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08:30 Uhr, 28.02.2024

DAX®-Kursindex - Deckel gelüftet!

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Deckel gelüftet!

Den vierten Tag in Folge konnte der DAX® gestern ein neues Rekordhoch verbuchen. Erstmalig erreichte das Aktienbarometer dabei Notierungen oberhalb von 17.500 Punkten. Für ein ganz besonderes Ausrufezeichen sorgt derzeit der DAX®-Kursindex, der die Kursentwicklung der deutschen „blue chips“ ohne Berücksichtigung der Dividenden abbildet. Endlich gelang auch hier der Sprung über das alte Allzeithoch vom November 2021 bei 6.883 Punkten und somit der Vorstoß in „uncharted territory“. Der Langfristchart des Kursindex liefert aber auch bei der Suche nach den nächsten Anlaufzielen eine wichtige Orientierungshilfe. Schließlich kann die Atempause seit August 2023 letztlich als „V-förmiges“ Korrekturmuster interpretiert werden. Aus der Tiefe des zwischenzeitlichen Einschnittes ergibt sich nun ein rechnerisches Kursziel von 7.250 Punkten, was einem weiteren Aufwärtspotenzial von rund 5 % entspricht. Übertragen auf den DAX®-Performanceindex würde das äquivalente Anschlusspotenzial ein Kursziel von 18.375 Punkten implizieren. Zusätzlicher Rückenwind kommt derzeit von Seiten des MACD, der zuletzt auf seiner Signallinie aufsetzte, und danach sofort wieder nach oben abdrehte. In der Vergangenheit war dies oftmals ein Zeichen für einen weiteren Aufwärtsimpuls.

DAX®-Kursindex (Monthly)

Chart DAX®-Kursindex

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®-Kursindex

Chart DAX®-Kursindex

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Rücksetzer von interessantem Ausmaß

Während der Palladiumpreis vor zwei Jahren noch bei 3.441 USD notierte, ist er im Rahmen eines beispiellosen Kursverfalls zuletzt deutlich unter die 1.000er-Marke zurückgefallen. Damit ist das Edelmetall aber auf einer äußerst interessanten Haltezone angekommen und wieder einen charttechnischen Blick wert. Doch der Reihe nach: Zwischen rund 910 USD und 860 USD wurden in den vergangenen 14 Jahren immer wieder wichtige Hoch- und Tiefpunkte ausgeprägt. Durch ein Fibonacci-Retracements (932 USD) wird die auf diesem Niveau entstehende Kumulationsunterstützung noch zusätzlich untermauert. Für den unterstützenden Charakter der beschriebenen Bastion spricht zudem das jüngste Candlestickumkehrmuster in Form eines klassischen „Hammers“ (siehe Chart). Interessant ist darüber hinaus noch der Blick auf den MACD: Aufgrund des eingangs beschriebenen Kurseinbruchs notiert der Trendfolger bei einer Historie zurück bis in die 1980er Jahre niedriger denn je! Nach einer erfolgreichen Stabilisierung markieren das Hoch vom Dezember 2023 (1.245 USD) bzw. das Tief vom Mai 2019 (1.264 USD) die ersten Erholungsziele. Um diese Marken nicht aus den Augen zu verlieren, gilt es, die o. g. Schlüsselunterstützungen nicht mehr zu unterschreiten.

Palladium (Monthly)

Chart Palladium

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Palladium

Chart Palladium

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Inverse S-K-S als Kurstreiber

Die vergangene Woche brachte für die Gerresheimer-Aktie eine äußerst spannende Entwicklung. Gemeint ist der Sprung über die jüngsten Verlaufshochs bei rund 97 EUR, wodurch eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart) vervollständigt wurde. Der beschriebene Ausbruch wird zudem von einigen konstruktiven Indikatorsignalen begleitet. Beispielhaft möchten wir in diesem Zusammenhang die Bodenbildung und den Sprung über den Schwellenwert von 1 im Verlauf der Relativen Stärke nach Levy sowie das neue Einstiegssignal seitens des MACD hervorheben. Rein rechnerisch hält die beschriebene Bodenbildung ein Kursziel im Bereich von rund 113 EUR bereit. Jenseits dieser Marke rückt dann schon wieder das bisherige Allzeithoch bei 122,90 EUR auf die Agenda. Bei der Rückkehr in die Erfolgsspur hat die Gerresheimer-Aktie das nächste Schlüsselniveau passiert. Schließlich ist der Spurt über das alte Rekordlevel bei 103,70 EUR zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Bullen. Um die gute charttechnische Ausgangslage nicht zu gefährden, gilt es in Zukunft indes, die 38-Wochen-Linie (akt. bei 100,03 EUR) nicht mehr zu unterschreiten.

Gerresheimer (Weekly)

Chart Gerresheimer

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Gerresheimer

Chart Gerresheimer

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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