Analysteneinschätzung
16:47 Uhr, 20.09.2016

Deutsche Bank: Ohne Kapitalerhöhung wird es nicht mehr gehen

Die Analysten der NordLB senken das Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank auf 11,00 Euro und bleiben bei ihrer Empfehlung „Halten“.

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  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 11,295 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der NordLB senken das Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank auf 11,00 Euro und bleiben bei ihrer Empfehlung „Halten“.

Das US-Justizministerium verhandelt aktuell mit der Deutschen Bank über einen Vergleich, der zivilrechtliche Ansprüche gegen die Bank aus deren Verbriefungstransaktionen zwischen den Jahren 2005 und 2007 beilegen soll. Es geht dabei um durch Immobilien besicherte Wertpapiere (RMBS), die den Investoren in der globalen Finanzkrise oftmals einen erheblichen Wertverlust bescherten. Nachdem bereits konkrete Gerüchte an den Markt gelangt waren, bestätigte die Deutsche Bank, dass ihr das US-Justizministerium einen Vergleich gegen die Zahlung von 14 Mrd. US-Dollar angeboten hatte.

Während erst vor einer Woche Marktgerüchte über eine baldige Einigung der Bank mit dem Justizministerium gegen eine angebliche Zahlung von rund 2,4 Mrd. US-Dolalr für einen Kurssprung der Aktie der Deutschen Bank sorgten, führte die neue Bekanntmachung nunmehr zu einem Einbruch der Marktkapitalisierung.

Die extrem hohe Anfangsforderung des US-Justizministeriums für kritische Verbriefungstransaktionen lässt nach Ansicht der NordLB befürchten, dass am Ende trotz einer deutlichen Reduzierung noch immer eine unerwartet hohe Strafe von 4 bis 7 Mrd. US-Dollar auf das Geldhaus zukommen wird. Dem stehen Rückstellungen von 5,8 Mrd. Euro gegenüber, die aber für sämtliche Rechtsstreitigkeiten vorgesehen sind. Für die Deutsche Bank könnte sich auch das Timing der Verhandlungen als problematisch und damit straferhöhend erweisen, da das Justizministerium in der heißen Wahlkampfphase um die US-Präsidentschaft sicherlich als harter Verhandlungspartner auftreten möchte. Dies speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Forderung der EU gegenüber dem amerikanischen Technologiekonzern Apple!

Angesichts des schwachen Ertragsumfelds erscheine es zunehmend unwahrscheinlich, dass die Bank die steigenden Eigenkapitalanforderungen bis 2019 ohne Kapitalerhöhung erfüllen könne, urteilen die Analysten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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