Kommentar
16:09 Uhr, 08.02.2023

Die große KI-Schlacht: Wie Microsoft und Google das Internet revolutionieren

Mit seinen neuen KI-Technologien könnte Microsoft nicht nur Marktanteile bei der Internet-Suche gewinnen, sondern auch immer mehr Content selbst produzieren, statt auf Drittseiten zu verlinken. Eine große neue Schlacht um die Dominanz im Internet ist zwischen Microsoft und Google entbrannt.

Erwähnte Instrumente

  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 275,740 $ (Nasdaq)
  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 102,060 $ (Nasdaq)

Am Dienstagabend stellte der Softwarekonzern Microsoft seine Integration einer fortschrittlichen KI-Technologie in die Suchmaschine Bing und den Webbrowser Edge vor. Die KI-Technologie, die in beiden Produkten zum Einsatz kommt, ist dabei an den Chatbot ChatGPT angelehnt, soll aber noch fortschrittlicher und speziell auf die Erfordernisse der Internet-Suche zugeschnitten sein.

Die-große-KI-Schlacht-Wie-Microsoft-und-Google-das-Internet-revolutionieren-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

Statt nur Suchergebnisse zu erhalten, bekommen Bing-User künftig auch Antworten auf Fragen, wobei Bing die Informationen gekonnt aus verschiedenen Quellen kombiniert.

Der folgende Screenshot zeigt etwa, wie Bing eine Anfrage nach möglichen Reisezielen für einen Jahrestag im September, wobei die Flugzeit maximal vier Stunden betragen soll, beantwortet:

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Im folgenden Screenshot macht Bing Vorschläge für ein vegetarisches 3-Gänge-Menü für eine Dinner-Party.

Die-große-KI-Schlacht-Wie-Microsoft-und-Google-das-Internet-revolutionieren-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-3

Der Web-Browser Edge etwa kann künftig eigene Zusammenfassungen längerer Texte wie Quartalsberichte von Unternehmen erstellen oder Texte gezielt nach bestimmten Fragestellungen durchsuchen und dem User genau die Texte liefern, die dieser benötigt.

Dabei handelt es sich um viel mehr als nur eine technische Spielerei: Der zunehmende Einsatz von KI-Technologie könnte dazu führen, dass sich die Funktionsweise von Suchmaschinen und damit auch des gesamten Internets wandelt: Statt Nutzer einfach auf Drittseiten weiterzuleiten, könnten Anbieter wie Microsoft oder Google einen immer größeren Anteil der angezeigten Inhalte per KI selbst produzieren und damit noch dominanter werden, als sie es ohnehin schon sind. Kleinere Content-Erzeuger im Internet könnten angesichts der KI-Übermacht von Microsoft und Alphabet immer stärker an den Rand gedrängt werden.

Kurzfristig hat es Microsoft aber vor allem darauf abgesehen, Google Marktanteile abzujagen. Denn bisher dominiert Google die Internet-Suche mit Marktanteilen in der Größenordnung von rund 90 %. Google selbst will mit der neuen KI-Technologie Bard den Angriff von Microsoft kontern. "Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren (...) ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer:innen im Fußball zu erfahren", verspricht Google vollmundig.

Bei Microsoft ist die Integration der KI-Technologie in Bing und Edge allerdings nur der erste Schritt. Weitergehen dürfte es mit einer Integration in die Teams-Plattform (wo die KI beispielsweise automatisch Gesprächsprotokolle anfertigen könnte), in Outlook (wo die KI eigenständig E-Mails beantworten könnte) und in Word, wo die KI eigene Texte für seine menschlichen Nutzer verfassen könnte.

Die KI-Pläne von Microsoft und Google bedeuten also nicht nur eine neue Schlacht um Marktanteile bei der Internet-Suche, sondern könnten die Arbeits- und Lebenswirklichkeit unzähliger Menschen in den kommenden Jahren grundlegend verändern.

Microsoft oder Alphabet: Welche KI-Aktie ist spannender?

Bleibt die Frage, ob für Anleger angesichts der zu erwartenden Entwicklungen die Aktien von Microsoft oder der Google-Mutter Alphabet spannender sind.

Nach dem neuen stock3 Score erhalten sowohl die Microsoft-Papiere als auch die Alphabet-C-Aktien derzeit ein Rating von 65 %. Das bedeutet, dass die Aktien jeweils besser abschneiden als 65 % aller analysierten Aktien.

Wie der neue stock3 Score funktioniert, erfahren Sie hier!

Microsoft: stock3 Score🚦65 %

🟡 Momentum & Volatilität – 40 %

🔴 Bewertung – 21 %

🟢 Wachstum – 71 %

🟢 Qualität & Verschuldung – 92 %

🟡 Dividende & Aktienrückkäufe – 51 %

Microsoft-Aktien
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Alphabet C-Aktien: stock3 Score🚦65 %

🔴 Momentum & Volatilität – 24 %

🟡 Bewertung – 48 %

🟢 Wachstum – 73 %

🟢 Qualität & Verschuldung – 95 %

🔴 Dividende & Aktienrückkäufe – 17 %

Alphabet-Aktie (Class C)
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  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    ChatGPT basiert auf Vorarbeiten von Google, konkret: Google Brain. OpenAI und Microsoft können sich freuen, dass sie diese Vorarbeit nutzen können. Das muss aber nicht unbedingt so bleiben. Sollte Google die Lust verlieren die Konkurrenz zu stärken, wird es spannend. Ich bin KEIN Gegner von Microsoft und KEIN Fan von Google (Alphabet). Aber wenn ich sehe wie man Google teilweise schon abschreiben möchte, muss ich lachen. Das Imperium kann und wird zurückschlagen.

    PS: Wenn die Alphabet-Aktie heute angeblich deshalb fällt, weil die KI Bard eine falsche Antwort auf eine Frage gegeben hat, gehört zur Wahrheit auch, dass ChatGPT schon öfter falsche Antworten auf Fragen gegeben hat.

    Trotzdem ein guter Artikel. Danke, Oli!!

    18:50 Uhr, 08.02.2023
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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