Emerging Markets fürchten die Zinswende in den USA
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die US-Notenbank steht aller Voraussicht nach vor der ersten Zinsanhebung seit fast zehn Jahren. Für die globalen Finanzmärkte ist dies ein Meilenstein auf dem langen Weg zur Normalisierung der Geldpolitik. „Für die Emerging Markets käme der Schritt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da viele Länder ohnehin schon in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken“, konstatiert die Deka Bank in einem aktuellen Makro-Research. Laut dem Expertenteam wird daher auch 2016 kein einfaches Jahr für Schwellenländer werden. EM-Anlagen dürften erneut unter Druck geraten, und steigende Finanzierungskosten lasten auf dem Wirtschaftswachstum.
Systemkrisen schließt die Deka Bank aber aus. Die Staatsfinanzen seien in den Emerging Markets in den meisten Fällen unter Kontrolle. Die öffentlichen Fremdwährungsschulden seien moderat und dürften von den Währungsreserven meist mehr als ausreichend abgedeckt sein. Das bedeute, dass die Staatsfinanzen eine Durststrecke an den internationalen Kapitalmärkten überstehen könnten. Im Notfall könnten viele Staaten zudem auf multi- oder bilaterale Hilfe bauen. „Die Verschuldung der privaten Haushalte in Emerging Markets liegt mit Ausnahme von Südkorea, Malaysia und Thailand, wo wir im Falle massenhafter Zahlungsprobleme mit staatlichen Eingriffen rechnen, auf einem moderaten Niveau und ist nach unserer Einschätzung nicht als ein systemisches Risiko einzustufen“, schreibt das Research-Team. Die größte Unsicherheit besteht laut der Deka-Bank im Unternehmenssektor, wo die Verschuldung in den vergangenen Jahren massiv hochgefahren wurde. Anders als früher üblich war, wurde die Verschuldung allerdings eher im Inland aufgebaut, vor allem über Bankkredite. Die Gefahr, die sich durch einen „Sudden Stopp“ der Kapitalzuflüsse aus dem Ausland ergibt, werde daher durch die Struktur der Unternehmensverschuldung gemindert.
Als besonders anfällig betrachten die Experten EM-Währungen, denn hier sei es schwer, einen „fairen“ Wert zu bestimmen. Vor allem in Ländern, die ein Leistungsbilanzdefizit aufwiesen, sei eine Abwertung auch fundamental leicht zu rechtfertigen. Für Aktien gebe es zwar einen gewissen „Anker“ für die Bewertung in Form der zukünftig erwarteten Gewinne. Doch gerade in einer Zeit, in der der Ausblick für Währungen und realwirtschaftliche Entwicklungen unsicher sei, wäre auch der Gewinnausblick kaum eine verlässliche Größe.
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