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12:03 Uhr, 06.09.2021

Aluminium: Putschversuch in Guinea schürt Versorgungsängste

Der Preis kletterte zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Die politischen Unruhen in Guinea schüren am Markt die Sorge um Versorgungssicherheit.

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  • Aluminium
    ISIN: XC0009677839Kopiert
    Kursstand: 2.696,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Aluminium ist am Montag in London zwischenzeitlich auf ein neues Zehn-Jahreshoch von 2.775 Dollar je Tonne gesprungen. Die Futures in China kletterten auf den höchsten Stand seit 2006. Ein Putschversuch in Guinea sorgt für neue Angebotssorgen. Eine Einheit des Militärs hat in dem Land die Macht ergriffen und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Der Chef der Spezialeinheiten, Oberst Mamady Doumbouya, forderte die gesamte Armee auf, ihn zu unterstützen.

Unter Marktteilnehmern am Metallmarkt herrscht nun Sorge, dass die politische Instabilität Unterbrechungen der Bauxitlieferungen hervorruft. Bauxit wird zu Alumina verarbeitet, woraus anschließend Aluminium entsteht. Guinea ist nach Australien der weltweit zweitgrößte Produzent von Bauxit und zugleich der größte Importeur in China. „Die Anleger sind ziemlich besorgt, da China einen großen Teil des Bauxits aus Guinea bezieht", obwohl es noch keine Berichte über Störungen gab und das Ausmaß der Auswirkungen davon abhängen wird, wie sich die Situation entwickelt, sagte Xiong Hui, leitender Aluminiumanalyst bei Beijing Antaike Information Development der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Aluminiumpreis ist in diesem Jahr bereits um etwa 40 Prozent gestiegen. Grund ist die boomende Nachfrage nach der Corona-Krise und zugleich eine staatlich verordnete niedrigere Produktion in China. Die energieintensive Aluminiumindustrie ist im Zuge der von Peking eingeleiteten Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung verstärkt unter die Lupe genommen worden. China produziert rund 60 Prozent der weltweiten Gesamtmenge.

Aluminium war zu Beginn der Pandemie besonders schwach nachgefragt, erlebt aber jetzt einen starken Aufschwung, da die Wirtschaftstätigkeit weltweit anzieht. Produzenten, die seit Jahren von schwachen Preisen geplagt sind und das Metall nicht selten mit Verlust produzierten, generieren derzeit enorme Gewinne.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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