Kommentar
21:15 Uhr, 16.03.2020

Merkel: Einschneidende Maßnahmen notwendig - Borussia Dortmund zieht Jahresprognose zurück

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Erwähnte Instrumente

  • Lufthansa streicht Flugangebot weiter zusammen
  • Von der Leyen für 30-tägiges Einreiseverbot
  • Empire State Index bricht dramatisch ein
  • Koordinierte Aktion der Notenbanken
  • Fed im Krisenmodus
  • Chinas Wirtschaft am Boden
  • Corona: Deutschland macht Grenzen dicht
  • TUI will Staatsgarantien
  • Lufthansa-Aktie stürzt in die Tiefe
  • Volkswagen bereitet Produktionsstopp in Bratislava vor
  • Milliardenstrafe für Apple

DAX & Wall Street

  • Noch vor zwei Wochen wurde es für undenkbar gehalten, dass ein europäisches Land komplett in Quarantäne geht. Jetzt ist genau das die Realität. Italien ist das Vorbild, andere Länder ziehen nach. In Deutschland sind viele Schulen und Unternehmen bereits geschlossen. Auch die Grenzen werden stärker kontrolliert. Baden-Württemberg will den Betrieb an allen Flughäfen einstellen. In Bayern gilt ab sofort der Katastrophenfall. Das Land steht vor dem Stillstand. Die drastischen Maßnahmen gehen an den Börsen freilich nicht spurlos vorüber. Der DAX gab heute in der Spitze 11 Prozent nach, konnte zuletzt seine Verluste aber auf rund fünf Prozent eindämmen. Es herrscht Angst, was noch alles kommen kann. Denn die ganzen Auswirkungen vom Coronavirus und den damit zusammenhängenden Einschränkungen im öffentlichen Leben und für die Wirtschaft sind noch nicht absehbar. Der Konsum dürfte massiv zurückgehen, die Urlaubsplanungen sowieso und Fluggesellschaften sind schon jetzt von den Restriktionen der Einreiseverbote in hohem Maße betroffen. Die Bewertungsverluste an den Börsen seien die höchsten seit der großen Finanz- und Schuldenkrise vor zwölf Jahren, merkte ein Marktstratege der UBS an. Anleger nehmen mit ihren aggressiven Aktienverkäufen weit niedrigere zukünftige Gewinne der Unternehmen vorweg. Nun brauche es als Initialzündung umfassende fiskalpolitische Programme in der EU und den USA. Die Interventionen der großen Notenbanken, allen voran der Fed, verpufften am Markt weitgehend.
  • Die US-Aktienmärkten haben am Montag die schlimmsten Verluste seit dem "schwarzen Montag" im Jahr 1987 eingefahren. Der Dow Jones schloss mit einem Verlust von 12,93 Prozent, der S&P 500 verlor 11,98 Prozent, der Nasdaq 100 ging mit minus 12,19 Prozent aus dem Handel.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Borussia Dortmund hat wegen der Aussetzung des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga bis mindestens zum 2. April seine Jahresprognose zurückgezogen. Ursprünglich hatte der Fußballverein ein Jahresergebnis im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht gestellt. Der Geschäftsbetrieb für das laufende Geschäftsjahr sei weiter sichergestellt und eine "existentielle Bedrohung" gebe es derzeit trotz Aussetzung des Spielbetriebs nicht, so das Unternehmen.
  • Immer mehr Unternehmen, darunter auch DAX-Konzerne, verschieben wegen des Coronavirus ihre Hauptversammlungen. Am Montag kündigten auch die Deutsche Telekom und der Pharmakonzern Merck KGaA eine Verschiebung an.
  • Die geplante Übernahme von Osram durch den österreichischen Sensorhersteller ams könnte möglicherweise wegen der aktuellen Coronavirus-Krise scheitern. So sank der Kurs der ams-Aktien unter den Preis, zu dem bei einer Hauptversammlung neue AMS-Aktien zur Finanzierung der Osram-Übernahme den Investoren angeboten werden sollen. Sollten die Aktionäre kein Interesse an der Zeichnung der neuen Aktien haben, müssten zwar die Banken UBS und HSBC Trinkaus & Burkhardt einspringen und die neuen Aktien kaufen. Allerdings gibt es für die Banken auch Ausstiegsklauseln.
  • Der Lufthansa-Konzern hat sein Flugangebot in der Coronakrise weiter reduziert. Bei der Tochter Austrian sind schon alle Flüge bis zum 28. März annulliert. Daneben werden auch die übrigen Strecken weiter ausgedünnt, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Danach soll nur noch jeder zehnte geplante Fernflug stattfinden und ungefähr jede fünfte Nah- und Mittelstreckenverbindung.
  • Die französische Wettbewerbsbehörde hat gegen Apple eine Strafe von gut 1,1 Mrd. Euro verhängt. Apple habe sich mit zwei Großhändlern abgesprochen und dadurch den Markt gleichgeschaltet, erklärte Behördenchefin Isabelle de Silva. Zudem habe der Konzern unter anderem über restriktive Vertragsklauseln dafür gesorgt, dass Geräte von spezialisierten Apple-Händlern nicht günstiger als in seinen eigenen Stores verkauft worden seien. Apple will Widerspruch einlegen.
  • Die US-Luftfahrtaufsicht FAA prüft nach einem Vorfall mit einer Southwest-Airlines-Maschine, ob bestimmte Boeing-Jets häufiger auf Risse untersucht werden müssen. Vergangenen Montag sei nach einem Flug von Las Vegas nach Boise in Idaho ein über dreißig Zentimeter langer Riss am Rumpf einer Boeing 737 festgestellt worden, teilte die FAA am Freitag mit.
  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines rechnet aufgrund der staatlich verordneten Restriktionen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus und der dadurch eingebrochenen Ticketverkäufe allein für den März mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar.
  • Die Dievini Hopp BioTech Holding hat Berichte über eine exklusive Vergabe eines in der Entwicklung befindlichen Impfstoffs der Tübinger Tochter CureVac zurückgewiesen. Der Holding des SAP-Gründers Dietmar Hopp gehören über 80 Prozent an CureVac. Zweitgrößter Aktionär ist die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. In Medien hieß es, die US-Regierung wolle sich exklusiven Zugriff auf den Impfstoff sichern. „Wenn es uns hoffentlich bald gelingt, einen wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln, soll dieser Menschen nicht nur regional sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen, schützen und helfen können", sagte Hopp.
  • Bayer nähert sich einer Glyphosat-Einigung in den USA an. Kenneth Feinberg, der als Mediator in den Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat fungiert, sagte, es sei "verfrüht", von einer Einigung zwischen Bayer und Klägeranwälten zu sprechen. Allerdings deutete er an, dass die beiden Parteien sich näher kommen, und fügte hinzu, er könne in zehn Tagen womöglich mehr sagen.
  • Fiat Chrysler setzt wegen der Coronavirus-Epidemie die Produktion in dem meisten europäischen Werken für zwei Wochen aus. Der italienisch-amerikanische Konzern teilte mit, in den italienischen Fabriken Melfi, Pomigliano, Cassino, Mirafiori, Grugliasco und Modena werde bis 27. März nicht gearbeitet. Die Produktion im serbischen Kragujevac und das polnische Werk Tychy würden ebenfalls geschlossen.
  • Die Aktien der Lufthansa brechen heute erneut zweistellig weg. Die Fluggesellschaft hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die Dividende gekürzt wird. Das Unternehmen hat sich zudem neue Kredite in Höhe von 600 Mio. Euro gesichert. Infolge der Ausbreitung des Coronavirus hat es bei Fluggesellschaften einen Einbruch bei der Ticketnachfrage sowie internationale Reisebeschränkungen gegeben. Die Bundesregierung hat der Luftverkehrswirtschaft nun ihre Unterstützung zugesichert. Die Luftverkehrsbranche sei unvermittelt und unverschuldet einer harten Belastungsprobe ausgesetzt, sagte der Koordinator für Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung, Thomas Jarzombek (CDU), am Montag. „Die Bundesregierung steht an der Seite der Luftfahrtunternehmen und ihrer Beschäftigten. Wir möchten helfen, dass dauerhafte Schäden abgewendet werden."
  • Der Stahlkonzern Salzgitter hat wegen hoher Abschreibungen sowie Restrukturierungskosten im vergangenen Jahr unter dem Strich einen Fehlbetrag von 237,3 Mio. Euro verzeichnet. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von knapp 278 Mio. Euro erzielt worden. Bereinigt um Sonderfaktoren lag das Ergebnis vor Steuern bei 143 Mio. Euro. Der Umsatz sank von knapp 9,28 auf 8,55 Mrd. Euro. Aktionäre sollen eine Dividende von 0,20 Euro erhalten, nach 0,55 Euro je Aktie im Vorjahr. Salzgitter führt derweil weiter keine Gespräche mit dem Konkurrenten Thyssenkrupp über eine mögliche Fusion. Dies gelte sowohl für eine Zusammenlegung der Stahlsparte als Ganzes oder in Teilen, sagte Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Fuhrmann am Montag in einer Web-Pressekonferenz zur Bilanz 2019. Der Konzern sei mit der Eigenständigkeit bislang gut gefahren. Um das zu ändern, müsse es erst "bessere Konzepte" geben, so Fuhrmann. Dann wäre Salzgitter auch bereit, mit geeigneten Partner zu sprechen.
  • Nach der Ausrufung des Notstands in der Slowakei hat Volkswagen die vorübergehende Einstellung der Produktion in seiner Anlage in der Hauptstadt Bratislava angekündigt. Der Autobauer bereite den Schritt am Montag vor, teilte der Chef der slowakischen Gesellschaft mit.
  • Der Touristikkonzern TUI hat sein Reisegeschäft wegen der Coronavirus-Krise größtenteils eingstellt. „In dem sich gegenwärtig schnell verändernden Umfeld bleiben die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Gäste und Mitarbeiter auf der ganzen Welt von höchster Wichtigkeit. Deshalb hat der TUI Konzern (...) beschlossen, den größten Teil aller Reiseaktivitäten, einschließlich Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb, bis auf weiteres auszusetzen", hieß es von Konzern. Eine Prognose der Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr wagt der Vorstand derzeit nicht abzugeben. Der Ausblick von Mitte Februar habe keine Geltung mehr, hieß es lediglich. Der Konzern will nun Staatsgarantien zur Unterstützung beantragen, bis die normalen Abläufe wieder aufgenommen werden können.
  • Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat 2019 beim Umsatz ein Plus von elf Prozent auf 1,9 Mrd. Euro erzielt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um sechs Prozent auf 153 Mio. Euro, der Überschuss sank stark, um 39 Prozent auf 88,5 Mio. Euro - bereinigt um die Einnahmen aus einem Immobilienverkauf im Jahr 2018 habe der Rückgang aber lediglich zehn Prozent betragen, hieß es. Die Dividende für das vergangene Jahr soll bei 60 Cent je liegen. Für 2018 hatte sie noch 1,10 Euro betragen. Im Ausblick auf 2020 hat das Management angesichts der unkalkulierbaren Folgen der Coronavirus-Krise diese Effekte aus seiner Prognose ausgeklammert. Die weitreichenden Folgen sowie die immer drastischeren Schutzmaßnahmen verschiedener Staaten und Institutionen seien derzeit nicht quantifizierbar und somit nicht Teil der noch vor einer Woche festgelegten Ziele für Umsatz und operative Marge, hieß es. Wacker rechnet somit mit einem Umsatz zwischen 1,7 und 1,9 Mrd. Euro und einer Ebit-Marge zwischen 6,5 und 8,5 Prozent. Der Auftragseingang liegt Anfang 2020 dem Management zufolge unter dem Niveau des Vorjahres.
  • Der Versicherungskonzern Talanx hält trotz der Coronavirus-Krise an seinem Gewinnziel für 2020 fest. Der prognostizierte Überschuss von 900 bis 950 Millionen Euro stehe lediglich unter dem Vorbehalt, dass die Großschäden im Rahmen der Erwartungen blieben und „an den Währungs- und Kapitalmärkten nicht noch größere Verwerfungen auftreten als momentan durch das Corona-Virus", teilte das Unternehmen mit. Die Aktionäre sollen für 2019 eine Dividende von 1,50 Euro erhalten, fünf Cent mehr als im Vorjahr.
  • Die Corona-Pandemie wird in Westeuropa nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer zu massiven Rückgängen beim Autoabsatz führen. Vor allem in Italien, aber auch auf den anderen Hauptmärkten wie Deutschland, Frankreich und Spanien könnten die Hersteller im laufenden Jahr nur deutlich weniger Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahr, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des Institute for Customer Insight an der Universität St. Gallen. Allein in Deutschland werde der Absatz um eine halbe Million Autos zurückgehen.
  • Der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) befürchtet aufgrund der virusbedingt sich verändernden Situation vor allem in Europa einen Umsatzeinbruch im März. Seit einigen Tagen seien alle Läden von Hennes & Mauritz in Italien geschlossen. Am Wochenende seien zudem alle Geschäfte in Polen, Spanien, der Tschechischen Republik, Bulgarien, Belgien und Frankreich komplett sowie in Griechenland teilweise geschlossen worden, hieß es. Am Montag schließen laut Mitteilung alle Läden in Österreich, Luxemburg, Bosnien-Herzegowina, Slowenien und Kasachstan. Die Online-Shops blieben aber geöffnet. In China erholten sich die Umsätze allmählich, da sich die Lage dort wieder verbessert habe, hieß es.
  • Die Lufthansa will bis kommenden Mittwoch bis zu 4.000 im Ausland gestrandete Urlauber mit 15 Sonderflügen zurück nach Deutschland befördern, acht der Flieger landen in Frankfurt. Hinzu kommen zwei planmäßige Flüge. Die Urlauber befinden sich auf der Karibik, auf Teneriffa oder in der Dominikanischen Republik.
  • Der Luxuskonzern LVMH will wegen der Coronavirus-Krise große Mengen Desinfektionsmittel produzieren. Ab Montag sollen Fabriken in Frankreich, die eigentlich Parfüms herstellen, entsprechende Gels produzieren, um dem Mangel an Desinfektionsmittel entgegenzuwirken, wie der Konzern am Sonntag mitteilte. Die Handdesinfektionsmittel sollen dann kostenlos an Gesundheitseinrichtungen in Frankreich ausgeliefert werden.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Merkel hat die einschneidende Maßnahmen in Deutschland als notwendig bezeichnet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Es gehe darum, soziale Kontakte zu verringern. Das wirtschaftliche Leben, die Energieversorgung und die medizinische Versorgung sollten aufrecht erhalten werden.
  • Die Coronavirus-Task Force in den USA geht im optimistischen Fall angeblich davon aus, dass der Höhepunkt in einem Monat erreicht sein wird. Im Negativszenario sind es drei Monate.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat weitere Finanzhilfen für die Wirtschaft in Aussicht gestellt. Nach der Ausweitung der Kurzarbeit und im Volumen "unbegrenzten" Kreditgarantien für die Unternehmen will Scholz nun "präzise Instrumente entwickeln, mit denen wir gezielt den Branchen helfen, denen die Aufträge wegbrechen oder die durch die Schutzmaßnahmen stark beeinträchtigt werden", wie er dem "Handelsblatt" sagte. Dazu will Scholz einen Notfallsfonds auflegen, der sich an kleinere und mittlere Unternehmen richten soll.
  • US-Wirtschaftsberater Kudlow: Regierung wird alles tun ("whatever it takes") um der Wirtschaft zu helfen. / Gerüchte über einen 14-tägigen Shutdown der USA sind nicht zutreffend. / Weißes Haus diskutiert mit dem Kongress Finanzhilfen für Airlines. / Steuersenkungen werden Liquidität schaffen. / Wirtschaft geht durch herausfordernde Zeiten.
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ein 30-tägiges Reiseverbot für die Mehrheit der EU-Bürger vorgeschlagen. Damit könne die Verbreitung des Coronavirus am besten begrenzt werden, sagte von der Leyen am Montag in Brüssel.
  • Der von der Fed-Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts (Empire State Manufacturing Index) fiel im März angesichts der Coronavirus-Pandemie auf minus 21,5 Punkte zurück. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf plus 3,5 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 12,9 Zählern gelegen.
  • Führende Notenbanken haben am Montag mit neuen Notfallmaßnahmen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise aufgewartet. Am Morgen kündigte die japanische Notenbank den Kauf weiterer Wertpapiere an. In Südkorea reagierte die Notenbank mit einer kräftigen Leitzinssenkung, nachdem die US-Notenbank bereits am Sonntagabend Leitzins drastisch senkte. Auch die Notenbanken von Hongkong, Kuwait und Neuseeland reduzierten ihre Leitzinsen.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will trotz der Corona-Krise an der Schuldenbremse festhalten. „Die Schuldenbremse hemmt uns gegenwärtig nicht", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Montag auf dpa-Anfrage. Bayern hatte zuvor angekündigt, die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse zeitlich begrenzt für zunächst ein Jahr außer Kraft zu setzen.
  • Von den Coronavirus-Einschränkungen in Tschechien sind viele Unternehmen betroffen. Bernard Bauer von der deutsch-tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur, man müsse jetzt darauf achten, dass die grenzüberschreitenden Lieferketten nicht zusammenbrechen. „Die Produktion in Tschechien läuft derzeit weiter, auch der Transportverkehr ist möglich“, so Bauer. Es sei indes klar, dass es zu Verzögerungen kommen werde.
  • Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Leitzinsen wegen des Coronavirus auf eine Zielspanne von null bis 0,25 Prozent massiv gesenkt. Das teilte die Notenbank am Sonntagabend überraschend mit. In den USA wächst wegen der Auswirkungen des Virus die Sorge vor einer Rezession. Die Virus-Krise habe tiefe Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft, sagte Notenbankchef Jerome Powell am Sonntag nach der außerplanmäßigen Zinsreduzierung. Die Virus-Ausbreitung werde wahrscheinlich die Exporte belasten und die Inflation dämpfen, sagte Powell. Eine Deflation mit fallenden Preisen sei jedoch nicht zu erwarten. Die Wirtschaftsentwicklung im zweiten Quartal werde wohl schwach ausfallen. Powell betonte: Die Fed habe immer noch genügend Handlungsspielraum. Man werde alles tun, um die Finanzmärkte mit Liquidität zu versorgen. Die Fed werde an diesem Montag Anleihen in allen Laufzeiten kaufen.
  • Das Pekinger Statistikamt veröffentlichte am Montag wichtige Konjunkturdaten, die einen nie dagewesenen Einbruch der chinesischen Wirtschaft verzeichneten. So ging die Industrieproduktion im Januar und Februar im Jahresvergleich um 13,5 Prozent zurück. Mit einem Minus von 20,5 Prozent sackte auch der Umsatz im Einzelhandel massiv ab. Die Anlageinvestitionen brachen um 24,5 Prozent ein. Analysten rechnen nun damit, da die Produktion nun langsam wieder anläuft, dass sich die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen bessern werden.
  • Verschiedene Notenbanken wollen in einer koordinierten Aktion gegen die Coronavirus-Krise die Versorgung mit globaler US-Dollar-Liquidität stärken. Zu den Zentralbanken, die in dieser Aktion zusammenarbeiten, gehören die Bank of Canada, die Bank of England, die Bank of Japan, die EZB und die Fed, sowie die Schweizerische Nationalbank SNB. Man sei übereingekommen, die Preiskonditionen bei den bestehenden US-Dollar-Swapabkommen um 25 Basispunkte zu senken, heißt es in der Mitteilung.
  • Aus Sorge vor Ausbreitung des Coronavirus wird es an den deutschen Außengrenzen zu fünf Nachbarländern künftig Kontrollen und Einreiseverbote geben. Betroffen sind die Übergänge zur Schweiz, zu Frankreich, Österreich, Dänemark und auch Luxemburg, sagte Innenminister Horst Seehofer. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter sieht die am Montag begonnen Grenzkontrollen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus skeptisch. „Warum das nun genau an der Grenze zweier europäischer Staaten erfolgen soll und mit welchen Maßgaben die Polizisten dort kontrollieren sollen, das sind doch noch sehr offene Fragen", sagte der Vorsitzende, Sebastian Fiedler, am Montag dem SWR.
  • Die Bank of Japan hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Das Ankaufvolumen börsennotierter Fonds und anderer Anlagen wird erhöht. Wie die Notenbank am Montagmorgen mitteilte, sollen etwa deutlich mehr ETF-Papiere am Markt gekauft werden. Die kurz- und langfristigen Zinsziele behielt die Notenbank bei. Die BoJ werde ihre Geldpolitik ohne zu zögern weiter lockern, sollte dies nötig sein.
  • Ende Januar 2020 waren in Deutschland gut 5,6 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit ging die Zahl der Beschäftigten gegenüber Januar 2019 um 33.000 zurück (-0,6 %).

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