Fundamentale Nachricht
12:35 Uhr, 14.11.2014

DAX: November-Tristesse

Der deutsche Aktienmarkt erlahmt etwas am Freitagmittag. Etwas besser als gedacht ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich waren keine Stütze. Auf Wochenbasis deutet sich nun ein Minus beim Dax von mehr als einem halben Prozent an.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der deutsche Leitindex hat gegen 12.30 Uhr eine neues Tagestief bei 9.196 Punkten (-0,55 %) markiert. Insgesamt betrachtet bewegt sich der Index im November seitwärts. Seit dem Spurt von 800 Punkten binnen zweiedr Wochen von Mitte Oktober bis Anfang des Monats scheint die Käuferstimmung erlahmt zu sein. Neue Impulse von Konjunkturseite könnten am Nachmittag aus den USA kommen. Gegen 16 Uhr wird das Konsumklim der Uni Michigan veröffentlicht.

Charttechnik

Der Dax konnte die gestern gegen Handelsende begonnene Erholung heute nicht fortsetzen und kommt seit der Eröffnung leicht zurück. Vor allem unterhalb von 9.285 – 9.311 Punkten besteht derzeit die Gefahr weiter fallender Notierungen bis auf 9.148 Punkte, wo eine nächste größere Unterstützung auszumachen ist.

Thema des Tages

Die deutsche Wirtschaft ist nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts im dritten Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, nachdem sie im zweiten Vierteljahr noch leicht um revidiert 0,1 Prozent geschrumpft war. Im Jahresvergleich legte das Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September bereinigt um 1,2 Prozent zu.

Die späte Lage der Sommerferien hatte zuletzt bei wichtigen Indikatoren zu extremen Ausschlägen geführt und damit zeitweilig Sorgen vor einem Abgleiten in eine sog. technische Rezession (zwei Quartale mit sinkender Wirtschaftsleistung in Folge) heraufbeschworen.

Positive Impulse kamen laut Bundesamt vor allem von den privaten Haushalten. Außerdem habe der Außenhandel die deutsche Wirtschaft gestützt, hieß es weiter in der Mitteilung. Die Exporte legten im dritten Quartal stärker zu als die Importe. „Die Befürchtung einer Rezession hat sich nicht bewahrheitet. Über mehrere Quartale betrachtet setzt die deutsche Wirtschaft ihren moderaten Aufwärtstrend fort, kommentiert DIW-Chef Fichtner.

Aktien im Blick

RWE-Papiere fallen um weitere 2,97 %. ab. Laut der „Rheinischen Post“ könnte der Versorger die Dividende mittelfristig auf 80 Cent je Aktie drücken.

Airbus-Titel waren nach Zahlen zunächst gefragt. Am Morgen mit +2,90 % unter den größten Gewinnern im MDAX. Der Flugzeugbauer hat im Sommer trotz rückläufiger Auslieferungen mehr umgesetzt. Gegen Mittag schmelzen die Zugewinne spürbar ein (+0,30 %).

Salzgitter-Aktien legen nach positiven Analystenstudien um 7,41 % zu.

Konjunktur

Die Eurozonen-Wirtschaft ist im dritten Quartal laut Schnellschätzung mit 0,2 % stärker als erwartet gewachsen. Im Vorquartal stagniert die Wirtschaftsleistung.

Die Verbraucherpreise in der Eurozone steigen im Oktober finalen Daten zufolge annualisiert um 0,4 %, nach +0,3 % im Vormonat.

Währungen

Der Euro gibt zum US-Dollar gegen Mittag 0,17 % auf 1,2453 ab. Die BIP-Zahlen aus der Eurozone lieferten nur wenig Impulse. Nach Vorlage der Konjunkturdaten erholte sich die Gemeinschaftswährung aber zumindest von ihrem Tagestief von 1,2427 Dollar.

Rohstoffe

Am Mittag kostet ein Barrel der Sorte Brent 78,14 US-Dollar. Das waren 0,52 % mehr als am Vortag. Auf Wochensicht gab der Ölpreis aber insgesamt kräftig nach. Nach Einschätzung von Bloomberg ist dies bereits die siebte Woche mit Verlusten in Folge.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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