Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 24.10.2014

DAX - Es geht wieder abwärts

Am deutschen Anleihemarkt stehen vor dem Wochenende wenige Impulse an. Spannend wird es am kommenden Sonntag, wenn die Resultate des lang erwarteten Banken-Stresstests im Euroraum bekanntgegeben werden. Die nächste Woche könnte demnach turbulent starten.

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DAX – Positiver Wochenverlauf

Der deutsche Aktienmarkt beschließt heute eine grundsätzlich erfolgreiche Woche, auf Monatssicht ergibt sich jedoch ein hoher Verlust. Im bisherigen Wochenverlauf ist der Leitindex Dax um 2,22 Prozent gestiegen, liegt auf Monatssicht aber noch 4,51 Prozent hinten.

Vorbörslich sieht es so aus, dass der Dax einen Teil seiner jüngsten Zugewinne wieder abgeben wird. Am Donnerstag schloss das Börsenbarometer 1,20 % höher, vor Sitzungsbeginng tendiert der außerbörsliche Dax-Indikator (X-Dax) wieder ein knappes halbes Prozent tiefer. Erneut dürften die Markteilnehmer heute die runde Marke von 9.000 Punkten im Visier haben.

Auch die Ölpreise können am Freitag ihre Gewinne des Vortages nicht ganz halten. Das hohe Angebot an Rohöl in den USA belastet die Preise seit Wochen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostet zur Stunde 86,48 US-Dollar. Das waren 0,32 % weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sinkt um 0,31 % auf 81,64 Dollar.

BASF wird skeptischer

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF kappt seine Ziele für 2015. Bisher hatte BASF für das kommende Jahr Erlöse von 80 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 14 Milliarden Euro angepeilt. Das Ebitda soll nun nach der angepassten Prognose 10 bis 12 Milliarden Euro erreichen. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Vorstand aber. Im dritten Quartal schnitt BASF beim Ergebnis etwas schlechter als erwartet ab. Der Konzern verzeichnet unterm Strich einen Gewinn von 1,04 Milliarden Euro, nach 1,10 Milliarden Euro im Vorjahr. Analysten hatten einen Nettogewinn von 1,13 Milliarden Euro prognostiziert. Derweil kommt der Konzern beim Sparprogramm "Step“ schneller voran als erwartet. Ab Ende 2015 werden nun Verbesserungen von 1,3 Milliarden Euro angestrebt. Das sind 300 Millionen Euro mehr als bisher geplant.

GfK-Konsumklima für November steigt überraschend

Beim GfK-Konsumklima ist ein befürchteter Abwärtstrend nicht eingetreten. Der von der GfK für November erhobene Indikator sei von revidiert 8,4 Punkten im Oktober (zuvor 8,3 Punkte) auf 8,5 Zähler gestiegen, teilten die Konsumforscher am Freitag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgan auf 8,1 Punkte gerechnet.

EU einigt sich auf neue Klimaziele

Die EU-Staaten haben sich auf einen Kompromiss für den Klimaschutz geeinigt. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß demnach um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Auf Druck Großbritanniens und Polens wurde das Ziel für das Energiesparen aber abgeschwächt: Jetzt werden mindestens 27 Prozent statt der bisher geplanten 30 Prozent angestrebt. Der Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix soll auf mindestens 27 Prozent steigen.

EZB-Stresstest – Turbulente Schlussphase zu erwarten

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin erwartet eine turbulente Schlussphase des EZB-Bilanztests. „Dass man bei 130 Banken und so vielen Angaben alle Daten im Template richtig eingetragen hat, grenzte ja an ein Wunder. Daher wird es vor Publikation der Daten am Wochenende sicher noch die eine oder andere Korrekturschleife geben", sagte BaFin-Präsidentin König.

Derweil kursieren Spekulationen über eine Kapitallücke bei den italienischen Instituten Banca Monte dei Paschi di Siena und der Banca Carige. Beide Banken könnten die geforderte Kapitalquote im Krisenszenario des EZB-Stresstests nicht halten, und ihre Gewinne in diesem Jahr seien nicht groß genug, um das Loch zu stopfen, hieß es am Markt.

Merkel hält an den Sanktionen gegen Russland fest

Die Bundeskanzlerin will an den Strafmaßnahmen gegen Russland festhalten. Es gebe leider erhebliche Defizite zwischen den Vorgaben des ukrainisch-russischen Friedensplans von Minsk und der bisherigen Umsetzung, sagte Merkel am Donnerstagabend. Elf Monate nach Beginn der Maidan-Proteste gegen den damaligen Präsidenten Janukowitsch wird am Sonntag in der Ukraine ein neues Parlament gewählt. Von den 5,2 Millionen Wahlberechtigten im umkämpften Osten des Landes können nach Angaben der Wahlkommission zwei Millionen nicht teilnehmen.

Amazon entsetzt seine Aktionäre

Der weltgrößte Online-Händler Amazon steckt weiter tief in den roten Zahlen fest. Im vergangenen Quartal lief ein Verlust von 437 Millionen Dollar auf. Der Umsatz belief sich im Zeitraum Juli bis September auf 20,58 Milliarden Dollar. Auch hier hatten Analysten mehr erwartet. Für das laufende Weihnachtsquartal hat Amazon keine eindeutige Prognose abgegeben. So soll die Spanne in der das operative Ergebnis liegen soll, zwischen einem Minus von 570 Millionen Dollar und einem Plus von 430 Millionen Dollar liegen.

Karstadt schließt Filialen in sechs Städten

In sechs deutschen Städten werden im kommenden Jahr Karstadt-Häuser geschlossen. Das sieht das Sanierungskonzept vor, auf das der Aufsichtsrat in der Nacht auf Freitag geeinigt hat. Durch die Schließungen stehen etwa 200 Menschen auf der Straße. Arbeitnehmervertreter gehen davon aus, dass noch weiteren Filialen das Aus droht. Insgesamt seien mehr als 2.000 Stellen bedroht.

Microsoft kommt gut an

Der Softwareriese Microsoft hat seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um ein Viertel auf 23,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn ging wegen hoher Ausgaben für Abfindungen von 5,2 auf 4,5 Milliarden Dollar zurück. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,54 Dollar übertraf Microsoft aber die Analystenschätzungen deutlich.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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