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15:31 Uhr, 25.05.2020

Aluminiummarkt droht in Turbulenzen zu geraten

Die weltweite Produktion steigt weiter - trotz Coronakrise. Erholt sich die Nachfrage, da die Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern zurückgenommen werden, nicht schnell, droht eine massive Überversorgung.

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    Kursstand: 1.473,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Internationale Aluminiuminstitut (IAI) hat vergangene Woche neue Produktionszahlen veröffentlicht. Demnach sank die tägliche globale Primäraluminium-Produktion im April mit 5,26 Mio. Tonnen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat auf durchschnittlich 175,2 Kilotonnen. Im gleichen Monat des Vorjahres betrug die Tagesproduktion 174.700 Tonnen.

In China ging die durchschnittliche Tagesproduktion um 0,6 Prozent auf Monatsbasis zurück, stieg im April jedoch im Jahresvergleich um 0,7 Prozent auf 99,3 Kilotonnen. In anderen Teilen Asiens (ohne China) ging die Produktion um 8,3 Prozent im Jahresvergleich zurück. Somit wurde die Produktion vor allem in China im von den Corona-Restriktionen geprägten Monat April nicht sonderlich gesenkt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Schmelzen in der Volksrepublik offenbar zu einem Großteil voll produktionsfähig.

In den ersten vier Monaten des Jahres wurde weltweit 1,5 Prozent mehr Aluminium hergestellt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die globale Aluminiumproduktion liegt auf Rekordkurs, kommentierte die Commerzbank. Dass so viel Aluminium hergestellt wird, liegt laut den Analysten an zwei Faktoren: Zum einen würden die defizitären Schmelzen in China subventioniert und so künstlich am Leben erhalten. Zum anderen seien die Kosten für ein Herunterfahren und späterer Neustart sehr hoch. „Solange die Produktion aber nicht konsequent reduziert wird, bleibt der globale Aluminiummarkt unseres Erachtens hoffnungslos überversorgt“, betonte Analyst Daniel Briesemann. Für die Preisfront kann dies nur eines bedeuten: Die Notierungen, die zuletzt schon ein Viereinhalb-Jahrestief verzeichnet hatten, dürften weiter gen Süden driften.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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