DAX: Schwacher ifo-Geschäftsklimaindex kündigt konjunkturelle Trendwende an
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach dem schwachen ifo-Geschäftsklimaindex kennt der Dax nur noch eine Richtung - die nach Süden. Ein bereits schwächerer Start deutete am Morgen nach einer insgesamt positiven Woche bereits einen Konsolidierungstag an. Die Verluste wurden im Verlauf aber weiter ausgebaut. Gegen Mittag liegt der Dax mit 0,51 % im Minus bei 9.744 Punkten. Am Nachmittag stehen noch Konjunkturdaten aus den USA an, die aber bescheidenen Kurseinfluss für Europa ausüben dürften.
Charttechnik
Im Dax deutet sich nach dem jüngsten Rückprall unter die Unterstützung bei 9.625 Punkten die Ausbildung einer Doppelboden-Formation an. Ein Rückfall unter 9.600 Punkte könnte einen Test der Aufwärtstrendlinie aus dem Tief im Juni 2013 bei rund 9.500 Punkten einläuten. Um das Chartbild nachhaltig zu verbessern, wäre nun eine nachhaltige Wiedergewinnung der 9.800-Punkte-Marke vonnöten.
Thema des Tages
Der mit Spannung erwartete ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Juli überraschend deutlich von 109,7 auf 108,0 Punkte gesunken. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Serie, was eine konjunkturelle Trendwende andeutet. Gleichzeitig ist das Stimmungsniveau aber noch auf einem hohen Niveau, sodass Analysten keinen Anlass zu akuter Sorge um die Konjunktur sehen. Dennoch weist der ifo-Index für sich genommen darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte geringer ausfallen könnte als im ersten Halbjahr.
Der Teilindex für die Geschäftserwartungen gab im Juli von 104,8 auf 103,4 Punkte nach. Überproportional fiel der Rückgang des ifo-Lagewertes aus, der von 114,8 auf 112,9 Punkte einsackte. Dies ist insofern erstaunlich, als im gleichen Monat die deutschen Einkaufsmanagerindizes deutlich gestiegen sind. Nicht nur im Verarbeitenden Gewerbe, sondern auch in der Baubranche, im Groß- und im Einzelhandel sowie bei den Dienstleistungsunternehmen ist die konjunkturelle Zuversicht gesunken.
Aktien im Blick
Nach den positiv aufgenommenen Zahlen der Royal Bank of Scotland zeigt sich die Bankenbranche insgesamt erleichtert. Im Zuge dessen legen auch die Aktien der Commerzbank um 2,34 % zu.
Die Titel der Deutschen Börse zeigen sich nach Quartalszahlen nach zwischenzeitlichen Gewinnen aktuell nahezu unverändert.
Sky Deutschland steigen nach dem Übernahmegebot um 1,68 %. Medienmogul Rupert Murdoch will den Bezahlender schlucken.
Konjunktur
Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal laut Erstschätzung erwartungsgemäß um 0,8 % gewachsen. Bereits im Vorquartal ist das Bruttoinlandsprodukt in dieser Größenordnung angestiegen.
Die Geldmenge M3 in der Eurozone ist im Zeitraum April bis Juni um 1,1 % angeschwollen. Erwartet wurde eine Zunahme von 1,0 %.
Europäische Banken haben 2013 ihre Verbindlichkeiten in Höhe von 7 % bezogen auf die Aktiva reduziert und 38 Mrd. Euro Eigenkapital aufgebaut. Damit konnte die Branche ihre Kernkapitalquote im Jahr 2013 auf 16 % erhöhen, heißt es in einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants. Die Experten erwarten für 2014 einen weiteren Eigenkapitalanstieg von 60 Mrd. Euro.
Die russische Notenbank hat überraschend den Leitzins für einwöchige Liquidität um 0,5 Punkte auf 8,0 Prozent angehoben.
Währungen
Der US-Dollar befindet sich gegenüber den anderen Hauptwährungen weiterhin im Aufwind. EUR/USD fällt nach enttäuschenden ifo-Konjunkturdaten aus Deutschland bis bislang 1,3439 im Tief zurück, nachdem das Währungspaar am Donnerstag bei 1,3436 ein frisches 2014er-Tief erreicht hatte. GBP/USD gibt ebenfalls nach und hat bei 1,6958 ein Vierwochentief markiert.
USD/JPY erreichte nach enttäuschenden japanischen Inflationsdaten bislang ein Zweiwochenhoch bei 101,94. Die Inflation in Japan hat sich im Juni den zweiten Monat in Folge auf nun 3,6 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt. Im Monatsvergleich ergibt sich sogar ein Rückgang um 0,1 Prozent, was Zweifel weckt, ob die Bank of Japan ihr Inflationsziel von zwei Prozent mit den derzeitigen geldpolitischen Maßnahmen erreichen kann.
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