Fundamentale Nachricht
13:15 Uhr, 19.08.2020

Die Eigenarten des Silbermarktes

Wenn die bisherige Entwicklung ein Indikator ist, könnte nun ein weiterer steiler Anstieg des Silberpreises bevorstehen.

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  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 27,36100 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ New York (Godmode-Trader.de) - Richtig zur Sache ging es zuletzt beim Silberpreis. Das Edelmetall musste letzte Woche dem guten vorherigen Lauf Tribut zollen, gab zwischenzeitlich sogar sämtliche erarbeiteten Gewinne der Vorwoche wieder ab. Vom Hoch bei rund 30 Dollar/Unze ging bis auf 24 Dollar hinab. Inzwischen hat sich Silber bereits wieder deutlich erholt. Am Dienstag stand der Kurs wieder bei knapp unter 28 Dollar/Unze, heute notiert die Feinunze bei 27,36 Dollar. Die Käufer kämpfen mit harten Bandagen. Unterstützung liefern der RSI, der im bullischen Bereich notiert, und die 200-Tage-Durchschnittslinie.

Ähnlich wie bei Gold sorgt ein schwächerer US-Dollar für Rückenwind. Der EUR/USD-Wechselkurs stieg diese Woche über 1,1930 und markierte ein frisches 2-Jahreshoch, gleichzeitig fällt der Dollar-Index zurück. Auch die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen fällt weiter, womit die Realzinsen in den USA stärker in den negativen Bereich abrutschen, so dass sich das Umfeld für Edelmetalle weiter aufhellte. Dass der jüngste Preissprung bei Silber mit einem kräftigen ETF-Abfluss einherging, ist zumindest bemerkenswert.

Nach Jahren der Underperformance im Vergleich zu Gold, die sich im starken Anstieg des Gold-Silber-Verhältnisses widerspiegelt, holt der Silberpreis nun zu Gold auf. Das Verhältnis ist zwar gesunken, liegt aber immer noch auf einem historisch hohen Niveau von über 70.

In der dritten Juliwoche brach der Silberpreis aus der Preisspanne von 14 bis 20 Dollar aus, in der er seit der zweiten Hälfte des Jahres 2014 größtenteils gehandelt wurden. Nach dem Ausbruch aus diesem markanten Spektrum stiegen die Notierungen steil nach oben und erreichten am 7. August auf der Grundlage des nahenden aktiven September-Kontrakts an der Comex ein Intraday-Hoch von 29,91 Dollar/Unze. Damit lag die Notiz immer noch 39 Prozent unter dem Rekordhoch von 2011, während Gold sein langjähriges Allzeithoch bei 1.921 Dollar/Unze einstellte und ein Neues bei 2.075 Dollar/Unze markierte. Wenn die bisherige Entwicklung ein Indikator ist, könnte nun aber der Beginn eines weiteren steilen Anstiegs des Silberpreises anstehen.

Dabei sind zwei Faktoren einzukalkulieren: Angesichts der im Vergleich zum Goldmarkt geringeren Größe des Silbermarktes ist es für Investoren weniger aufwändig, den Preis des Metalls nach oben oder unten zu bewegen. Die geringere Größe des Marktes erhöht im Wesentlichen die Volatilität, was in einer Bullenphase zwar eine Outperformance gegenüber Gold begünstigt, aber auch das Risiko für die Performance von Silber als eigenständigem Vermögenswert erhöht.

Außerdem ist der Silbermarkt zwar recht liquide, aber sowohl in der Tiefe als auch in der Breite relativ weniger als der Goldmarkt. Grund ist, dass sich weniger Institutionelle, Privatanleger, Banken und Handelsunternehmen für Silber im Vergleich zu Gold interessieren. Dieser relative Mangel an Liquidität trägt ebenfalls zu schärferen Bewegungen von Silber im Vergleich zu Gold bei.

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  • thomas84
    thomas84

    start des crashes Richtung 11.30 steht unmittelbar bevor

    06:02 Uhr, 02.09.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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