Analysteneinschätzung
20:14 Uhr, 11.02.2016

Deutsche Bank: Ausmaß der derzeitigen Unsicherheit ist übertrieben

Aufgrund der Zunahme der Risikoprämie in der gegenwärtigen Situation reduziert die DZ Bank den Fairen Wert für die Aktie der Deutschen Bank auf 18 (zuvor: 20) Euro. Das Anlageurteil „Kaufen“ wurde bestätigt.

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  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 13,685 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Aufgrund der Zunahme der Risikoprämie in der gegenwärtigen Situation reduziert die DZ Bank den Fairen Wert für die Aktie der Deutschen Bank auf 18 (zuvor: 20) Euro. Das Anlageurteil „Kaufen“ wurde bestätigt.

Die Aktie der Deutschen Bank ist in den letzten Tagen sehr volatil und insgesamt stark eingebrochen. Hierzu beigetragen haben u. a. die erhöhte Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Ertragslage, der Kapitalausstattung und des Öl und Gas Exposures.

Zu Wochenbeginn legte das Institut nach dem deutlichen Kursverfall der Anleihepreise bzw. dem Anstieg der CDS ihre Zahlungskapazität für den Kupon auf die Additional Tier 1 Anleihen offen. Demnach beträgt die geschätzte Zahlungskapazität für 2016 rund 1,0 Milliarden Euro und für 2017 u.a. nach dem Abschluss des Verkaufs der HuaXia Bank rund 4,3 Milliarden Euro. Die zukünftige Zahlungskapazität (u.a. 2017) korreliert jedoch deutlich mit dem Ergebnis des jeweiligen Geschäftsjahres. Für 2016 übersteigt die Zahlungskapazität mit 1,0 Milliarden Euro den am 30. April 2016 fälligen Kupon von 0,35 Milliarden Euro.

Laut Pressebeichten beabsichtigt die Deutsche Bank zudem den Rückkauf von Senior Anleihen. Zum 30. September 2015 betrug das Volumen der ausstehenden Senior Anleihen rund 50 Milliarden Euro. Bei einem Rückkauf der Anleihen unterhalb des jeweiligen Nominalwertes würde die Bank Gewinne erzielen. Zudem reduziert eine solche Maßnahme die Unsicherheit über die Stabilität der Bank. Die Liquiditätsreserve (insbesondere Barsalden und Äquivalente sowie hochliquide Wertpapiere) betrug zum 30. September 2015 rund 220 Milliarden Euro.

Die harte Kernkapitalquote betrug zum Ende des Geschäftsjahres 11,1 Prozent und die Leverage Ratio 3,5 Prozent. Der Abschluss des Verkaufes (HuaXia) würde sich mit rund 60 Basispunkten positiv auf die harte Kernkapitalquote auswirken.

Insgesamt halte man die Kapitalausstattung der Bank auch im Branchenvergleich zwar nicht für komfortabel aber doch für ausreichend, schreiben die Analysten der DZ Bank in einer Studie von Mittwoch. Das Ausmaß der derzeitigen Unsicherheit und den daraus resultierenden Kursrückgang sei übertrieben. In den derzeitigen Bewertungsmultiplikatoren (Kurs/Buchwert) sei die Unsicherheit bezüglich der Rechtsstreitigkeiten, der Kapitalausstattung und der zukünftigen Ertragslage bereits mehr als reflektiert, weshalb man das Anlageurteil "Kaufen" bestätige. Dennoch könne eine länger anhaltende hohe Unsicherheit zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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