Analysteneinschätzung
17:42 Uhr, 10.04.2019

DEUTSCHE BÖRSE hält ihr Pulver für weitere Übernahmen trocken

Die DZ Bank hat die Bewertung für Deutsche Börse nach Ankündigung der Übernahme von Axioma auf "Kaufen" mit einem fairen Wert je Aktie von 128 Euro belassen.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Börse AG
    ISIN: DE0005810055Kopiert
    Kursstand: 115,150 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Deutsche Börse hat die Übernahme von Axiom gegen einen Kaufpreis von 850 Mio. Dollar angekündigt. Axioma ist ein Anbieter von cloudbasierten Softwarelösungen für Portfolio- und Risikomanagement mit Sitz in den USA. Nach Angaben der Deutschen Börse generierte Axioma im Jahr 2018 einen jährlichen Vertragswertumsatz von 100 Mio.Dollar. Weitere Finanzkennzahlen zu dem Unternehmen wurden nicht genannt. Axioma wird mit dem Indexgeschäft (Stoxx, DAX) der Deutschen Börse zusammengeführt.

Zur Finanzierung der Transaktion geht der Börsenbetreiber eine Partnerschaft mit dem Investor General Atlantic ein. General Atlantic wird in das zusammengeführte Unternehmen ca. 715 Mio. Dollar investieren. Teile des jetzigen Management-Teams von Axioma, als aktueller Eigentümer werden, weitere 105 Mio. Dollar in das neue Unternehmen reinvestieren. Dieses Kapital wird für die Finanzierung der Übernahme von Axioma verwendet. Im Ergebnis wird die Deutsche Börse an dem neuen Unternehmen etwa 78 Prozent, General Atlantic 19 Prozent und das Axioma-Management 3 Prozent halten.

Das Indexgeschäft der Deutschen Börse wird für die Zwecke dieser Transaktion mit 2,6 Mrd. Euro bewertet. Es erzielte laut Angaben in der Präsentation zur Akquisition im Jahr 2018 ein EBITDA von 115 Mio. Euro. Die Bewertung des Indexgeschäfts entspricht damit 12,5 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung der Deutschen Börse während dieses Geschäft 2018 nur 6,9 Prozent zum bereinigten EBITDA des Konzerns beigetragen hat.

Der Kaufpreis für Axioma erscheine hoch und ambitioniert, so DZ Bank-Analyst Thorsten Wenzel in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Allerdings erfolge die Finanzierung praktisch über die Abgabe von Anteilen am Indexgeschäft, welches ebenfalls recht hoch bewertet werde. Durch die Transaktionsstruktur halte die Deutsche Börse das Pulver für weitere Akquisitionen trocken. Laut CFO stünden in Form von vorhandenen Barmitteln und dem Spielraum für die Erhöhung der Fremdfinanzierung ca. 1,5 Mrd. Euro für Akquisitionen zur Verfügung, so Wenzel.

Zu dem von Deutsche Börse angepeilten Gewinnwachstum wird die Akquisition seines Erachtens zunächst keinen Beitrag leisten, so der Experte. Insgesamt befinde sich die Deutsche Börse aufgrund der zahlreichen strukturellen Wachstumstreiber aber in einer guten Position, um Nettoerlöse und Gewinn über mehrere Jahre zu steigern.

Deutsche Börse AG
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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