Kommentar
17:55 Uhr, 14.09.2022

DAX geht schwächer als dem Handel - US-Erzeugerpreise steigen auf Jahressicht etwas weniger stark als erwartet - Uniper könnte verstaatlicht werden

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EU-Gericht bestätigt Kartellurteil gegen Alphabet

Inditex verbucht starkes Umsatz- und Gewinnplus

Zeitung: Kühne stockt bei Lufthansa auf

Kion bricht nach Gewinnwarnung ein

Bund verkauft Lufthansa-Beteiligung mit Gewinn

Inflationsrate in Großbritannien sinkt leicht

Markt

Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Abwärtsbewegung am Mittwoch fortgesetzt. Dabei belasteten aber vor allem die Kursverluste, die an der Wall Street bereits am Dienstagabend verzeichnet wurden. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Mittwoch mit einem Minus von 1,22 Prozent bei 13.128,00 Punkten. Ein nur leichter Rückgang der Inflation im August in den USA hatte am Dienstag die Angst vor stärker steigenden Leitzinsen befeuert und die wichtigsten Indizes stark einbrechen lassen. Der S&P 500 verlor 4,32 Prozent, während der Nasdaq-100 sogar um 5,54 Prozent einbrach. Am Mittwoch versuchten sich die US-Indizes an einer Stabilisierung. Die US-Erzeugerpreise sind unterdessen im August auf Jahressicht etwas weniger stark gestiegen als erwartet, wie am Mittwoch gemeldet wurde.

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Unternehmen & Branchen

Der Bund verhandelt mit dem angeschlagenen Energieversorger Uniper über zusätzliche Hilfen über das bereits vereinbarte Hilfspaket hinaus. Bei den Verhandlungen gehe es auch um eine direkte Kapitalerhöhung und eventuell eine Mehrheitsbeteiligung des Bundes, teilte Uniper mit. Bislang sei aber keine Entscheidung getroffen worden. Seit Juli hätten sich die finanziellen Verluste deutlich erhöht. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Uniper auch komplett verstaatlicht werden könnte.

Uniper
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Das Gericht der Europäischen Union hat ein Kartellurteil gegen Googles Muttergesellschaft Alphabet bestätigt, jedoch die Geldbuße von 4,34 Milliarden Euro auf 4,125 Milliarden Euro verringert. Gegen das Urteil kann noch Einspruch beim Europäischen Gerichtshof eingelegt werden.

Alphabet (
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Der Modekonzern Indites, zu dem neben der Kette Zara auch Marken wie Massimo Dutti, Pull&Bear oder Bershka gehören, hat im ersten Halbjahr 2022 einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 11,93 Milliarden Euro auf 14,84 Milliarden Euro, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,68 auf 2,43 Milliarden Euro zulegte. Unter dem Strich verbesserte sich das Nettoergebnis von 1,27 Milliarden Euro auf 1,80 Milliarden Euro.

Inditex
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Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat laut "Handelsblatt" einen Teil der vom Bund verkauften Lufthansa-Aktien übernommen und damit seinen Anteil an der deutschen Airline weiter ausgebaut. Wie viele Aktien Kühne gekauft habe, sei aber nicht bekannt, schreibt die Zeitung. Ein Vertreter Kühnes solle einen Sitz im Aufsichtsrat erhalten.

Lufthansa-Aktie
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Der Gabelstaplerhersteller Kion erwartet im dritten Quartal ein negatives Ergebnis wegen gestiegener Kosten im Projektgeschäft. Störungen in den Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten wirkten sich negativ auf das bereinigte EBIT und den Free Cashflow aus, teilte das Unternehmen am Dienstagabend nach Börsenschluss mit. Für das dritte Quartal werde deshalb ein bereinigtes EBIT zwischen minus 140 und minus 100 Millionen Euro erwartet, nach plus 228,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Auftragseingang werde voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals von 3,107 Milliarden Euro liegen. Der Konzernumsatz soll hingegen das Vorjahresniveau von 1,399 Milliarden Euro erreichen. Für das Gesamtjahr rechnet Kion nun unter anderem mit einem Umsatz von 10,45 bis 11,25 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 200 bis 310 Millionen Euro. Der Free Cashflow soll zwischen minus 950 und minus 700 Millionen Euro liegen. Die Kion-Aktien brechen im vorbörslichen Handel am Mittwoch deutlich ein.

Kion Group
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Der deutsche Staat hat seine während der Corona-Pandemie eingegangene Beteiligung an der Deutschen Lufthansa mit Gewinn verkauft. Wie die Finanzagentur als Verwalterin des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes mitteilte, überstiegen die Erlöse aus der Veräußerung der Aktienbeteiligung in Höhe von 1,07 Milliarden Euro den ursprünglich für den Erwerb der Aktienbeteiligung eingesetzten Betrag von 306 Millionen Euro deutlich, sodass sich ein Gewinn aus der Aktienbeteiligung in Höhe von 760 Millionen Euro ergab. Neben der Aktienbeteiligung hatte der Bund die Lufthansa auch mit einer milliardenschweren stillen Einlage unterstützt, die bereits bis November 2021 vollständig zurückgezahlt worden war.

Deutsche Lufthansa
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Konjunktur & Politik

Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhten sich die Rohöllagerbestände um 2,4 Millionen Barrel auf 429,6 Millionen Barrel. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,9 Millionen Barrel. Die API-Daten hatten einen Anstieg um 6,0 Millionen Barrel gezeigt.

Die EU-Kommission hat ihre Pläne für eine Einnahmegrenze der Gewinne von Energiefirmen konkretisiert. Bei Unternehmen, die ihren Strom aus anderen Quellen als Gas produzieren, sollen Einnahmen künftig ab 180 Euro je Megawattstunde eingezogen und an Verbraucher umverteilt werden, wie aus einem von der EU-Kommission vorgestellten Gesetzesentwurf hervorgeht. Dies würde vor allem Produzenten von Solarstrom, Windstrom und Atomstrom treffen und soll bis März 2023 gelten. Außerdem ist eine Sonderabgabe der Öl- und Gaskonzerne vorgesehen, die sich auf 33 Prozent der Gewinne, die mehr als 20 Prozent über dem durchschnittlichen Gewinn der vergangenen drei Jahre liegen, geplant. Dies soll für Gewinne bis Jahresende gelten. Die EU-Pläne sehen außerdem eine verpflichtende Reduktion des Stromverbrauchs in Spitzenzeiten um fünf Prozent vor.

Der Anstieg der US-Erzeugerpreise hat sich im August etwas stärker verlangsamt als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Erzeugerpreise um 8,7 Prozent zu. Erwartet wurden 8,8 Prozent, nach einer Jahresveränderungsrate von 9,8 Prozent im Juli. Gegenüber dem Vormonat Juli sanken die Erzeugerpreise im August leicht um 0,1 Prozent. Erwartet wurde ebenfalls ein Rückgang um 0,1 Prozent. Die Veränderung im Vormonat Juli wurde von minus 0,5 Prozent auf minus 0,4 Prozent nach oben revidiert.

Der Sparer-Pauschbetrag, bis zu dem Kapitalerträge steuerfrei sind, soll ab dem kommenden Jahr angehoben werden. Dies hat das Bundeskabinett am Mittwoch im Rahmen des Entwurfs für das Jahressteuergesetz 2022 beschoissen. Für Alleinstehende soll der Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro auf 1.000 Euro steigen und für Ehegatten/Lebenspartner von 1.602 Euro auf 2.000 Euro. Damit die Steuerzahler ihre Freistellungsaufträge nicht manuell anpassen müssen, sollen diese automatisch um knapp 25 Prozent erhöht werden.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Juli stärker gesunken als erwartet. Gegenüber dem Vormonat Juni wurde ein Rückgang um 2,3 Prozent verzeichnet, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,0 Prozent, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent im Vormonat.

Die französische Regierung hat ihre Wachstumsprognose gesenkt und erwartet für das kommende Jahr nun nur noch ein Wachstum um ein Prozent, nachdem bisher 1,5 Prozent erwartet wurden. Im aktuellen Jahr soll die französische Wirtschaft der offiziellen Prognose zufolge um 2,5 Prozent wachsen.

Russland will den Export von Düngemitteln offenbar durch Zölle verteuern, wie die Tageszeitung "Kommersant" berichtet. Dies könnte dem russischen Staatshaushalt Zusatzeinnahmen von umgerechnet 1,75 Milliarden Euro sichern.

Die Inflationsrate in Großbritannien ist leicht von 10,1 Prozent im Juli auf 9,9 Prozent im August gesunken, wie die Statistikbehörde ONS mitteilte. Erwartet wurde hingegen ein leichter Anstieg auf 10,2 Prozent. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent zu, während ein Anstieg um 0,6 Prozent erwartet wurde, nach einem Plus von ebenfalls 0,6 Prozent im Vormonat.

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche den inoffiziellen Angaben des privaten American Petroleum Institute (API) vom Vorabend zufolge um 6,0 Millionen Barrel gestiegen, nach einem Zuwachs von 3,2 Millionen Barrel in der Vorwoche. Die offiziellen Daten werden heute um 16:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht.


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