Kommentar
16:30 Uhr, 26.09.2016

Die Politik der Bank of Japan funktioniert so nicht

Um die Bank-of-Japan-Politik des „yield targeting“ zu verstehen, muss man die Logik hinten anstellen.

Beispiel 1: Wenn die Zinskurve die Erwartungen über die Entwicklung der Leitzinsen ausdrückt, dann muss man feststellen, dass die BoJ in den nächsten zehn Jahren nur eine Anhebung der Leitzinsen um 10 bps erwartet (10Y-Rendite abzüglich -0,10 %). Die BoJ widerspricht sich also selbst, wenn sie gleichzeitig vollmundig steigende Inflationsraten verspricht.

Beispiel 2: Es ist unmöglich gleichzeitig einen fixen Wert von Anleihen zu kaufen und die Ankäufe abhängig von den Zinsen zu machen - entweder oder.

Beispiel 3: Auch heute wieder sinkt die Rendite von 10-jährigen Anleihen anstatt sich den 0 % anzunähern. Kauft die BoJ also bald weniger JGBs als signalisiert, oder muss sie sogar irgendwann prozyklisch verkaufen? Die Gefahr ist noch gering und die Preise werden sich wahrscheinlich in einer gewissen Range einpendeln, trotzdem besteht theoretisches Restrisiko

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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