Die Rückkehr der Wachstumstitel?
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„Die Vorgaben der Federal Reserve von letzter Woche reichten nicht aus, um den Markt davon zu überzeugen, dass die Fed die Inflation senken würde. Die Inflationserwartungen gingen nicht zurück, wie die darauf folgenden Preisbewegungen bei Gold, Breakeven-Inflation und Bitcoins zeigen. Der Hauptgrund dafür scheint das mangelnde Vertrauen des Marktes in die Fed zu sein. Infolgedessen schwanken der Markt und die Haushalte zwischen der Befürchtung, dass es aufgrund der übermäßigen Straffung der Geldpolitik zu einer Rezession kommen könnte, und der Erleichterung, dass dies nicht der Fall ist. Dies ist typisch für einen Carry-Trade im fortgeschrittenen Stadium, bei dem übermäßiger Optimismus zunehmend mit einer weniger ermutigenden Realität konfrontiert wird.
Ein Bereich, der besonders empfindlich auf die Vorstellung reagiert, dass die Zinssätze noch viel höher steigen könnten, ist der Technologiesektor. Vor nicht allzu langer Zeit lag das KGV des Sektors bei etwa 40, doch als die Schar der Einhörner mit geringem Umsatz und großen Wachstumshoffnungen zusammenbrach, fiel das KGV des Sektors auf 24,2. Einige große Unternehmen wie Netflix oder Meta haben enttäuschende Nutzerdaten präsentiert und mussten ebenfalls Rückschläge verkraften. Das Problem für solche relativ reifen Unternehmen besteht darin, weiterhin innovativ zu sein, denn die einfachen Zeiten sind vorbei, da sie ihre Konkurrenz großteils bereits verdrängt haben. Auch die Geschichte von IBM, das 1911 gegründet wurde, zeigt, dass die Entwicklung keine lineare ist.
Was bedeutet das für Anleger? Da die Liquidität seitens der Zentralbanken nur langsam abgebaut wird und keine Klarheit über das Ende des Zinsanhebungszyklus der Fed besteht, ist es wahrscheinlich zu früh, sich auf Wachstumsaktien zu konzentrieren. Während sich bei den Unternehmen die Spreu vom Weizen trennt, ergeben sich jedoch allmählich neue Chancen, sowohl mit Blick auf die Auswahl einzelner Unternehmen, als auch bei der Länder- und Faktor-Allokation.“
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