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08:55 Uhr, 30.07.2014

DAX: Krisenherde drücken auf die Stimmung - Argentinien droht Staatspleite

Der deutsche Aktienmarkt wird am Mittwoch leicht im Minus erwartet. Die Unsicherheit um die Krisenherde drückt auf die Stimmung.

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DAX - Sanktionen gegen Russland als Belastungsfaktor?

Als Reaktion auf den anhaltenden Konflikt in der Ost-Ukraine hat die EU am Dienstag umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen. Die Strafmaßnahmen zielen vordringlich auf die Bereiche Finanzen, Rüstung, und Energie.

Beobachter sehen noch keine Beeinträchtigung für den Markt - so schloss der Dax am Dienstag mit knapp 0,6 % im Plus - jedoch könnte die Risikofreude der Investoren leiden. Auch der um Mitternacht drohende technische Zahlungsausfall Argentiniens könnte sich als Belastungsfaktor erweisen. Im Streit zwischen Argentinien und zwei US-Hedgefonds läuft heute eine Frist zur Einigung ab. Dabei geht es um Forderungen der Hedgefonds in Höhe von rund 1,5 Mrd. Dollar. Diese Summe war Anlegern als Entschädigung für Verluste nach der argentinischen Staatspleite im Jahr 2001 zugesprochen worden. L&S taxiert den Dax vorbörslich mit 0,03 % im Minus bei 9.639 Punkten.

Der Vormittag wird dominiert von den Datenveröffentlichungen in Spanien. Zum einen ist das BIP-Wachstum des zweiten Quartals von Interesse, darüber hinaus stehen die Verbraucherpreise im Kalender. Zusammen mit den vorläufigen deutschen Verbraucherpreisen am frühen Nachmittag ergeben sich wichtige Indikationen für die morgige Schnellschätzung der EWU-Inflationsrate im Juli. In den USA gibt der ADP-Beschäftigungsreport am Nachmittag einen Hinweis auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am kommenden Freitag zur Veröffentlichung ansteht. Am Abend steht dann der Fed-Zinsentscheid im Blick.

Der Euro bewegt sich am Mittwoch weiter in der Nähe seines Achtmonatstiefs gegenüber dem US-Dollar bewegt. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3408 US-Dollar (-0,01 %).

Bayer verzeichnet Zugewinne

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat im zweiten Quartal beim Umsatz und beim EBITDA vor Sondereffekten um jeweils rund 1 % zugelegt. Bremsend wirkte sich der starke Euro aus. Daher passt der Konzern den Ausblick an neue Wechselkursannahmen an und erwartet jetzt ein bereinigtes Umsatzwachstum von 6 % (bisher 5 %) auf rund 41 Mrd. Euro (bisher 41 bis 42 Mrd. Euro). Der Anstieg des EBITDA vor Sondereffekten soll im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Der Gewinn je Aktie soll im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Infineon konkretisiert Jahresziele

Infineon hat im abgelaufenen Quartal von gut laufenden Industrie- und Energietechnikchips profitiert. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorquartal um 6 % auf 1,1 Mrd. Euro und der Gewinn um 15 % auf 143 Mio. Euro. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr präzisierte der Konzern und sieht nun die Umsatz und Segmentergebnis-Marge leicht über den bisherigen Spannen. Beim Umsatz betrug diese Spanne 7 bis 11 % Wachstum, bei der Segmentergebnis-Marge 11 bis 14 %.

Twitter überrascht positiv

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter konnte seine Nutzerzahl im abgelaufenen Quartal überraschend um ein Viertel steigern. Gleichzeitig stieg der Umsatz um 124 % auf 312 Mio. Dollar.

Umsatz-Plus bei Airbus

Der Airbus-Konzern verbucht wegen des guten Geschäfts mit Passagiermaschinen weitere Zuwächse. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal 2014 um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Überschuss stieg um fast ein Drittel auf 696 Millionen Euro. Einbußen musste der Konzern lediglich im Rüstungs- und Raumfahrt-Segment hinnehmen. Airbus-Chef Enders bekräftigte seine Prognose, wonach der Umsatz des Konzerns im Gesamtjahr stabil bleiben werde.

Osram streicht weltweit tausende Stellen

Der Lichttechnik-Hersteller Osram will weltweit rund 7.800 Stellen streichen - davon etwa 1.700 in Deutschland. Wie das Unternehmen nach einer Vorstandssitzung in München mitteilte, soll der Abbau bis 2017 umgesetzt werden und nach Möglichkeit sozialverträglich erfolgen. Ziel sei es, die Kosten dauerhaft um 260 Millionen Euro zu senken.

MAN kehrt in die Gewinnzone zurück

Der Lastwagen- und Maschinenbauer MAN legte seine Zahlen für das zweite Quartal vor. Der Konzern hat dabei wieder ein positives operatives Ergebnis von 154 Mio. Euro (VJ: -26 Mio. Euro) und ein Nettoergebnis nach Anteilen Dritter von 61 Mio. Euro (VJ: -43 Mio. Euro) erzielt. Der Auftragseingang beträgt 3,976 Mrd. Euro (VJ: 4,039 Mrd. Euro), der Umsatz 3,561 Mrd. Euro (VJ: 4,036 Mrd. Euro)

HeidelbergCement enttäuscht mit Quartalszahlen

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis enttäuscht. Der Überschuss sank um 37 % 233 Mio. Euro - weil ein positiver Sondereffekt vom Vorjahr nun wegfiel. Der Umsatz stagniert bei 3,57 Mrd. Euro.

Dialog Semiconductor mit deutlichen Wachstum

Der Halbleiterkonzern und Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor hat den Umsatz im zweiten Quartal um 45 % auf 219 Mio. Dollar gesteigert und damit ein bereinigtes EBITDA von 37,8 Mio . Dollar erzielt. Das EBIT beträgt 15,9 Mio. Dollar bzw. 7,3 % des Umsatzes.


Bundesbank empfiehlt Lohnanstieg von 3 %

Bundesbankpräsident Weidmann hat den Tarifpartnern einen Lohnanstieg von rund 3 % empfohlen. Diese ergäben sich überschlagsmäßig aus mittelfristig knapp 2 % Inflation und 1 % Produktivitätswachstum, sagte er der FAZ.

Kontron stagniert

Der Minicomputerhersteller Kontron hat im zweiten Quartal einen Umsatz in den fortzuführenden Geschäftsbereichen von 116,1 Mio. Euro erzielt, nach 116,2 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Auftragseingang war im dritten Quartal hintereinander höher als der Umsatz.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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