Kommentar
14:18 Uhr, 17.06.2014

Die Auto-Bubble - Subprime 2.0 ? (Teil 2)

Im ersten Teil dieser Miniserie haben wir gesehen, dass die Konsumausgaben in den USA überproportional vom Autosektor profitieren, aber von welchen Käufern wird der Boom getragen?

Ist es wirklich so, wie durch die Überschrift nahegelegt wird, dass hier verstärkt Schuldner mit niedriger Bonität zugreifen?

Es fehlen mir dazu direkte und aussagekräftige Daten, deshalb versuche ich anhand der Entwicklung im Schattenbankensystem Indizien für diese These zu finden.

Grafik 1 gibt das Volumen der sogenannten „Asset Backed Securities“ an, also verzinsliche Wertpapiere, welche durch Autos gedeckt sind. Wie man sieht, geht es am ABS-Markt seit 2012 wieder richtig rund, und so steht das Volumen zum Ende des ersten Quartals 2014 bei ungefähr 170 Milliarden.

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Grafik 2 zeigt die Entwicklung von Subprime-Papieren in diesem Sektor an. Mit einem Volumen von rund 30 Milliarden kann der Markt hier wohl schon bald an alte Höchststände anknüpfen.

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Wenn man nun beide Grafiken in Relation setzt, ergibt sich der Subprime-Anteil am Gesamtmarkt, wie in Grafik 3 dargestellt. Es ist zu beobachten, dass der Subprime-Sektor seit einigen Jahren schneller wächst, als der Prime-Bruder.

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Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass Konsumenten mit schwachem „Credit Score“ verstärkt Autos einkaufen, existiert aber die Gefahr einer Blase?

Grafik 4 präsentiert, das Gesamtvolumen der Automobilkredite, welche tatsächlich neue Höchststände markieren, aber ist dieser Umstand Tatsache genug, um die nächste Schulden-Blase auszurufen? Möglicherweise wäre das eine zu vereinfachende Sichtweise, denn der US-Bürger ist nicht mehr in dem Maße wie vor der Finanzkrise verschuldet (Grafik 5).

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Zweifelsfrei attestieren kann man auf jeden Fall jedoch, dass weder die ausstehenden Kredite in ihrer Gesamtheit, noch die ABS-Märkte ein Volumen haben, welches eine potentielle Bedrohung für die Kreditwirtschaft darstellen würde.

Warum ist der Auto-Boom möglicherweise dennoch signifikant?

Spätestens seit diesem Jahr und der Veröffentlichung des Buches „House of Debt“ von Atif Mian und Amir Sufi ist nicht mehr wirklich klar, was wirklich zur Finanzkrise geführt hat.

Laut den Autoren war es im Kern nämlich keine Kreditkrise, sondern eine Konsumkrise, ausgelöst von Schuldner mit schwacher Kreditwürdigkeit, welchen ihren Konsum zurückgefahren haben.

Wenn man also nun den Sektor lokalisiert, in welchem sich die Subprime-Schulden wieder am schnellsten ausweiten – und das ist (neben Student Loans) der für Automobile, hat man mit etwas Glück einen Signalgeber für den nächsten zyklischen Abschwung gefunden.

Es könnte sich also durchaus lohnen, bei den Autoverkäufen am Ball zu bleiben. Noch ist aber alles in Butter, wie es scheint.

Simon Hauser

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Über den Experten

Simon Hauser
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Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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