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18:09 Uhr, 24.10.2014

Ende der Anleihekäufe durch die Fed hat nur geringe Auswirkungen

Das Ende des Anleihekaufprogramms der US-Notenbank wird nach Einschätzung des Fondsanbieters Natixis nur geringe Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.

Paris (BoerseGo.de) – Die Anleger scheinen damit zu rechnen, dass die US-Notenbank im März oder April 2015 zum ersten Mal an der Zinsschraube drehen wird. Philippe Waechter, Chefvolkswirt beim Fondsanbieter Natixis hält dies verfrüht. Die zweite Jahreshälfte 2015 wäre günstiger, sagte er. „Entscheidend ist stets das richtige Timing. Die Fed möchte bei der Normalisierung der Geldmarktpolitik vor allem eine Wiederholung der Ereignisse der Jahre 1937-1938 vermeiden. Damals brach die Konjunktur nach einigen Jahren starken Wachstums zusammen, als die Geldmarktpolitik sich wieder entspannt hatte". Die eigentliche Frage laute: Kann die Fed dieses Risiko eingehen und jetzt vorpreschen? „Bislang spricht nichts für eine starke Inflation deutlich über dem Fed-Zielwert von 2 Prozent erreicht werden müsste, bevor die Notenbank die Zinsen wieder erhöht. Daher wird sich die Fed vermutlich Zeit lassen und erst ganz sicher gehen, dass sich die US-Konjunktur auch ausreichend stabilisiert hat“, vermutet Fondsmanager Waechter.

Das Ende der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed sollte hingegen nur geringe Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Dafür sprechen laut Philippe Waechter zwei Gründe: Zum einen habe die Fed bereits im Januar ihre Anleihekäufe gedrosselt, worauf die Märkte kaum reagierten. „Tatsächlich sind die langfristigen Zinsen in den USA heute niedriger als vor Beginn des Taperings“, sagt Waechter. Zum anderen sei jetzt die Europäische Zentralbank am Zug. „Die Zentralbanken stimmen sich in gewisser Weise untereinander ab: Wenn die eine ihre Anleihekäufe zurückfährt, kauft die andere mehr“, so Waechter. Diese Abstimmung sei wichtig. Daher rechne man bei Natixis auch nicht mit Liquiditätsproblemen.

Die EZB habe derzeit gar keine andere Wahl, als ihre Geldpolitik auf sehr lange Sicht expansiv zu gestalten, sagt Waechter. Zudem werde die Notenbank ein 400 Milliarden Euro schweres Liquiditätsprogramm auflegen, das an die Vergabe von Bankkrediten an Wirtschaftsteilnehmer außerhalb des Finanzsektors geknüpft ist. Das Programm solle die Finanzierungssituation der Unternehmen verbessern und die interne Nachfrage nach Krediten anzukurbeln. Die Laufzeit dieses Programms sei bislang bis Ende 2018 vorgesehen, es handle sich also eine langfristige Maßnahme.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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