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16:16 Uhr, 25.06.2020

Die holprige Rückkehr der Nachfrage

Die Ölpreise haben am Donnerstag zunächst weiter nachgegeben. Am Markt wurden vor allem neue Lagerdaten aus den USA als Grund genannt.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 40,83000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölmärkte gerieten gestern erneut unter Druck. Die Sorte Brent gab um mehr als 5 Prozent nach und näherte sich wieder dem Niveau von 40 Dollar je Barrel an. Am Donnerstag setzte sich der Preisrutsch zunächst fort, machte aber 40 Dollar je Barrel Halt, bevor die Notiz wieder die Gegenrichtung einschlagen konnte.

Ein Anstieg der Covid-19-Fälle in den USA ist der Stimmung sicherlich nicht zuträglich, da man sich Sorgen darüber macht, was dies für die Nachfrage bedeuten könnte. Vornehmlich belastet wurden die Rohölpreise aber durch die aktuellen Vorratszahlen aus den USA. Die US-Energiebehörde EIA berichtete am Mittwochnachmittag über einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 1,44 Mio. Barrel auf den neuen Rekordwert von 540,7 Mio. Barrel. Die hohen Bestände sind Folge einer wegen der Corona-Krise schwachen Nachfrage nach Öl.

Die Ölproduktion verzeichnete im Laufe der Woche einen Anstieg um 500.000 bpd, was aber größtenteils der wieder aufgenommenen Produktion im Golf von Mexiko, die nach dem Tropensturm Cristobal kurzzeitig ausgesetzt worden war, geschuldet ist. Unterdessen ist die Aktivität der Raffinerien weiter gestiegen: die Auslastungsraten erhöhten sich um 0,8 Prozentpunkte auf 74,6 Prozent.

Auf der Produktseite leerten sich die Lager etwas. So fielen im Laufe der vergangenen Woche die Benzinvorräte in den USA um 1,67 Mio. Barrel, was allerdings wiederum klar weniger ist, als das API am Dienstagabend mit minus 3,86 Mio. gemeldet hatte. Auf der Destillat-/Heizölseite berichtet die EIA über eine überraschende Zunahme von 249.000 Barrel. Die Benzinnachfrage ist während der Woche um 738.000 Barrel pro Tag auf 8,6 Mio. bpd gestiegen, was bereits um 3,5 Mio. bpd über den Tiefstständen vom April liegt.

Schließlich bestätigte die jüngste Umfrage der Dallas Fed Energy, was viele auf dem Markt bereits erahnt hatten: Die US-Produzenten beginnen wieder damit, stillgelegte Bohrungen auf dem derzeitigen Preisniveau in Betrieb zu nehmen. 36 Prozent der befragten Produzenten, die ihre Produktion eingestellt hatten, gaben an, dass sie mit einer Wiederaufnahme dieser Produktion bis Ende Juni rechnen, während 20 Prozent mit einer Wiederaufnahme für Ende Juli anpeilen.

30 Prozent der Befragten kalkulieren damit, dass die Produzenten stillgelegte Bohrlöcher bei einer WTI-Preisspanne von 36 bis 40 US-Dollar/Barrel wieder in Betrieb nehmen können, während 27 Prozent davon ausgehen, dass sich die Wiederaufnahme nur bei einem Preis in der Spanne von 41 bis 45 US-Dollar rechnen könnte.

Brent Crude Öl
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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