Deutsch-marokkanische Wasserstoffallianz droht zu scheitern
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Als ein großer Hoffnungsträger auf dem Weg hin zur Klimaneutralität gilt für die Bundesregierung der nordafrikanische Staat Marokko. Das Land punktet mit viel Wind und Sonne sowie einer geografischer Nähe zu Europa und gilt daher als wichtiger Wasserstoff-Lieferanten.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) im Juni 2020 hat im Juni eine „Allianz“ vereinbart, die Pläne für den Bau eines ersten Hybridkraftwerks mitsamt Meerwasserentsalzungsanlage und 100-Megawatt-Elektrolyseur sind weit gediehen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Doch nun droht die deutsch-marokkanische Wasserstoff-Partnerschaft wegen diplomatischer Verwerfungen zu platzen.
Marokko hat jüngst will aus Verärgerung über die deutsche Haltung zur Westsahara seine Botschafterin in Berlin zurückrufen. Marokko beansprucht die südlich der Landesgrenze gelegene Westsahara für sich, der Gebietsanspruch Rabats wird international nicht anerkannt. Allerdings bestätigte der damals bereits abgewählte, aber noch amtierende US-Präsident Donald Trump im Dezember Marokkos Souveränität über die dünn besiedelte Region. Deutschland kritisierte diese Entscheidung und berief eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats dazu ein.
Die Zusammenarbeit in der Entwicklungspolitik wurde ausgesetzt. Ob die Wasserstoffproduktion wirklich wie geplant schon bald ihren Dienst aufnehmen kann, ist fraglich. „Sollte sich die derzeitige Situation verstetigen, können nach Einschätzung der Bundesregierung negative Folgen für die Geschäftsanbahnung und die Attraktivität des Marktes nicht ausgeschlossen werden“, bestätigte das Auswärtige Amt seine Zweifel in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, aus der die FAZ zitiert.
Auch deutsches Geld für eine Referenzanlage soll vorerst nicht fließen. Eine Sprecherin der KfW taxierte die Projektkosten auf Nachfrage der FAZ auf 325 Mio. Euro. „Mittel werden nur ausgezahlt, wenn der Partner seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommt“, stellt das Auswärtige Amt demnach klar.
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