DAX: Verworrene Lage im Irak und der Ukraine belastet - Drillisch-Titel sind gefragt
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DAX
Die verworrene Lage im Irak und der Ukraine lässt keine gute Kauflaune aufkommen. Im Gegenteil: Einige Marktteilnehmer dürften die geopolitische Gemengelage zum Anlass nehmen, Kasse zu machen. Der Dax notiert zur Wochenmitte ein gutes Stück im roten Bereich bei 9.900 Punkten. Frische Impulse könnten US-Konjunkturdaten am Nachmittag bringen. Veröffentlicht werden Wachstumszahlen der US-Wirtschaft zum 1. Quartal. Bankökonomen erwarten eine herbe Landung der Wirtschaftsleistung, rechnen allerdings mit einem um so stärkeren Wachstum im 2. Vierteljahr. Zudem werden Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai veröffentlicht.
Charttechnik
Und wieder kann die 9.866iger Unterstützung gehalten werden, auf der der DAX heute früh nach oben abprallte. Noch ist die Erholung nach oben intakt, aber fällt der Index unter 9.883 Punkte zurück, könnte es zu neuen Tagestiefs und damit auch zum Bruch der 9.866iger Marke kommen. Angesichts des intakten bärischen Trends auf Stundenebene muss dies sogar leicht favorisiert werden.
Thema des Tages
Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die „Flexibilität“ des Stabilitätspaktes zu nutzen, um die Arbeitslosigkeit in Europa zu bekämpfen. Laut Reuters sagte die CDU-Vorsitzende nach dem Streit über die Auslegung der Regeln zur Haushaltsdisziplin am Dienstag in Berlin, Priorität in der EU habe der Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit. Dafür sollte auch die Flexibilität des Europäischen Stabilitätspakts ausgenutzt werden. Der Pakt setze einerseits klare Leitplanken und Grenzen für das erlaubte Etatdefizit, sei aber auch mit einer Vielzahl von Flexibilitätsinstrumenten ausgestattet. Beides müsse man nutzen, so Merkel. Zuletzt drangen Frankreich und Italien darauf, mehr Zeit für die Einhaltung der EU-Vorgaben zu bekommen.
Angesichts der Forderungen hat Bundesbank-Chef Weidmann vor einer Aufweichung der Regeln gewarnt. Es wäre fatal, die Schuldenlast, trickreich zu verschleiern und die Lehren aus der Schuldenkrise wieder zu vergessen, sagte er. Dies könnte „massive Erschütterungen der Währungsunion auslösen“. Weidmann forderte stattdessen, die Verschuldung noch entschiedener zu begrenzen. Die Staats- und Regierungschef der EU beraten am Donnerstag und Freitag auf ihrem Gipfel über die Schwerpunkte der EU-Politik der kommenden fünf Jahre.
Aktien im Blick
HeidelCement büßen nach einer Abstufung durch die Investmentbank Raymond James 2,94 % ein.
Metro-Titel gewinnen 1,70 %. JPMorgan gab seine negative Haltung zu den Titeln des Einzelhändlers auf.
Drillisch liegt mit +4,07 % im TecDAX an der Spitze. Zwischenzeitlich wurde mit 30,10 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Der Mobilfunkanbieter baut seinen Zugang zum künftig gemeinsamen Netz von Telefonica Deutschland und E-Plus aus. Belastend wirkt die Vereinbarung auf United Internet, die Titel sacken um 6,52 % ab.
Sartorius hält an seinen Jahreszielen fest, die Aktie legt um 1,15 % zu.
Konjunktur
Das GfK-Konsumklima für Juli steigt um 0,3 Punkte auf 8,9 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2006.
Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin zeigt für das 2. Quartal ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 0,3 % (zuvor: +0,2 %) gegenüber dem Vorquartal an.
Währungen
Der Euro hat auch am Mittwoch sein Niveau über 1,36 Dollar halten können. Zur Stunde tendiert EUR/USD stabil bei 1,3606. Etwas unter Druck kam der Dollar nach Aussagen des Chef der Notenbank von New York, Dudley. Eine erste Zinsanhebung sei zwar eine realistische Annahme, sagte er. Allerdings erwiesen sich Prognosen oft als irreführend, „weswegen ich nicht zu viel Gewicht auf bestimmte Projektionen legen würde“, so Dudley. Im gegenwärtigen Umfeld sei es immer noch angemessen, eine sehr stützende Geldpolitik fortzusetzen.
Ähnlich vorsichtig äußerte sich am Dienstag Mitglieder der Bank of England. Die BoE werde sich nur allmählich auf die Zinswende zubewegen, der genaue Zeitpunkt werde „notwendigerweise von der Entwicklung der Wirtschaft abhängen“, sagte Vize-Gouverneur Bean. Diese vorsichtigeren Aussagen führten zu einer Abschwächung des GBP, das gegenüber den meisten Hauptwährungen nachgab und die GBP/USD-Marke von 1,70 durchbrach. Gegenüber dem Euro verliert das Pfund ebenfalls. Aktuell notiert das Paar EUR/GBP 0,09 % fester bei 0,8016.
Die türkische Lira zeigt sich zur Wochenmitte gegenüber dem Euro deutlich fester. EUR/TRY notiert leichter bei 2,9113. Die türkische Zentralbank hat am Dienstag überraschend die Zinsen aufgrund eines erwarteten Rückgangs der Inflation gesenkt.
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