Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 31.03.2014

DAX: Aufwärtspotenzial - Schäuble erwartet Ende der Niedrigzinspolitik der EZB

Der Dax wird für heute fester erwartet. Spekulationen auf weitere Geldspritzen der Europäischen Notenbank geben dem Markt den nötigen Antrieb.

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DAX - Zwei Wegmarken

Die neue Handelswoche wird sich an zwei Wegmarken orientieren: der EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag sowie mögliche neue Russland-Wirtschaftssanktionen

In dieser Woche werden im Euroraum etliche wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht. Bereits am Montag könnten die Inflationszahlen der Eurostaaten die Europäische Zentralbank aufhorchen lassen. Sollte der Preisauftrieb wie von den meisten Ökonomen erwartet im März weiter sinken, könnten die Währungshüter bei ihrem Zinsentscheid am kommenden Donnerstag unter Druck geraten. Die neuesten Zahlen der Statistiker drüften den Trend hin zu einer Deflation und hin zu sinkenden Preisen bestätigen. Die EZB müsste ihr Inflationsziel von 2 Prozent verteidigen.

Mögliche Russland-Strafmaßnahmen sind weiterhin ein Thema. Nun äußerte die US-Ratingagentur Moody's Zweifel an der Einschätzung der Kreditwürdigkeit Russlands und kündige eine mögliche Abstufung an. Der Konflikt in der Ukraine könnte der Agentur zufolge weiter eskalieren, wie aus einer am Freitagabend veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Russland sei für die Folgen einer solchen Entwicklung anfälliger geworden.

Den Dax dürften die Unwägbarkeiten in Osteuropa vorerst aber kalt lassen. Ins Wochenende verabschiedete sich das Börsenbarometer mit einem satten Plus von knapp eineinhalb Prozent, und auch für den heutigen Auftakt in die neue Woche wird der Leitindex fester erwartet. L&S taxiert den Dax vorbörslich mit 0,39 % bei 9.621 Punkten.

Der Euro steht aktuell stabil bei 1,3751 US-Dollar. Die finale Ausgabe des Einkaufsmanagerindex für die Eurozone verspricht Spannung für Anleger. Besonderes Interesse gilt dabei wie immer Italien und Spanien, denn dort werden keine Erstschätzungen durchgeführt.

Kalte Progression führt zu hohen Mehreinnahmen des Staates

Die Mehreinnahmen von Bund und Ländern durch die sog. kalte Progression sind nach einem „Spiegel"-Bericht deutlich höher als bislang angenommen. Wie aus einem internen Papier des Bundesfinanzministeriums hervorgehe, kassiert der Fiskus im Vergleich zu 2013 allein dieses Jahr 770 Mio. Euro zusätzlich, nächstes Jahr bereits knapp 3,2 Mrd. Euro, schreibt das Magazin. Bis 2018 summierten sich die Mehreinnahmen auf rund 28 Mrd. Euro.

Schäuble erwartet Ende der Niedrigzinspolitik

Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank schon bald die Zinsen anheben wird. Weil die Staatsschuldenkrise zunehmend in den Hintergrund rücke und die Konjunktur anziehe, sei von der EZB „ein aktiver Beitrag zur Überwindung der Niedrigzinspolitik zu erwarten“, zitiert der „Spiegel“ aus einem internen Vermerk des Bundesfinanzministeriums.

Deutscher Einzelhandel kann im Februar Zugewinne erzielen


Der Umsatz der deutschen Einzelhändler steigt im Februar auf Monatssicht um preisbereinigte 1,3 %. Erwartet wurde indes ein Rückgang um 0,5 %, nachdem im Januar ein Plus von 1,7 % erzielt werden konnte.

RWE: Öl- und Gastochter Dea geht an russischen Investor

Eine Firmengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman hat inmitten der angespannten Beziehungen zum Westen die RWE-Öl- und -Gasfördertochter RWE Dea gekauft. RWE und der Käufer LetterOne besiegelten am Freitag den Kaufvertrag für den Hamburger RWE-Ableger, dessen Wert auf rund 5,1 Mrd. Euro taxiert wurde. Die Übernahme befeuert auch die Debatte um umstrittene Schiefergas-Bohrungen in Deutschland neu.

Wacker Neuson bleibt auf Expansionskurs

Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte der Baugerätehersteller Wacker Neuson sowohl seinen Konzernumsatz als auch die Profitabilität im Jahr 2013 weiter steigern. Für 2014 erwartet der Konzern einen Umsatz von 1,25 bis 1,30 Mrd. Euro, eine EBITDA-Marge von 13 bis 14 % und eine EBIT-Marge von 8 bis 9 %.

Parlament in Athen billigt Reformgesetze

Das griechische Parlament hat ein heftig umstrittenes Gesetzespaket verabschiedet, mit dem der Arbeitsmarkt liberalisiert und Banken rekapitalisiert werden sollen. Damit ist der Weg frei für weitere Hilfen der internationalen Geldgeber im Umfang von 10 Mrd. Euro.

Grammer will Dividende um 30 Prozent erhöhen

Der Automobilzulieferer Grammer lässt seine Aktionäre an der guten Entwicklung in 2013 teilhaben. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 12 % auf 1,265 Mrd. Euro, das Ergebnis erreichte 58 Mio. Euro. Grammer will die Dividende für 2013 nun um 30 % auf 0,65 Euro je Aktie erhöhen.

Singulus Technologies weist hohes Defizit aus

Der fränkische Spezialmaschinenbauer Singulus Technologies weist für 2013 einen Fehlbetrag in Höhe von 62,4 Mio. Euro aus, nach einem Verlust von 0,7 Mio. Euro im Vorjahr. Die Umsatzerlöse lagen mit 134,9 Mio. Euro um knapp 25 % über Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr konnte ein EBIT in Höhe von 2,2 Mio. Euro erreicht werden (bereinigt -16,6 Mio. Euro). Für das Jahr 2014 erwartet Singulus wieder eine gute Entwicklung des Geschäftsverlaufes mit einem positiven Ergebnis auf operativer Basis.

Frankreich: BIP steigt erwartungsgemäß

Nach Angaben des nationalen Statistikamts Insee lag die französische Staatsverschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2013 bei 93,5 %. Das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal lag bei erwartungsgemäßen 0,8 %.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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