Analyse
10:47 Uhr, 18.09.2018

DAX - Open Interest Betrachtung

Der große Verfall rückt näher und der Markt beginnt sich seltsam zu Bewegen. Diese bösen Optionshändler!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.161,32 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Am kommenden Freitag ist bekanntlich Hexensabbat. Wenn Sie erfahren möchten was es damit auf sich hat, dann können Sie folgenden Wissensartikel lesen: "Dreifacher Verfallstag - HEXENSABBAT!". Nachfolgend ein kleiner Auszug aus dem Artikel:

"An jedem dritten Freitag im Quartal kommt es zu seltsamen Kursbewegungen an den Märkten, weshalb man hier auch vom Hexensabbat spricht. Bestimmte Terminprodukte erreichen dabei ihr Laufzeitende und werden abgerechnet. Bei diesen Produkten handelt es sich um Optionen und Futures auf Aktien und Indizes. Man sollte also in den Tagen vor dem Verfall unbedingt das Open Interest im Auge behalten.

Das Open Interest und seine Aussagekraft
Als Open Interest bezeichnet man die offenen, also nicht bedienten Terminkontrakte der Marktteilnehmer. Es zeigt nicht nur an, ob ein Call- oder Put-Überhang vorliegt, sondern auch wo diese Überhänge im Markt liegen. Mit Hilfe dieser Parameter können Aussagen getroffen werden, wo die Indices an den Verfallstagen stehen bzw. unter und über welchen Bereichen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht notieren werden. Sollte z.B. an einer bestimmten Kursmarke bzw. Ausübungspreis ein signifikanter Put-Überhang vorliegen, also mehr offene Put-Kontrakte als durch Call-Kontrakte bedient werden könnten, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Kurs am Verfallstag nicht darunter notieren wird. Das Gleiche gilt auch in die andere Richtung, für den Call-Überhang.

Für Privatanleger, die i.d.R. auf dem Kassamarkt agieren, ist diese Kenntnis sehr wichtig, da die institutionellen Anleger über das Open Interest an den Terminmärkten die Kursentwicklung steuern."


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Heute sind bereits die ersten Ausläufer zu spüren und es kommt zu seltsamen Kursbewegungen im DAX. Diese bösen Optionshändler hieven den Index über die 12.160 Punkte-Marke. Schaut man sich das aktuelle Open Interest an, dann sieht man wieso.

Der Abrechnungskurs mit den geringsten Kosten aus Marktsicht liegt bei 12.400 Punkten. Hier würden alle Stillhalter als Ganzes betrachtet die geringsten Verluste erzielen. Es liegt also ein großes Interesse im Markt vor den Kurs in diese Richtung zu bewegen. Ob die Bewegung wirklich soweit führt kann keiner sagen. Eine Abrechnung am Freitag im Bereich um 12.200 bis 12.300 Punkten wäre auch noch ok und stellt wahrscheinlich den eigentlichen Zielbereich dar.

Wiedereinmal wird deutlich wer das Zepter in der Hand hält. Trotz geopolitischer Krisen und einem Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, bestimmen immer noch die Optionshändler in welche Richtung sich die Aktienmärkte bewegen. Zumindest ist dieses Verhalten in der Zeit um die Verfallstermine deutlich erkennbar.

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7 Kommentare

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  • Sharedoc
    Sharedoc

    Moin,

    ja, dieser Artikel stammt aus dem September :-)

    12:01 Uhr, 16.11. 2018
  • plungeboy
    plungeboy

    Diese bösen Optionshändler hieven den Index über die 12.160 Punkte-Marke - welche 12.160? Ist die Zahl noch aus einem früheren Verfall oder woher kommt die?

    14:01 Uhr, 15.11. 2018
  • borselix
    borselix

    Wenn Sie z.B. die Stillhalter der Put-Überhänge unter 12200 meinen, sind das ganz überwiegend Market Maker (wer sonst sollte freiwillig in größerem Umfang "Standalone"-Puts shorten). Die gehen die Position nicht spekulativ ein, in der Erwartung, dass sie wertlos verfallen und die Prämie behalten können. Der Market Maker macht das, weil er auf einen Arbitragegewinn aus ist, indem er den Put dem zukünftigen Put-Inhaber minimal zu teuer verkauft und gleichzeitig die eigene Put Short-Position mit eine FDAX Short-Hedge risikolos stellt (macht der verkaufte Put Verluste wegen fallendem DAX, soll das der FDAX-Short ausgleichen)

    Allgemein ist es halt so, dass, je näher der Verfall rückt, das Nachführen eines Options-Hedges schwieriger wird, weil sich zum Verfall hin das Options-Delta immer schneller ändert und damit auch der Handlungsbedarf beim Führen des FDAX-Hedges. Daher die manchmal wilden Bewegungen am Verfall.

    Die Behauptung, der Markt wird durch den Optionshandel gezielt in diese oder jene Richtung "manipuliert" um Optionsausübungen zu verhindern, halte ich für falsch. Ok, am Verfallstag (oder auch 1-2 Tage davor) mag es schon sein, dass nahe eines Basispreises gezogen und gedrückt wird.

    Was ich nur sagen wollte: Auf die Idee, die Bewegung heute Vormittag dem Optionshandel zuzurodnen, wäre ich wirklich nicht gekommen ;-)

    14:35 Uhr, 18.09. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • borselix
    borselix

    Institutionelle Händler hedgen ihre offenen Optionspositionen, haben also kein/kaum Risiko. Die verdienen ihr Geld mit dem Zeitwertverlust bzw. der Deltaänderung. Warum sollten die den Markt irgendwohin schieben, was ja mit erheblichem Risiko verbunden ist (das sie davor nicht hatten)?

    11:23 Uhr, 18.09. 2018
    2 Antworten anzeigen