Kommentar
21:15 Uhr, 09.03.2020

Aktienmärkte grenzen Verluste nur leicht ein - Coronavirus: Erste Todesfälle in Deutschland

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Erwähnte Instrumente

  • US-Notenbank weitet Nothilfen aus
  • Twitter-Chef zieht Hals aus der Schlinge
  • Ausverkauf an den Börsen setzt sich fort
  • Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland
  • Italien: Zahl der Corona-Todesfälle steigt rasant
  • Chinas Außenhandel bricht ein
  • Sentix: Globale Rezession
  • Siltronic senkt Dividende

DAX & Wall Street

  • Die Anleger haben zu Wochenbeginn fast schon panikartig auf neue Informationen zur Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und die absehbaren wirtschaftlichen Folgen reagiert. Das Wort „Crash“ machte die Runde, denn die Anleger stürmten raus aus Aktien, dafür aber rein in vermeintlich sichere Häfen. Der „Fear & Greed-Index“ liegt auf einem selten gesehenen Level der Angst. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 7,94 Prozent bei 10.625,02 Punkten. Staatsanleihen dagegen sind gefragt. Die Rendite zehnjähriger deutscher Anleihen sank auf minus 0,85 Prozent und damit auf ein neues Rekordtief. Die Sorgen vor dem Fall der Wirtschaft in Europa und der Welt wegen der weiteren Ausbreitung des Coronavirus in eine Rezession sind nicht unbegründet. Die ökonomischen Schäden gehen mittlerweile in die Milliarden, nachdem etwa Fluglinien, Reisekonzerne, oder Kongress- und Sport-Veranstalter ihre Geschäftspläne massiv gestutzt haben. Die Furcht manifestiert sich in den Auftragsbüchern: Jedes zweite Unternehmen in Deutschland erwartet in diesem Jahr dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag DIHK zufolge einen Umsatzrückgang. Aktuelle Umfragedaten unter Anlegern und Analysten bestätigen, dass die Alarmsirenen läuten. So hat die Investment-Beratungsfirma Sentix einen bislang beispiellosen Einbruch ihres Barometers innerhalb eines Monats in allen Weltregionen festgestellt. Der globale Konjunktur-Gesamtindex sank im März auf minus 12 Punkte von zuvor plus 8 Zähler. Nie zuvor sei ein so starker synchronisierter Einbruch der Welt-Konjunktur in den Daten messbar gewesen, betonte Sentix. Der aktuelle Einbruch reihe sich ein in eine unrühmliche Kette: die Lehman-Pleite 2008, Fukushima 2011 und die Öl-Kreditkrise 2016. Investoren am Geldmarkt spekulieren wegen der Coronavirus-Krise inzwischen auf zwei Zinssenkungen der EZB bis Anfang Juni.
  • Der Dow Jones büßte heute mehr als 2.000 Punkte oder 7,79 Prozent auf 23.851,02 Zähler ein und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Anfang vergangenen Jahres. Der S&P 500 verlor 7,60 Prozent auf 2.746,56 Punkte, für den technologielasigen Nasdaq 100 ging es um 6,83 Prozent auf 7.948,03 Zähler abwärts.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Borussia Dortmund erwartet derzeit keine wesentlichen, nachhaltigen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage durch die aktuelle 'Coronavirus'-Situation. Dies teilte das Unternehmen am Montag mit. Kurzfristig könnten durch "Geisterspiele" allerdings negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern in einer Größenordnung zwischen 2,5 bis 3,0 Millionen Euro pro betroffenem Spieltag entstehen, so das Unternehmen.
  • Die Deutsche Bank hat geplante Feierlichkeiten zu ihrem 150-jährigen Bestehen am 21. März 2020 in Berlin wegen des Coronavirus abgesagt, wie Vorstandschef Christian Sewing und Aufsichtsratschef Paul Achleiter an die Mitarbeiter schrieben. Zudem werden die Notfallmaßnahmen wegen des Virus verstärkt. Ein Teil der Mitarbeiter arbeitet künftig von Ausweichsstandorten oder von zu Hause aus.
  • Nach Coronavirus-Infektionen bei drei Mitarbeitern hat der Softwarekonzern SAP seinen Standort im saarländischen St. Ingbert bis auf Weiteres geschlossen. Das Unternehmen habe seine dortigen rund 800 Mitarbeiter aufgefordert, vorerst von zuhause aus zu arbeiten, sagte ein Sprecher. Die drei betroffenen Mitarbeiter seien in häuslicher Quarantäne und würden medizinisch versorgt.
  • Die Geely Automobile Holdings, die auch an der Daimler AG beteiligt ist, teilte mit, dass die Fahrzeugverkäufe wegen der Coronavirus-Epidemie im Februar um 75 Prozent auf 21.168 Stück eingebrochen sind.
  • Die britische Supermarktkette Tesco hat das Supermarktgeschäft in Asien verkauft. Für 10,58 Mrd. US-Dollar seien die Assets an die CP Group veräußert worden, teilte Tesco mit. Vor Steuern und anderen Kosten erziele das Unternehmen damit Nettoeinahmen über 10,3 rd. Dollar. Davon sollen 5,0 Milliarden Pfund als Sonderdividende an die Aktionäre gehen.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter hat Aktienrückkäufe im Umfang von 2 Mrd. Dollar und eine neue Partnerschaft mit Silver Lake angekündigt. Außerdem bekommen die Investoren Elliott Management und Silver Lake je einen Sitz im Verwaltungsrat. Elliott hatte einen Anteil von rund vier Prozent an Twitter erworben und versuchte laut Medienberichten, Twitter-Chef Jack Dorsey zu verdrängen. Nun soll Silver Lake gemäß der Vereinbarung eine Milliarde Dollar in Twitter-Schuldpapiere investieren, die später in Aktien umgewandelt werden können.
  • Laut der „New York Post“ werden die aktuellen Apple iPhone-Modelle 11 und 11 Pro im New Yorker Einzelhandel knapp. Grund: Mobilfunkanbieter horten die Geräte und schicken sie nicht mehr an Händler raus, um die Kontrolle über die Lieferkette im Falle einer tatsächlichen Knappheit zu behalten. Auch Bloomberg berichtete bereits vergangene Woche, dass Apple seine Mitarbeiter gewarnt hat, dass es die kommenden zwei bis vier Wochen zu einer Verknappung von Ersatz-iPhones kommen wird.
  • Die „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) rät dringend von Kreuzfahrten ab. „US-Bürger, insbesondere mit Vorerkrankungen, sollten nicht mit einem Kreuzfahrtschiff reisen. CDC stellt ein erhöhtes Risiko von Covid19 auf Kreuzfahrten fest“, heißt es in einem Tweet. Zuletzt gab es u.a. an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Grand Princess“ vor der kalifornischen Küste einen Corona-Ausbruch.
  • Die Aufhebung des Flugverbots für die Boeing 737 Max könnte sich weiter verzögern. Die Aufsichtsbehörde FAA fordere eine Neuverkabelung innerhalb der Maschinen. Die vorläufige Entscheidung beziehe sich auf alle 800 bisher produzierten Max-Maschinen.
  • Aon übernimmt den Versicherungsmakler Willis Towers Watson nach eigenen Angaben im Zuge eines Aktientauschs komplett. Willis-Towers-Aktionäre bekommen dabei je Anteilsschein 1,08 Anteile des Londoner Unternehmens. Nach dem Zusammenschluss werden die Aon-Aktionäre 63 Prozent an dem kombinierten Unternehmen halten, dessen Börsenwert bei etwa 80 Mrd. Dollar liegt.
  • Die wegen des Coronavirus seit Ende Januar geschlossene Disney-Freizeitanlage in Shanghai öffnet teilweise wieder. Das Disney-Einkaufszentrum nähmen am Montag den Betrieb wieder auf, teilte der Konzern mit.
  • Der österreichische Sensorspezialist und neue Osram-Mehrheitsaktionär AMS hat den Finanzchef seiner künftigen Tochter in den Vorstand beordert. Der jetzige CFO bei AMS, Michael Wachsler, scheidet zum 31. Mai aus, wie das Unternehmen mitteilte. Bereits zum 1. Mai übernimmt Ingo Bank von Osram diesen Posten bei AMS.
  • Die Furcht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus trifft vor allem die Bankenwerte. Die Aktie der Deutschen Bank sackte am Morgen um gut 15 Prozent ab und markierte bei 5,61 Euro ein neues Rekordtief. Den Aktien der Commerzbank erging es im MDAX nicht besser. Auch sie erreichten ein Rekordtief. Die Aussicht auf noch tiefere Zinsen belastet. Zudem steigt das Risiko von Kreditausfällen, und das nicht nur wegen einer möglichen virusbedingten Rezession.
  • Nikon muss die Markteinführung seiner nächsten Profi-Kamera verschieben. Wegen der Coronavirus-Ausbreitung würden Bauteile verzögert geliefert, hieß es zur Begründung. Statt im März solle das Modell D6 nun voraussichtlich im Mai in den Handel kommen, ein genauer Termin stehe noch nicht fest.
  • Der Windraftanlagenhersteller Nordex hat vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht und seine Prognose bestätigt. Das Unternehmen steigerte den Konzernumsatz auf 3,28 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,46 Mrd.) und liegt damit innerhalb der vom Unternehmen prognostizierten Bandbreite von 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich deutlich um 21,7 Prozent auf 123,8 Mio. Euro (Vorjahr: 101,7 Mio.). Die Nordex Group steigerte 2019 ihren Auftragseingang von 4,75 GW um 31 Prozent auf 6,21 GW. „Das Geschäftsjahr 2019 verlief entsprechend unseren Erwartungen“, sagte Vorstandschef José Luis Blanco. „Wir haben alle Ziele unserer Prognose für 2019 erreicht. Die Nachfrage nach unseren Turbinen bleibt weiterhin gut, so dass wir über einen hohen Auftragsbestand verfügen und 2020 mit einem gut gefüllten Auftragsbuch beginnen“.
  • Der Halbleiterzulieferer Siltronic hat 2019 einen Umsatzrückgang von 1,45 auf von 1,27 Mrd. Euro und einen operativen Ergebnsrückgan (EBITDA) von 589,3 auf 408,7 Mio. Euro verzeichnet. Das Periodenergebnis sank um mehr als ein Drittel auf 261,0 Mio. Euro. Die Dividende für 2019 soll 3,00 Euro je Aktie betragen (VJ: 5,00 EUR). Die Halbleiterbranche litt im vergangenen Jahr vor allem unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der Schwäche der Autobranche. Angesichts der Coronavirus-Krise wagt das Management nur einen groben Ausblick für 2020. „Eine Prognose für 2020 ist vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten belastet," sagte Konzernchef Christoph von Plotho am Montag. Die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf die gesamte Wertschöpfungskette seien aktuell nicht konkret vorhersehbar.
  • Der Finanzdienstleister Hypoport will im laufenden Jahr einen Umsatz von 400 bis 440 Mio. Euro erreichen. Das wäre ein Plus zwischen 19 und 31 Prozent. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll ein Anstieg auf 35 bis 40 Mio. Euro gelingen, teilte Hypoport am Montag mit. Bei den Prognosen liegt Hypoport beim Umsatz über den Markterwartungen und beim Ebit darunter.
  • Der chinesische Automarkt wird nach Einschätzung des dortigen Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) wegen der Folgen des Coronavirus-Ausbruchs im Gesamtjahr deutlich schwächer abschneiden als noch im Februar prognostiziert. Für das laufende Jahr sei von einem Absatzrückgang um acht Prozent auszugehen, sagte der Generalsekretär des PCA in einem Interview am Montag. Im Februar war noch mit einem Absatzrückgang von fünf Prozent gerechnet worden. Ende Dezember 2019 wurde noch ein Wachstum von einem Prozent erwartet. Nach vorläufigen PCA-Daten von vergangener Woche sank der Absatz im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent.
  • Der Immobilienkonzern LEG bleibt für das laufende Jahr zuversichtlich. Für 2020 erwartet LEG weiter einen operativen Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO 1) von 370 bis 380 Mio. Euro. Dazu beitragen sollen auch höhere Mieteinnahmen. LEG rechnet 2020 weiter mit einem Mietwachstum auf vergleichbarer Fläche von etwa 2,8 Prozent.
  • Der massive jüngste Ölpreisverfall hat die Aktien des saudischen Ölkonzerns Saudi Aramco schwer in Mitleidenschaft gezogen. An der Börse in Riad büßten die Papiere am Freitag in der Spitze 9,4 Prozent an Wert ein und schlossen mit einem Minus von 9,1 Prozent bei 30 Riyal. Damit notieren die Aktien nun unter dem Ausgabepreis von 32 Riyal beim Börsengang Mitte Dezember.

Konjunktur & Politik

  • In Deutschland sind die ersten Menschen an einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verstorben. Aus Nordrhein-Westfalen wurden bis zum frühen Abend die ersten beiden Todesfälle gemeldet. In Essen starb eine 89-jährige Frau, bei der das Virus am vergangenen Dienstag festgestellt worden sei. Außerdem gab es einen Todesfall im Kreis Heinsberg. Die Zahl der Infizierten in Deutschland liegt inzwischen bei über 1.150.
  • Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Gefahr einer weltweiten, unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus (Pandemie) inzwischen als "sehr real" ein, schreckt allerdings weiter davor zurück, das Coronavirus offiziell als Pandemie einzustufen.
  • Die US-Regierung arbeitet an einem Hilfspaket für die US-Wirtschaft, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronovirus-Epidemie abzumildern. Beamte aus dem Weißen Haus und dem Finanzministerium hätten über das Wochenende Vorschläge erstellt, berichtete Bloomberg. Die unterschiedlichen Maßnahmen des Hilfspakets würden weiter beraten. Ein möglicher Zeitplan für das Hilfspaket sei ebenso offen, es sei aber sehr wahrscheinlich, dass die Schritte nach und nach kommen werden. Zunächst werde es wohl Hilfen für kranke US-Bürger geben, dann für betroffene Unternehmen und Arbeiter und Angestellte, die wegen des Virus nicht arbeiten können.
  • Nordkorea isoliert sich im Kampf gegen das neue Coronavirus weiter und flog Diplomaten und andere Ausländer nach Russland aus. Ein Sonderflug mit mehreren Dutzend Menschen an Bord flog am Montag von Pjöngjang nach Wladiwostok.
  • Die US-Notenbank Fed weitet ihre Notmaßnahmen aus. Knapp eine Woche nach einer Notzinssenkung erhöht sie ihre Geldspritzen für das Finanzsystem. Wie die regionale Fed von New York am Montag mitteilte, steigt das Volumen ihrer Übernachtgeschäfte mit den Banken von bisher 100 Milliarden auf mindestens 150 Mrd. Dollar. Das Volumen ähnlicher Geschäfte mit 14-tägiger Laufzeit werde von 20 auf 45 Mrd. Dollar erhöht. Mit den Maßnahmen soll Druck an den Interbankenmärkten verhindert werden. Goldman Sachs' Chefökonom Jan Hatzius geht davon aus, dass die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte senken wird, um die Erwartungen der Anleihenmärkte zu erfüllen. Im April werde dann wahrscheinlich eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte erfolgen. Hatzius glaubt allerdings nicht, dass die Schritte sonderlich effektiv sein werden, fiskalische Maßnahmen seien wahrscheinlich potenter.
  • Als Vorsichtsmaßnahme angesichts der Ausbreitung des Coronavirus findet der Unterricht an mehreren US-Universitäten nur noch online statt. Das teilten unter anderem die University of Washington, Stanford University und Seattle University auf ihren Webseiten mit.
  • Zum Wochenauftakt sind die Ölpreise so heftig abgestürzt wie seit etwa 30 Jahren nicht mehr. Nach gescheiterten Verhandlungen führender Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise befürchten Investoren einen Preiskrieg. Zudem belastet die Coronavirus-Krise immer mehr.
  • Die Zahl der offiziell registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in China ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Veröffentlichung seit Januar gesunken. Wie der Gesundheitsausschuss der Regierung mitteilte, wurden seit dem Vortag in ganz Festlandchina nur 40 weitere Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weitere 22 Menschen starben an der Infektion.
  • Der republikanische Senator Ted Cruz bleibt nach einem Händeschütteln mit einem späteren Coronavirus-Patienten vorerst zuhause. Er habe keine Symptome der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19, fühle sich gut und Ärzte hielten die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für extrem gering, teilte Cruz am Sonntag mit.
  • Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio erwartet einen drastischen Anstieg von Infizierten in seiner Stadt. Binnen zwei oder drei Wochen könnte deren Zahl von derzeit 13 auf hundert oder gar mehrere hundert steigen, sagt er auf einer Pressekonferenz.
  • Der US-Bundesstaat Oregon ruft für 60 Tage den Ausnahmezustand aus. Zuvor hatte sich die Zahl der Infizierten dort binnen Tagesfrist auf 14 verdoppelt.
  • Das Coronavirus hat erstmals zur Absage einer großen Sportveranstaltung in den USA geführt. Wegen eines bestätigten Covid-19-Falls in der Region findet das für die kommenden beiden Wochen geplante kombinierte Damen- und Herren-Turnier in Indian Wells nicht statt.
  • Die Bundesregierung hat angekündigt, Insolvenzen in Folge der Corona-Epidemie verhindern zu wollen. „Unser Ziel ist, dass möglichst kein Unternehmen in Deutschland durch den Coronavirusausbruch in Insolvenz gerät und möglichst kein Arbeitsplatz verloren gehen soll“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Wenn sich die Lage verschärfe, werde man „schnell und passgenau“ reagieren.
  • Die Ausbreitung des Coronavirus setzt die Konjunktur im Euroraum, die sich gerade auf dem Weg der Besserung befand, unter Druck. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für den gemeinsamen Währungsraum ist im März um mehr als 22 Punkte gefallen - laut dem Institut ein Negativrekord für die Ein-Monats-Veränderungsrate. „Während der Einbruch der Lagewerte kaum überrascht und mit -18,3 Punkten auch im Ausmaß wohl dem entspricht, was schon jetzt für die Menschen spürbar ist, stellt der Fall der Erwartungswerte auf den tiefsten Wert seit August 2012 eine Negativ-Überraschung dar“, kommentierte Sentix. „Denn das heißt nichts anderes, als dass sich die Anleger auf eine lange Schwächeperiode der Konjunktur einstellen“. Der globale Konjunktur-Gesamtindex fiel von plus 8,1 auf minus 12 Punkte. „Nie zuvor war ein so starker synchronisierter Einbruch der Welt-Konjunktur in unseren Daten messbar. Damit reiht sich der aktuelle Einbruch in eine unrühmliche Kette: Lehman (2008), Fukushima (2011) und die Öl-Kreditkrise (2016)“, so Sentix.
  • In den Industrieländern haben sich die Lebensbedingungen in den vergangenen zehn Jahren für viele Menschen verbessert. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Allerdings gebe es bei einzelnen Bevölkerungsgruppen und Ländern weiter massive Ungleichheiten. Positiv heben die Ökonomen der OECD hervor, dass sich die Lebenserwartung seit 2010 in den meisten Ländern verlängert habe, außerdem sei die Mordrate um ein Viertel gesunken.
  • Die deutsche Industrie hat im Februar eine leicht steigende Produktion für März, April und Mai erwartet. Das geht aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts hervor. Der ifo Index für die Produktionserwartungen stieg im Februar von 2,2 auf 2,5 Punkte. Die Umfrage war laut den Ökonomen allerdings abgeschlossen, bevor die Ausbreitung des Coronavirus ihr gegenwärtiges Ausmaß erreicht hatte.
  • Die OPEC unter Führung Saudi-Arabiens hatte sich am Freitag mit Russland und anderen Nicht-OPEC-Staaten aus der OPEC+-Gruppe nicht auf stärkere Förderdrosselungen einigen können. Der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco kündigte daraufhin an, den offiziellen Verkaufspreis für alle Ölsorten und alle Abnehmer zu senken. Infolge des Preiskrieges zwischen Saudi-Arabien und Russland ist die Öl-Notiz bis Montag crashartig gefallen. Der Absturz der Sorte Brent um 31,5 Prozent auf 31,02 US-Dollar je Barrel war der stärkste Rückgang seit Januar 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges. Außerdem belastet die Sorge vor den wirtschaftlichen Folge der Coronavirus-Krise die Preise.
  • Die deutsche Industrie ist mit einer überraschend starken Erholung in das laufende Jahr gestartet. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes Januar saison- und kalenderbereinigt um 3,0 Prozent über dem Vormonatsniveau. Für den Dezember 2019 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von „lediglich“ 2,2 Prozent gegenüber November 2019 (vorläufiger Wert: -3,5 %).
  • Die Zahl der Toten im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus in Italien ist innerhalb eines Tages um 133 auf 366 gestiegen. 7.375 Infektionen seien inzwischen erfasst, teilte der Zivilschutz mit. Am Samstagabend waren es noch 5.883 Fälle. Experten gehen zudem davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer bisher nicht registrierter Fälle gibt.
  • Im Januar 2020 wurden von Deutschland Waren im Wert von 106,5 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 92,7 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit waren damit die deutschen Exporte im Januar um 2,1 Prozent und die Importe um 1,8 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. Kalender- und saisonbereinigt blieben die Exporte gegenüber dem Vormonat Dezember unverändert, die Importe stiegen um 0,5 Prozent. Der Überschuss in der Handelsbilanz ging von 15,2 Mrd. Euro im Vormonat auf 13,9 Mrd. Euro zurück.
  • Chinas Außenhandel ist vor dem Hintergrund der Coronavirus-Epidemie massiv zurückgegangen. Demnach sackten Chinas Exporte im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten zwei Monaten des Vorjahres um 17,2 Prozent auf 292.45 Mrd. US-Dollar, wie die Pekinger Zollverwaltung am Samstag mitteilte. Die Importe sanken um 4 Prozent auf 299,54 Mrd. Dollar. Insgesamt schrumpfte der Außenhandel damit um 11 Prozent.
  • Die japanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 noch stärker eingebrochen als zunächst gedacht. Auf das Jahr hochgerechnet sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorquartal um 7,1 Prozent gesunken, teilte die Regierung am Montag in einer zweiten Schätzung mit. Zunächst war ein Rückgang um 6,3 Prozent ermittelt worden. Als Hauptgrund für den Wirtschaftseinbruch gilt die Erhöhung der Mehrwertsteuer.

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