Fundamentale Nachricht
12:51 Uhr, 28.07.2014

DAX: Stabilisierung - Russland muss Yukos-Aktionären 50 Mrd. Dollar zahlen

Nachdem der Dax am vergangenen Freitag mit dem größten Tagesverlust seit April aus dem Handel gegangen ist, steht er auch zu Beginn der neuen Handelswoche noch leicht unter Druck. In dieser Woche stehen wieder einige wichtige Konjuntkurdaten auf der Agenda.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3436 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.639,78 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

DAX

Der Start in eine spannende Woche ist ruhig verlaufen. Zu Beginn der neuen Woche stützen zwar gute Konjunkturdaten aus China, nichtsdestotrotz wird der Dax nahe seines Freitag-Schlusskurses gehandelt. Der deutsche Leitindex steht am Mittag mit 0,03 % im Minus bei 9.641 Punkten. Auf der konjunkturellen Seite rücken am Mittwoch die Notenbanksitzung in den USA und am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht in den Fokus. Darüber hinaus nimmt die Berichtssaison in Deutschland Fahrt auf.

Thema des Tages

Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag hat einer Gruppe ehemaliger Aktionäre des zerschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos eine Entschädigung von 50 Mrd. Dollar zugesprochen. Zur Begründung hieß es, Moskau habe das Unternehmen 2006 aus politischen Gründen in den Konkurs getrieben, was einer Enteignung der Aktionäre gleichkam. Es handelte sich um einen der größten Entschädigungsfälle aller Zeiten. Die russische Führung will weiter den Rechtsweg verfolgen. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Montag, Russland werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausnutzen, um seine Position zu verteidigen. Filetstücke von Yukos fielen an den Staatskonzern Rosneft.

Der Bundesverband der deutschen Industrie hat unterdessen härtere Sanktionen gegen Russland gefordert. BDI-Präsident Grillo schrieb in einem Beitrag für das „Handelsblatt", das Verhalten der russischen Regierung im Ukraine-Konflikt müsse spürbare Konsequenzen für Moskau haben. Allerdings würden die von der Europäischen Union angestrebten schärferen Strafmaßnahmen auch deutsche Unternehmen hart treffen.

Aktien im Blick

Angesichts sinkender Einnahmen will die Commerzbank weiter sparen, was Anleger goutieren. Die Aktie steigt aktuell um 0,41 %.

Wincor Nixdorf muss wegen schwacher Geschäfte auf wichtigen Märkten wie Russland seine Jahresziele streichen. Die Aktie verliert 8,64 %.

MorphoSys zeigen sich nach positiv aufgenommenen Zahlen gefragt. Aktuell mit +1,34 %.

Freenet stürzen um 7,17 % ab. Analysten der Citigroup senken das Papier auf Neutral, da sie eine Verschlechterung der Wettbewerbsposition befürchten.

GEA bleiben nach Zahlen gefragt. Aktuell mit +1,79 %.

Konjunktur

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im Mai um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr auf 12,5 Mrd. Euro gestiegen.

Italien: Das Geschäftsklima sinkt im Juli um 0,2 Punkte auf 99,7 Zähler. Es ist der zweite Rückgang in Folge, allerdings von recht hohem Niveau aus. Ökonomen erwarteten einen Anstieg auf 100,2 Punkte.

Beim Bundesverfassungsgericht ist die angekündigte Beschwerde mehrerer Professoren gegen die Europäische Bankenunion eingegangen. Die Beschwerdeführer sind der Auffassung, dass die Bankenunion keine Rechtsgrundlage in den europäischen Verträgen habe und gegen Grundrechte verstoße.

Währungen

Der US-Dollar konsolidiert zu Wochenbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen die jüngsten Gewinne – einzig USD/JPY befindet sich mit bislang 101,91 im Hoch weiterhin im Aufwind. EUR/USD erholt sich von dem am Freitag erreichten frischen 2014er-Tief bis bislang 1,3442 im Hoch.

GBP/USD erholt sich leicht von seinem am Freitag bei 1,6958 erreichten Vierwochentief und notierte in der Spitze bislang bei 1,6985, während USD/CHF vom Fünfeinhalbmonatshoch bei 0,9051 bislang bis zutiefst 0,9035 zurückfällt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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