsychologie GodmodeTrader.de
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