Fundamentale Nachricht
14:14 Uhr, 09.05.2019

Die Lebenshaltungskosten in China steigen

Die Inflation in China hat im April zugenommen, was jedoch hauptsächlich auf angebotsseitige Faktoren zurückzuführen ist und daher nicht als eindeutiger Beweis für eine stärkere Binnennachfrage interpretiert werden sollte.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Verbraucherpreise in China sind im April nach Angaben des nationalen Statistikamts vom Donnerstag auf ein Halbjahreshoch von 2,5 Prozent ( gegenüber 2,3 Prozent im März) gestiegen, was den Markterwartungen entsprach. Das Inflationsziel der Regierung von drei Prozent wird jedoch nach wie vor deutlich verfehlt - erst recht, wenn Lebensmittel und Energie ausgeklammert werden. Die Kerninflation sank im April von 1,8 auf 1,7 Prozent.

Die allgemeine Teuerung auf Verbraucherebene war ausschließlich auf eine Beschleunigung der Lebensmittelpreise zurückzuführen, die von 4,1 Prozent im Vormonat auf ein Dreijahreshoch von 6,1 Prozent anstieg. Schuld sind vor allem Störungen des Schweinefleischangebots durch die afrikanische Schweinegrippe. Die Kerninflation (die Energiepreise ausklammert) in China sank im April von 1,8 auf 1,7 Prozent.
Auch die Erzeugerpreise zogen kräftig an - von 0,4 Prozent im März auf ein Viermonatshoch von 0,9 Prozent. Von Bloomberg befragte Analysten hatten einen Anstieg von 0,6 Prozent erwartet. Die Beschleunigung war breit abgestützt, wobei die Preise für Rohstoffe, verarbeitete Industriegüter und Konsumgüter am stärksten anzogen. Zwei Haupttreiber waren Öl- und Eisenpreise. Hier führten Versorgungsengpässe zu dem erhöhten Preisdruck.

Im Ergebnis haben angebotsseitige Faktoren sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise nach oben getrieben. Da sich die Kerninflation auf Verbraucherebene jedoch in die entgegengesetzte Richtung bewegt, gibt es immer noch wenig Anzeichen für eine Belebung Inflationsdrucks in Folge einer starken Binnenkonjunktur. Mit Blick auf die Zukunft werden die Lebensmittelkosten den Verbraucherpreisindex in den kommenden Monaten wahrscheinlich weiter in die Höhe treiben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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