Fundamentale Nachricht
13:31 Uhr, 30.10.2014

DAX - Ausverkaufsstimmung - Index fällt unter 9.000 Punkte zurück

Dem deutschen Aktienmarkt geht am Donnerstag die Luft aus. Der Dax fällt rasant in den Keller und gibt die Zugewinne dieser Woche wieder nahezu ab. Grund sind schwache Unternehmensbilanzen sowie eine beunruhigende Meldung aus der Bankenbranche.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

DAX

Recht enttäuschende Unternehmensnachrichten von zwei Dax-Schwergewichten reichen heute aus, um die gesamte Marktstimmung einzutrüben. Der deutsche Leitindex lässt am Donnerstag kräftig die Flügel hängen und setzt im Mittagshandel um 1,56 % (auf 8.941 Punkte) zurück. Zudem schneite eine Schockmeldung aus der Bankenbranche auf die Märkte herein: Die Europäische Bankenaufsicht (Eba) warnte, dass sich selbst Banken, die den jüngsten Stresstest erfolgreich bestanden hätten, nicht zu sicher fühlen sollten.

Am Nachmittag dürfte insbesondere das US-BIP-Wachstum im dritten Quartal im Fokus der Anleger stehen. Zudem werden die Marktteilnehmer auf die deutschen Inflationszahlen für den Monat Oktober achten.

Charttechnik

Zurück unter der 9.068iger Unterstützung machen die Verkäufer heute richtig Druck. Weitere Verkäufe in Richtung 8.900 Punkte sollten eingeplant werden, jedoch steigt dann die Chance auf einen Stabilisierungsversuch. Die Gefahr besteht jedoch, dass wir gestern das Erholungshoch im Dax gesehen haben und der Index jetzt nicht mehr über 9.068 – 9.100 Punkte hinauskommt.

Thema des Tages

Die US-Notenbank Federal Reserve beschloss am Mittwochabend das monatliche Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur zum Monatsende auslaufen zu lassen. Zudem behielten die Notenbanker die Formulierung „eine geraume Zeit“ bei der Beschreibung eines möglichen Zinswendezeitpunktes bei. Dies war weitgehend am Markt erwartet worden.

Überraschend war die deutlich günstigere Einschätzung des US-Arbeitsmarkts. Die Bedingungen am Arbeitsmarkt hätten sich weiter verbessert, schreibt die Notenbank. Es sei zuletzt zu einem soliden Arbeitsplatzaufbau und einer niedrigeren Arbeitslosenquote gekommen. Die Unterauslastung am Arbeitsmarkt gehe schrittweise zurück. Zuvor hatte die Fed von einer „bedeutsamen Unterauslastung“ gesprochen. Zudem bewertet die US-Notenbank den Inflationsausblick etwas günstiger. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Inflation anhaltend unter dem Inflationsziel liege, sei etwas zurückgegangen. Für die weitere Entwicklung der US-Geldpolitik könnte dies auf eine restriktivere Route hinweisen mit einer wieder näher herangerückten Zinswende.

Aktien im Blick

Prognosesenkungen bei der Lufthansa und Linde sorgten für Verluste von 7,09 % bzw. 4,12 %. Lufthansa-Papiere wurden zusätzlich von Dividendensorgen belastet.

VW und Bayer legten demgegenüber um 0,93 % bzw. 1,31 % zu. Bayer hob seine Jahresprognose an. VW verdiente im 3. Quartal deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum.

Konjunktur

Die Zahl der arbeitslosen Personen in Deutschland ist im Oktober in saisonbereinigter Rechnung um 22.000 gegenüber dem Vormonat auf 2,887 Mio. gefallen. Ihr Vorjahresniveau unterschritt die Zahl der Arbeitslosen um 68.000. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent.

Das Geschäftsklima in der Eurozone, der Business Climate Indicator (BCI), hat sich im Oktober um 0,03 auf 0,05 Zähler aufgehellt, wie die EU-Kommission mitteilte. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum (Economic Sentiment Indicator (ESI) konnte ebenfalls zulegen, und zwar um 0,8 Punkte auf 100,7 Zähler.

Währungen

Der US-Dollar weitet am Donnerstagvormittag seine gestrigen Gewinne nach dem US-Zinsentscheid aus. EUR/USD notierte bislang bei 1,2553 im Tief, bevor besser als erwartet ausgefallene deutsche Arbeitsmarktdaten und EU-Stimmungsindizes für eine Erholung bis bislang 1,2598 sorgten. GBP/USD erreichte im Tief 1,5959 und USD/CHF wurde zuhöchst bei 0,9607 gehandelt.

NZD/USD konsolidiert mit 0,7823 im Hoch aktuell die deutlichen Verluste vom Mittwochabend, die das Währungspaar bis 0,7764 im Tief abstürzen ließen. Die Reserve Bank of New Zealand hatte ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 3,50 % belassen.

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7 Kommentare

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  • itsme
    itsme

    ​Tatsächlich drückt das Wort "Ausverkauf" hier wohl eher die Erwartung des Verfassers aus. Und da er damit sicher nicht als einziger falsch liegt wird es wohl bald schon sehr zügig Richtung 9300 gehen....

    16:10 Uhr, 30.10.2014
  • itsme
    itsme

    16:08 Uhr, 30.10.2014
  • Protheus
    Protheus

    ​Es gibt einen kleinen Rücksetzer, ein Luftstößchen, ein Schulterzucken am Aktienmarkt und es wird von einem Ausverkauf gesprochen? Ich bin mir nicht sicher ob es in der deutschen Sprache ein passendes Wort gibt, um die Übertreibung, die hier passiert, richtig auszudrücken.

    15:44 Uhr, 30.10.2014
  • Long oder Short
    Long oder Short

    ​Der Herr Lammert wird sich noch wundern, was Ausverkaufsstimmung ist, wenn mal Ausverkaufsstimmung herrscht.

    14:10 Uhr, 30.10.2014
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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