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00:55 Uhr, 19.07.2018

Erdöl nach Lagerdaten mit kontraintuitivem Verhalten

Erdöl reagierte am Mittwoch nicht so, wie es hätte sollen. Drei Ursachen sind dafür mitverantwortlich.

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US-Erdöl der Sorte WTI sackte heute nach dem überraschenden Lageraufbau um 3,17 Mio bpd und einer US-Rekordproduktion von 11 Mio bpd zunächst regelkonform nach unten weg, bevor dann die Positionierungen plötzlich drehten und eine Intraday-Rally gezündet wurde, die den Preis im weiteren Handel rund zwei Dollar nach oben trieb.

Betrachtet man die Vorratshaltung eindimensional macht der Move für sich genommen keinen Sinn, steigt man jedoch etwas tiefer in die gemeldeten Zahlen ein, wird ein Schuh daraus.

Erstens: Die Netto-Importe betrugen in der vergangenen Woche 2,2 Mio bpd, was einen ungewöhnlich hohes Volumen darstellt, und direkt in die Lagertanks mit einfließt.

Wie der beigefügte Chart illustriert, korrelieren die Importe zunehmend eng mit den Vorräten.

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Zweitens: Die Situation am Standort Cushing ist nach wie vor bullish zu bewerten. Hier gehen die Pegel nun schon seit mehreren Wochen zurück.

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Drittens: Letztlich ausschlaggebend war wohl der sehr hohe Rückgang bei den Benzinbeständen, die mit 3,17 Mio bpd ein relativ deutliches Minus zu verzeichnen hatten.

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Der Vollständigkeit halber sei noch auf die Destillat-Lagerhaltung verwiesen, die um 0,37 Mio bpd zurück ging.

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3 Kommentare

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  • WarrenBuffett77
    WarrenBuffett77

    Was da die Amis gelagert haben , reicht mal gerade fur 30 Tage !

    13:35 Uhr, 20.07. 2018
  • Chronos
    Chronos

    Was jetzt Gas, sprich Yankee-Sprit=Benzin damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz.

    Für mich ist das ein extra Produkt, da aufgearbeitet und veredelt.

    Was leider nur die Amis können, es gibt einen charttechnischen Vergleich zwischen Gallonen-Preis an der Tanke und WTI. Damit sieht man imho nur den Staatsanteil, nicht unbedingt die Spanne der Konzerne. Das sieht das VolX, das ist Wahlkampf!

    Beim Tanken sieht man den sinkenden Preis in der EU nicht, nicht einmal in RO

    Ansonsten erinnert mich einiges an die vergangene Diskussion der Lagerbestände.-)

    Auch das ist in der EU viel schwieriger, wenn überhaupt, nachvollziehbar.

    Dabei ist jeder Staat zu einer Grundversorgung (also Lagerung) verpflichtet, sollten 90 Tage sein...

    10:44 Uhr, 19.07. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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