DEUTSCHE TELEKOM: „Bitterer Nachgeschmack“
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Nach über 12 Wochen ging gestern die Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland zu Ende. Es handelte sich um die bislang längste Auktion von Mobilfunkfrequenzen in Deutschland. Laut Bundesnetzagentur summieren sich die Gebote auf insgesamt 6,55 Mrd. Euro und damit rund 1,5 Mrd. mehr als von Experten ursprünglich erwartet. Einer der Gründe für die hohe Summe war, dass neben den etablierten Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland mit der United Internet Tochter Drillisch ein Neueinsteiger mitbot.
Von den insgesamt 41 Frequenzblöcken im 2-Gigahertz- und 3,6-Gigahertz-Frequenzbereich entfielen letztendlich 13 Blöcke auf die Deutsche Telekom, die hierfür 2,17 Mrd. Euro zahlen wird. Vodafone ersteigerte 12 Blöcke für 1,88 Mrd. Euro, Telefónica 9 Blöcke für 1,42 Mrd. Euro, Drillisch bekam 7 Blöcke für 1,07 Mrd. Euro. Die Erlöse gehen an den Bund und sollen in die digitale Infrastruktur investiert werden.
Die Deutsche Telekom teilte mit: „Wir haben das Spektrum erhalten, das wir wollten.“ Allerdings war der Preis höher als geplant. In diesem Zusammenhang sprach das Unternehmen von einem „bitteren Nachgeschmack“. Das Spektrum sei viel teurer als in anderen Ländern. Das Geld fehle den Netzbetreibern für den Netzausbau. „Mit dem Auktionserlös hätte man ca. 50.000 neue Mobilfunk-Standorte bauen und viele weiße Flecken schließen können. Bei der Festlegung der noch nicht vollständig geklärten Rahmenbedingungen strebt die Deutsche Telekom an, den Netzausbau im ländlichen Raum gemeinsam mit den Wettbewerbern anzugehen.
5G ist die 5. Mobilfunkgeneration und Nachfolger des aktuellen Standards 4G. 5G biete vielfach verbesserte Download- und Upload- Geschwindigkeiten und eine deutlich geringere Latenzzeit, womit Echtzeit-Anwendungen (z.B. autonomes Fahren) ermöglicht werden, so Analyst Wolfang Donie. Die Deutsche Telekom habe die Frequenzen erhalten, die das Unternehmen für ein hochwertiges 5G-Netz benötige. Es herrsche jetzt weitgehende Planungssicherheit und das Geschäftsmodell könne entsprechend adjustiert werden. Dass der Preis höher als ursprünglich erwartet ausgefallen, habe sich schon länger angedeutet. Es hätte aber auch noch teurer kommen können. Die Analysten der NordLB bestätigen die „Kaufen“-Empfehlung für die Magenta-Aktie.
Die Investmentbank Macquarie hat die Bewertung für Deutsche Telekom nach dem Ende der 5G-Frequenzauktion auf "Neutral" mit einem Kursziel von 13,50 Euro bestätigt. Die Deutsche Telekom und Vodafone seien die klaren Gewinner und Telefonica Deutschland der klare Verlierer, schrieb Analyst Guy Peddy. Bei 1&1 Drillisch gebe es weiterhin Unsicherheit um das künftige Geschäftsmodell.
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schöne Umverteilung..die Unternehmen treiben diese Summe über die Verbraucher wieder ein...der Staat hat einen Reibach gemacht....6,5 Milliarden, ohne etwas dafür zu tun.....krass...