Deutsche Bank steht vor einer Herkulesaufgabe

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat das Kursziel für Deutsche Bank von 24 auf 22 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Verkaufen" bekräftigt.

Die Deutsche Bank stehe vor einer Herkulesaufgabe, den Konzern an die neuen, erheblich verschärften regulatorischen Anforderungen anzupassen, schreibt NordLB-Analyst Michael Seufert in seiner am Freitag vorgelegten Studie. Das Frankfurter Geldhaus sei von der Regulierung besonders hart getroffen, da viele frühere Stärken des Geschäftsmodells unter den neuen Rahmenbedingungen nicht mehr tragfähig seien. Nicht nur die substanziell erhöhten Eigenkapitalquoten, sondern auch die striktere Berechnungsgrundlage für die Risiken würden der Bank zu schaffen machen.

Speziell aus „Basel 4“ ab 2019 erwarte das Management eine „Explosion“ der Risikoaktiva (2014: EUR 394 Mrd.) um mehr als 100 Milliarden Euro, so Seufert weiter. Dementsprechend hart müssten die Einschnitte auch aufgrund der veränderten Marktverhältnisse ausfallen. Neben dem Verkauf der Postbank und des Anteils an der chinesischen Privatkundenbank HuaXia dürften insbesondere die Aktivitäten im Investment Banking zurückgefahren und dort bis zu 50 Prozent der Kundenbeziehungen beendet werden. Während andere Großbanken führende Positionen im Investment Banking, der Vermögensverwaltung oder dem Privatkundengeschäft einnähmen, biete das Geschäftsmodell der Deutschen Bank zwar von allem etwas, jedoch nur weniges auf Top Niveau. Vor dem Hintergrund der großen Unsicherheit hinsichtlich einer erfolgreichen Konzernumstrukturierung rate er speziell unter Rendite-Aspekten zum Verkauf der Aktie der Deutschen Bank, so der NordLB-Analyst.