Fundamentale Nachricht
13:32 Uhr, 18.07.2014

DAX: Investoren reagieren verschreckt auf geopolitische Krisenherde

Keine ruhigen Zeiten für Anleger. Die gepolitischen Krisenherde schlagen mächtig aufs Gemüt. Etwas Aufmunterung könnte am Nachmittag aus den USA mit wichtigen Konjunkturdaten kommen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

DAX

Die neu entflammte Ukraine-Krise sowie der sich ausweitende Konflikt im Nahen Osten haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag gehörig unter Druck gesetzt. Der Dax steht gegen Mittag 0,48 % tiefer bei 9.707 Punkten, nachdem er bereits am Donnerstag Federn gelassen hatte. Gegenwärtig ist die Sachlage in der Ostukraine nach dem Flugzeugabsturz unklar und so bleibt zu hoffen, dass es zumindest kein terroristischer Akt, sondern ein Fehlabschuss war. In diesem Falle könnte eine vorsichtige Beruhigung an den Aktienmärkten eintreten. Am Nachmittag könnte das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen frische Impulse bringen.

Charttechnik

Die wichtige Zone um 9.780/9.800 Punkten wurde deutlich nach unten durchbrochen. Nun könnte ein Test der Aufwärtstrendlinie vom März/April-Tief sowie der potenziellen Unterstützung bei 9.625 Punkten anstehen.

Thema des Tages

Flug 17 von Malaysia Airlines mit 283 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern ist auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur in der umkämpften Ostukraine abgestürzt. US-Geheimdienste melden, dass die Maschine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen wurde. Unklar ist, ob das Geschoss von den prorussischen Separatisten oder dem russischen Militär abgeschossen wurde.

Der UN-Sicherheitsrat wird am Nachmittag zusammentreten, um über den Ukraine-Konflikt und den Flugzeugabsturz zu beraten. Großbritannien und die Ukraine hatten die Sondersitzung beantragt. Der russische Präsident Putin hat derweil eine objektive Untersuchung gefordert. In einer Erklärung des Kreml heißt es zudem, die Tragödie zeige, wie dringend eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise sei.

Zum Geschehen in der Ukraine kommentiert CMC Markets: „Sollte sich herausstellen, dass die prorussischen Separatisten für diese Tragödie verantwortlich sind, könnten sich die West-Ost-Spannungen erheblich zuspitzen.“

Aktien im Blick

SAP mit einem Plus von 1,06 % knüpfen an freundliche Vortagestendenz nach Quartalszahlen an

Daimler geben 1,92 % ab. Die Credit Suisse hat die Papiere auf „Neutral“ gesenkt.

Die Allianz ist Hauptrückversicherer des abgestürzten Fluges MH17. Die Aktie verliert nur leicht (akt.: 0,18 %).

Morphosys geben zwar 0,71 % ab, halten sich aber weit besser als der Gesamtmarkt. Das Unternehmen erhält für seine Antikörpertechnologie Ylanthia zusätzliche US-Patente und ein erstes Patent in China.

Konjunktur

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 331.000 Euro-Blüten sichergestellt, wie dieE ZB mitteilte. Das waren 6,2 % weniger als im zweiten Halbjahr 2013.

Die vorzeitigen LTRO-Rückzahlungen der europäischen Geschäftsbanken in der kommenden Woche an die EZB belaufen sich auf insgesamt 21,5 Mrd. Euro, nach 3,7 Mrd. Euro in dieser Woche.

Währungen

Der Kurs des Währungspaares EUR/USD hat sich unterhalb 1,3600 stabilisiert. Aktuell notiert das Paar bei 1,3525 US-Dollar. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 1,3500 bzw. beim Jahrestief von 1,3475. Die Diskussion um eine Zinserhöhung in den USA setzt sich fort. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Zinsdiskussionen deutlich intensiver werden.

Der Dollar zeigt sich gegenüber seinem kanadischen Pendant am Freitagmorgen 0,13 % schwächer bei 1,0746. Heute steht die Veröffentlichung der kanadischen Inflationszahlen für Juni an. Eine höher ausfallende Inflationsrate sollte dem Kanadischen Dollar Rückenwind verleihen.

Unter Druck steht am Freitagmorgen der malaysische Ringgit. Auslöser war der mutmaßliche Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ostukraine. MYR/USD notiert aktuell bei 0,3140.

Rohstoffe

Der Ölpreis ist im Zuge der sich weiter zuspitzenden Konflikte in der Ostukraine weiter gestiegen. Gegen Mittag kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 108,25 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Donnerstag.

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1 Kommentar

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  • nuetzi
    nuetzi

    Konjunturdaten USA sind da. Sind die wichtig und für wen ?

    Wenn die stimmen ! Der DAX reagiert heute schon lange nicht mehr so darauf wie früher. Das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.Geopolitische Geschehenisse sind einflußreicher.

    17:14 Uhr, 18.07. 2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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