Kommentar
16:00 Uhr, 18.03.2020

Lagarde erwartet Wirtschaftseinbruch zwischen 2 und 10 % - Bank of England prüft Helikoptergeld

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Erwähnte Instrumente

  • Imperial College: An Lockdown führt kein Weg vorbei
  • Corona-Krise ruft Spekulanten auf den Plan
  • Bankenverband erwartet Konjunktureinbruch
  • ifo-Präsident warnt vor schwerer Wirtschaftskrise
  • Von der Leyen: Haben Virus unterschätzt
  • EU verhängt Einreiseverbot für Nicht EU-Bürger
  • US-Vorwahlen: Biden baut Vorsprung aus
  • Heidelberger Druck streicht 2.000 Stellen
  • Virus: BMW erwartet massive Belastungen
  • Munich Re mit Gewinnwarnung
  • Tesla muss Hauptwerk dicht machen
  • Boeing fordert Staatshilfe
  • FedEx rasiert Prognose

DAX

  • Die Corona-Krise hält die Märkte weiter in Atem. Alle Versuche der Notenbanken und Regierungen, die Märkte durch Zinssenkungen und weitere Maßnahmen zur Sicherung oder gar Steigerung der Liquidität, zu beruhigen, wirkten bisher wenn, dann nur temporär. Der Markt bleibt in Unruhe, ein Boden zeichnet sich nicht ab. Der DAX muss heute weiter massiv Federn lassen und steht im tiefroten Bereich. Wie stark knickt die Wirtschaft ein durch das Coronavirus? Das ist die zentrale Frage an den Aktienmärkten im Moment. Nach Einschätzung der Volkswirte der privaten Banken in Deutschland steht das Land vor einem massiven Konjunktureinbruch. Für das Gesamtjahr erwartet der Bundesverband deutscher Banken (BdB) einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 4 bis 5 Prozent. Ab dem dritten Quartal 2020 könnte sich die Konjunktur allmählich wieder erholen, hieß es. Mittlerweile haben Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und zum Teil auch Großbritannien das öffentliche Leben weitgehend eingeschränkt, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Am Dienstag hat das Londoner Imperial College eine neue Studie zu den Auswirkungen verschiedener Reaktionsmodelle veröffentlicht. Aus mehreren Simulationen haben die Forscher die Erkenntnis gewonnen, dass an einem Lockdown kein Weg mehr vorbeiführt; die Todesopfer einer schnellen Ausbreitung und die Gefahr eines Kollaps im Gesundheitssystem wären zu groß. Die radikalen Maßnahmen in Europa sind bis Mitte April, teilweise auch kürzer, befristet. Sicherlich lassen sie sich noch um einige Wochen verlängern - aber eine ewige Starre wäre schwer durchzuhalten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Dei VW-Tochter Audi hat für die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm Kurzarbeit beantragt. In beiden deutschen Werken stehen die Bänder ab nächster Woche still. „Die durch die Corona-Krise weltweit eingeschränkte Nachfragesituation und bevorstehende Lieferengpässe zwingen uns daher, den Antrag auf Kurzarbeit zu stellen", sagte Produktions- und Logistikvorstand Peter Kössler am Mittwoch.
  • Der Sportwagenbauer Porsche setzt wegen der Ausbreitung des Coronavirus seine Produktion aus. Das Stammwerk in Zuffenhausen sowie das Werk in Leipzig bleiben von diesem Samstag an zunächst für zwei Wochen geschlossen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Es gehe zuvorderst um den Schutz der Belegschaft, darüber hinaus gebe es inzwischen aber auch Engpässe in den globalen Lieferketten, die eine geordnete Produktion unmöglich machten.
  • Der Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat in 2019 seine Nettomieteinnahmen um 21 Prozent auf 766 Mio. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis (FFO1) stieg um 24 Prozent auf 503 Mio. Euro. Die Dividende soll um zehn Prozent auf 28 Cent je Aktie steigen.
  • Der Licht- und Elektronikspezialist Hella geht davon aus, dass sich die Folgen der Coronakrise „in erheblichem Maße" auf die globale Autoindustrie auswirken werden. Bereits zum Ende des dritten Geschäftsquartal 2019/20 habe die Kundennachfrage deutlich nachgelassen, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch mit. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2019/2020 (bis Ende Februar) sank der währungsbereinigte Umsatz um knapp 4 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Die Ebit-Marge ging um einen Prozentpunkt auf 7,2 Prozent zurück.
  • Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich blickt vorsichtig aufs laufende Geschäftsjahr. „Die Folgen der globalen Ausbreitung des Coronavirus sind in ihrem Ausmaß zum gegenwärtigen Zeitpunkt (...) noch nicht absehbar", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Neue Prognosen für 2020 gab es angesichts dieser Unsicherheit nicht. Vorstandschef Lars Brzoska gab sich aber zuversichtlich. Er glaube fest daran, dass Jungheinrich die außergewöhnliche Situation „gut meistern" werde. „Wir bauen weiterhin auf unser integriertes Geschäftsmodell und investieren konsequent in wichtige Zukunftstechnologien.“ 2020 sollen die Erlöse bei 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro liegen, nach 4,07 Mrd. im Vorjahr. Beim operativen Ergebnis (Ebit) hat Jungheinrich 150 bis 200 Mio. Euro auf dem Schirm, nach 263 Mio. ein Jahr zuvor.
  • Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil fordert staatliche Hilfen für den TUI-Konzern in der Coronakrise. Der Reiseanbieter mit Hauptsitz in Hannover sei eigentlich „ein kerngesundes Unternehmen, das in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen ist". Der Nachfrageeinbruch durch die Pandemie sei nun aber bedrohlich, sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur: TUI sei einer der Fälle, „wo durch Staatshilfe die Grundlage für den Fortbestand eines soliden Unternehmens gelegt werden muss".
  • Der Logistikkonzern FedEx hat seine Geschäftsziele für das laufende Jahr wegen der Ungewissheit durch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gestrichen. „Die Pandemie hat weltweit erhebliche Auswirkungen", sagte CEO Frederick Smith. Im jüngsten Quartal bis Ende Februar brach der Gewinn von 739 Mio. vor Jahresfrist auf 315 Mio. Dollar ein.
  • Tesla muss sein Hauptwerk in Fremont bei San Francisco dicht machen. Der E-Autohersteller sei nicht von den neuen Coronavirus-Bestimmungen in der San Francisco Bay Area ausgenommen, so der örtliche Sheriff. Da das Unternehmen „kein wesentliches Geschäft im Sinne der Alameda County Health Order" sei, könne Tesla zwar „die Basisaktivitäten aufrechterhalten, müsse den normalen Betrieb in seiner Fabrik in Fremont aber für drei Wochen einstellen“. Die Autohersteller General Motors, Ford und Fiat Chrysler werden alle ihre US-Werke laut Ankündigung von Dienstag teilweise schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
  • Amazon wird in den kommenden Wochen laut Unternehmensangaben in seinen Logistikzentren vorrangig die Bestände von Medizin-Artikeln und unerlässlichen Haushaltsgütern aufstocken. Andere Waren werden vor den Amazon-Toren entsprechend länger warten müssen.
  • Apple hat am Mittwoch vier neue iPad-Modelle vorgestellt. Die neuen iPad Pro wurden mit einem schnelleren A12Z Bionic Chip ausgestattet. Vor allem Augmented-Reality-Anwendungen (AR) sollen von der besseren Hardware-Ausstattung profitieren, zu der auch eine neuentwickelte Ultraweitwinkel-Kamera und ein neuartiger Lidar-Scanner gehören. Mit den neuen iPad-Modellen baut Apple nach Einschätzungen von Experten seine Führung im oberen Marktsegment aus.
  • Wegen der Ausfälle durch die Coronavirus-Epidemie fordert der US-Flugzeughersteller Boeing von der US-Regierung staatliche Hilfen von mindestens 60 Mrd. Dollar. Sie sollen der gesamten US-Flugzeugindustrie zugute kommen. Außerdem sollen Darlehensgarantien die Liquidität von Boeing und seiner Zulieferer sicherstellen. In dem Appell an US-Präsident Trump und den Kongress heißt es, die Hilfen würden gebraucht, bis die durch die Krise eingebrochenen Passagierzahlen in der Luftfahrt wieder ihr normales Niveau erreicht hätten.
  • Der Hotelkonzern Marriott will dem "Wall Street Journal" zufolge wegen der Corona-Krise zehntausende Mitarbeiter beurlauben. Den Beschäftigten einiger wegen der Virus-Pandemie geschlossener Hotels sollten die Gehälter währenddessen nicht weitergezahlt werden. Betroffen seien alle Hierarchiestufen vom Generaldirektor bis zum Zimmerpersonal.
  • Adidas schließt wegen der Corona-Pandemie für knapp zwei Wochen seine eigenen Läden in Nordamerika und Europa. In den USA und Kanada sollen die Adidas- und Reebok-Sportgeschäfte von Dienstag für Kunden geschlossen bleiben, in Europa von Mittwoch an, jeweils bis 29. März.
  • Die Heidelberger Druckmaschinen AG will zur Kostensenkung und Profitabilitätsverbesserung unter anderem verlustbringende Produkte einstellen und bis zu 2.000 Stellen weltweit abbauen. Heidelberger Druck wage den „Befreiungsschlag", sagte Vorstandsvorsitzender Rainer Hundsdörfer in einer Telefonkonferenz am Mittwoch. Künftig solle die Konzentration auf der Profitabilität und nicht mehr auf dem Umsatzwachstum liegen. Dazu stellt der Konzern seine Finanzierung neu auf. Der Fokus soll künftig auf das Kerngeschäft Verpackungsdruck mit Schwerpunkt auf die Digitalisierung liegen, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt will sich Heidelberger Druck von Produkten mit einem Verlust von insgesamt 50 Millionen Euro trennen.
  • Die Corona-Krise ruft auch viele Spekulanten auf den Plan. Sie wollen aus den aktuellen Marktturbulenzen Profit mit Wetten auf fallende Kurse schlagen. Wie nun bekannt wurde, ist Bridgewater Associates hier ein großer Player. Nach Angaben von Bloomberg hat der weltgrößte Hedgefonds Short-Positionen im Volumen von 14 Mrd. Dollar abgeschlossen. Die von Ray Dalio geführte Investmentfirma setzt darauf, dass die Aktienkurse europäischer Unternehmen wegen der sich ausbreitenden Pandemie weiter fallen werden. Zu den am härtesten attackierten deutschen Unternehmen (Anteil leer verkaufter Aktien in Relation zum Aktienvolumen) zählen die Lufthansa, K+S, Aixtron, RIB Software, Evotec und Leoni.
  • Die Coronakrise belastet auch die Autobauer schwer. BMW geht von deutlichen Einschränkungen in seinem Kerngeschäft aus. Im laufenden Jahr dürfte die operative Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern im Automobilbau nur noch zwischen 2 und 4 Prozent liegen nach 4,9 Prozent im Vorjahr, teilte der Konzern am Mittwoch mit. BMW will auf die Krise mit einer frühzeitigen Anpassung der Produktion reagieren. Der Absatz von Autos wird vom Vorstand nun deutlich unter dem Vorjahr erwartet.
  • Die Munich Re erwartet wegen der Corona-Krise hohe Belastungen. Je stärker sich die Viruswelle ausweitet, umso stärker werde man betroffen sein. Im Bereich der Lebens- und Gesundheitsversicherung rechnet der Versicherer mit Kosten von maximal 1,4 Mrd. Euro. Dabei nimmt er den allerdings recht unwahrscheinlichen Fall an, die Pandemie entwickele sich zu einem sogenannten 200-Jahres-Ereignis aus. Bei der Versicherung von Veranstaltungen könnte ein Schaden im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich entstehen.
  • Der Motorenhersteller Deutz hat im vergangenen Jahr beim Konzernergebnis einen Rückgang um rund ein Viertel auf 52,3 Mio. Euro verzeichnet. Auch der Auftragseingang war 2019 rückläufig und fiel um 15,3 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro zurück. Wie bereits bekannt hatte Deutz seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 1,84 Mrd. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereffekten ging im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 Prozent auf 78,8 Mio. Euro zurück. Wegen der Verunsicherung aufgrund des neuartigen Coronavirus und einem Rückgang in wichtigen Abnehmerbranchen erwartet Deutz in diesem Jahr, dass die Erlöse im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückgehen und die Rendite auf den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sondereffekten im mittleren zweistelligen Prozentbereich schrumpft. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 0,15 Euro je Anteilsschein erhalten.
  • Der Textilhändler Inditex (Zara) schließt bis auf Weiteres Tausende Läden. Der Onlinehandel laufe weiter, die Lieferketten funktionierten normal, teilte der spanische Konzern am Mittwoch mit. Insgesamt seien seit Dienstag 3.785 Läden in 39 Ländern zunächst geschlossen worden. Der Umsatz sowohl online als auch stationär ist nach Unternehmsanagaben zwischen dem 1. Februar und dem 16. März in lokalen Währungen um 4,9 Prozent gesunken. Im März beschleunigte sich der Abwärtstrend bislang - die Erlöse brachen zwischen dem 1. und dem 16. März um knapp ein Viertel ein.
  • Deutschlands größter Klinikbetreiber Fresenius will eine universelle digitale Plattform für Patienten aufbauen. Fresenius übernehme über die Tochter Curalie den Frankfurter Software-Entwickler Digitale Gesundheitsgruppe (DGG), teilte der DAX-Konzern am Mittwoch mit. Damit entstehe eine offene Plattform, die Patienten mit digitaler Hilfe begleite, von der Prävention über die Ambulanz und stationäre Versorgung bis zur Nachsorge.
  • Die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union sind im Februar um 7,4 Prozent auf 957.052 Autos zurückgegangen, wie der europäische Branchenverband ACEA am Mittwoch mitteilte. Denn Rückgang begründete ACEA mit Veränderungen in der Besteuerung von Autos in mehreren EU-Staaten, schwächeren wirtschaftlichen Bedingungen und unsicheren Verbrauchern. In Deutschland gingen die Neuzulassungen mit 10,8 Prozent kräftig zurück. Unter den Konzernen mussten Volkswagen mit minus 5,3 Prozent und Daimler mit minus 12,7 Prozent die stärksten Einbußen verkraften. Die BMW-Neuzulassungen legten hingegen um 3,1 Prozent zu.
  • Die Schweizer Börse SIX will trotz der enormen Turbulenzen in den letzten Wochen im Zuge der Coronavirus-Krise keine generellen Handelsstopps für den Gesamtmarkt einführen. „Wir wollen den Markt weiterhin offen halten für alle Teilnehmer", sagte SIX-Gruppenchef Jos Dijsselhof am Dienstag.

Konjunktur & Politik

  • Die staatliche Förderbank KfW und die Banken wollen den deutschen Unternehmen umgehend notwendige Kredite zur Verfügung stellen. Ab nächster Woche könnten Firmen, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien, die neuen Sonderkredite der KfW in Anspruch nehmen, teilte die KfW am Mittwoch laut Reuters mit. Anträge könnten ab sofort über die Hausbank eingereicht werden. „Wir übernehmen Verantwortung und tun alles, um Unternehmen in Deutschland zu helfen und sie schnell mit Liquidität zu versorgen", sagte KfW-Chef Günther Bräunig. „In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig zusammenzuhalten."
  • Der neue britische Notenbankgouverneur Andrew Bailey prüft in der Corona-Krise neue Notmaßnahmen. „Es ist ein Notfall, eine sehr ernste Situation“, sagte er dem Fernsehsender Sky News am Mittwoch. Er werde tun „whatever it takes“, um die Krise zu bekämpfen. Auf die Frage, ob damit auch Geldverteilen an die Haushalte gemeint sei („Helikopter-Geld“), sagte Bailey, er schließe nichts aus. „Alles liegt auf dem Tisch, was sinnvoll ist.“
  • Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, rechnet wegen der Corona-Krise mit einem drastischen Einbruch des Wirtschaftswachstums in der Währungsunion. Der Effekt könne zwischen 2 und 10 Prozent des Wachstums betragen, soll die Währungshüterin am Dienstagabend nach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung in der Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs zu den Folgen der Krise gesagt. Vor der Viruskrise war die EZB zuletzt von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,8 Prozent für dieses Jahr 2020 ausgegangen.
  • Die Corona-Epidemie überfordert die Islamische Republik. Zum ersten Mal seit der Revolution im Jahr 1979 hat der Iran den Internationalen Währungsfonds um Hilfe gebeten und einen Stützungskredit von fünf Milliarden Dollar beantragt. Das Gesundheitsministerium forderte von der Regierung umgehend 250 Millionen Dollar an, um den Betrieb der Krankenhäuser, die an der Kapazitätsgrenze arbeiten, aufrechtzuerhalten zu können. Jeden Tag wollen sich in Teheran derzeit 30.000 Iraner in einem Krankenhaus untersuchen und behandeln lassen.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA verringerte sich im Februar im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,599 Mio. Volkswirte hatten eine Prozent prognostiziert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 5,5 Prozent auf eine Jahresrate von 1,464 Mio. zurückgegangen. Prognostiziert worden war ein Minus von 3,9 Prozent.
  • Die US-Regierung will die Aktienmärkte trotz großer Kursschwankungen offen halten. Es sei aber möglich, dass die Handelszeiten verkürzt würden, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag. „Die Amerikaner müssen wissen, dass sie Zugang zu ihrem Geld haben." Er habe mit den Banken und der New Yorker Börse gesprochen. Alle seien sich einig über die Notwendigkeit, die Märkte am Laufen zu halten. Auch der Vorsitzende der US-Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC), Jay Clayton, forderte, dass die Aktienmärkte offen bleiben. Das derzeitige Umfeld unterscheide sich von früheren Markterschütterungen, wie der Finanzkrise von 2008. Seitdem seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Finanzbranche zu stärken.
  • Die Imperial-College-Studie hat aus mehreren Simulationen die Erkenntnis gewonnen, dass an einem weitgehenden Lockdown wie in China oder einigen europäischen Ländern kein Weg mehr vorbeiführt - die Todesopfer einer schnellen Ausbreitung und die Gefahr eines Kollaps im Gesundheitssystem wären zu groß.
  • Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer schnellen Ausweitung der Corona-Epidemie in Deutschland. „Wir haben ein exponentielles Wachstum. Wir sind am Anfang eine Epidemie, die noch viele Wochen und Monate unterwegs sein wird“, sagt RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch.
  • EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat eine engere Zusammenarbeit in Europa in der Coronavirus-Krise gefordert. „Es braucht jetzt europäische Solidarität, auch finanziell. Das ist im Interesse aller Länder Europas", sagte Schnabel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Nach Einschätzung der EZB-Direktorin ist die Wahrscheinlichkeit einer Rezession spürbar gestiegen. „Wir erleben einen sehr schweren ökonomischen Schock." Zuletzt war die Notenbank von einem Wachstum im Euroraum von 0,8 Prozent in diesem Jahr ausgegangen. „Wir werden die Prognose mit Sicherheit deutlich nach unten korrigieren müssen", sagte Schnabel.
  • Nach Einschätzung der Volkswirte der privaten Banken in Deutschland steht das Land vor einem massiven Konjunktureinbruch infolge der Coronakrise. Für das Gesamtjahr erwartet der Bundesverband deutscher Banken (BdB) einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 4 bis 5 Prozent. Ab dem dritten Quartal 2020 könnte sich die Konjunktur nach heutiger Einschätzung allmählich wieder erholen, sagte Stefan Schneider, Deutschland-Chefökonom der Deutschen Bank. „Das sind dramatische Zahlen, aber das ist sicherlich nicht der Weltuntergang", sagte Schneider. Insgesamt funktioniere die deutsche Wirtschaft recht gut.
  • Die Grippesymptome beim mit dem Coronavirus infizierten Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sind nach dessen Angaben „etwas stärker geworden". Er schrieb auf Twitter. „Am Tag 4 sind die Grippesymptome etwas stärker geworden. Ich bleibe zuversichtlich und danke allen, die unser Gesundheitssystem so engagiert am Laufen halten“.
  • Der Präsident des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat sich für drastische Maßnahmen ausgesprochen, um der Wirtschaft in der Coronakrise zu helfen. „Wir müssen verhindern, dass die Wirtschaft durch kollabierende Unternehmen, Jobverluste und Panik im Finanzsektor in einen Abwärtsstrudel gerät“, schreibt Fuest in einem Beitrag im „Handelsblatt“. „Die Antwort besteht in einer Kombination massiver Stützungsmaßnahmen, bei denen es auf Zielgenauigkeit und schnelles Handeln ankommt.“ „Mit der Coronakrise gerät Deutschland in eine komplexe Wirtschaftskrise, deren Dimensionen derzeit viele noch unterschätzen. Die deutsche Wirtschaft ist einem simultanen Angebots- und Nachfrageschock ausgesetzt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Kreditversorgung der Wirtschaft gestört wird und die Staatsschuldenkrise im Euroraum zurückkehrt“, schreibt Fuest. „Wenn die Wirtschaftsaktivität nur für zwei Monate auf 65 Prozent des Normalniveaus zurückgeht und danach wieder wächst wie erwartet, würde die Wirtschaftsleistung für das Gesamtjahr um 5 Prozent schrumpfen. Das wäre ein Einbruch wie im Finanzkrisenjahr 2009. Es kann aber auch deutlich schlimmer kommen.“ 

  • Die FDP-Fraktion fordert angesichts des Börsentiefs von der Einführung einer neuen Steuer auf Aktienkäufe Abstand zu nehmen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) müsse sich von seinen entsprechenden Plänen für mehrere EU-Länder verabschieden, forderte Haushälter Christian Dürr. Stattdessen aber habe der Vizekanzler die Einnahmen bereits für den Haushalt 2021 verplant, dessen Eckwerte das Kabinett am Mittwoch beschließen will. „Dabei wäre es unverantwortlich, eine Aktiensteuer einzuführen, während weltweit die Finanzmärkte einbrechen", sagte Dürr der Deutschen Presse-Agentur.
  • Im Fall von Kurzarbeit können bislang nur wenige Arbeitnehmer damit rechnen, dass ihre Verdienstausfälle ausgeglichen werden. Nur eine Minderheit der Tarifbeschäftigten würde eine bereits vertraglich vereinbarte Aufstockung zusätzlich zum Kurzarbeitergeld erhalten, erklärte der Leiter des gewerkschaftlichen WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten. Die Sozialleistung Kurzarbeitergeld beträgt 60 Prozent des Netto-Entgelts beziehungsweise 67 Prozent für Beschäftigte mit Kindern.
  • Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) die schwerste Prüfung für die Wirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg. Die IHK erhalte täglich tausende von Anrufen von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Rat suchten, wie sie durch die nächsten Wochen kommen und letztlich überleben könnten, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder am Mittwoch im RBB-Inforadio.
  • Wegen der Corona-Pandemie hat die Europäische Union ein Einreiseverbot erlassen. Dies gelte für Nicht-EU-Bürger, die aus Nicht-EU-Staaten einreisen wollen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Regelung soll auf 30 Tage begrenzt sein. Ausnahmen gelten für Länder wie Norwegen, der Schweiz, Grossbritannien und Andorra.
  • Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die europäische Politik das Coronavirus unterschätzt. Politiker seien diesbezüglich keine Experten, sagte von der Leyen in „Bild Live“. Aber inzwischen zeige sich auch, dass das Virus uns noch lange beschäftigen werde. „All diese Maßnahmen, die sich noch vor vierzehn Tagen drakonisch angehört haben, wir haben verstanden, dass das jetzt sein muss.“
  • Der frühere US-Vizepräsident Joe Biden kann im US-Bundesstaat Arizona Prognosen zufolge einen weiteren Sieg im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten erringen. Fernsehsender prognostizierten, dass der Demokrat deutlich mehr Stimmen bekommen würde als der linke Senator Bernie Sanders. Auch in Florida und Illinois konnte Biden punkten.

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