Dt. Bank: Streichung der Dividenden für 2015 und 2016 wenig hilfreich
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Hannover/ Zürich Godmode-Trader.de) - Wie bereits angekündigt musste die Deutsche Bank Abschreibungen auf Firmenwerte von 5,8 Mrd. Euro im dritten Quartal 2015 vornehmen. Hiervon waren insbesondere das Investment Banking mit 2,2 Mrd. Euro als auch das Privatkundengeschäft mit 2,8 Mrd. Euro betroffen. Neben den Auswirkungen der weiter verschärften Kapitalanforderungen spiegeln sich hier die Erwartung eines niedrigen Veräußerungserlöses für die Postbank sowie die Effekte aus der Verschlankung des Investment Bankings wider. Inklusive erneuter Zuführungen zu den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten verbuchte die Deutsche Bank somit Sonderaufwendungen in Höhe von 7,0 Mrd. Euro im dritten Quartal. Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten lagen per Ende September bei 4,8 Mrd. Euro. Vor diesem Hintergrund wies die Bank im vergangenen Quartal einen Vorsteuerverlust von 6,1 Milliarden Euro aus. Nach neun Monaten ergab sich ein Fehlbetrag von 3,4 Milliarden Euro.
Im Rahmen der Strategie 2020 wurde die Streichung der Dividende für 2015 und 2016 beschlossen. Die Maßnahme soll dazu beitragen, dass die Bank keine erneute Kapitalerhöhung durchführen muss. Insbesondere dank der eingesparten Dividende verbesserte sich die harte Kernkapitalquote (CET1) per Ende September 2015 um 12 Basispunkte auf 11,5 %. Bis Ende 2018 soll die CET1-Quote auf 12,5 % und die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von aktuell 3,6 % auf 4,5 % (2020: 5,0%) gesteigert werden.
Die Analysten der NordLB senken laut einer Studie von Donnerstag das Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank auf 24,00 Euro und raten zum Verkauf des Papiers. Das Geldhaus habe enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, die auch ohne die hohen außerordentlichen Belastungen nur im Rahmen des schwachen Vorjahresquartals gelegen hätten, führen die Analysten aus. Ausgerechnet der Anleihenbereich, der nun strategisch geschrumpft werde, habe sich vergleichsweise resistent gezeigt, wohingegen das Aktiengeschäft überraschend deutlich eingebrochen sei.
Wesentlich wichtiger als die Vergangenheitsdaten seien jedoch die neu ausgegebenen Finanzziele der Strategie 2020. So werde das Ziel einer Eigenkapitalrendite von über 10 % zwar von 2020 auf 2018 vorgezogen, dennoch liege es meilenweit von früheren Vorgaben entfernt. Ob die Bank so schnell ihre Eigenkapitalkosten wieder verdienen könne, sei jedoch keinesfalls sicher, da der geplante Konzernumbau, die zukünftige Regulierung und zusätzliche Rechtsrisiken für Unsicherheit sorgten. Eine sofortige Kapitalerhöhung statt der Dividendenstreichung 2015/16 hätte zu mehr Planungssicherheit geführt. Die Aussicht auf eine „wettbewerbsfähige“ Ausschüttungsquote sei eher eine Selbstverständlichkeit als ein Anreiz für Investoren, urteilt die NordLB.
Die Credit Suisse belässt die Deutsche Bank-Aktie nach Zahlen auf „Neutral" und einem Kursziel von 28 Euro. Basierend auf den bisherigen Informationen sei nur wenig Spielraum für steigende Gewinnschätzungen zu erkennen, schrieben die Analysten. Positiv sei das höhere Ziel einer harten Kernkapitalquote von 12,5 Prozent, dem jedoch deutlich niedrigere risikogewichtete Aktiva zugrunde lägen. Die Streichung der Dividenden für die Jahre 2015 und 2016 halte man für nicht hilfreich, gleichwohl sei der Schritt in Anbetracht der hohen Verluste sehr wohl notwendig.
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