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08:55 Uhr, 17.07.2014

DAX: Atempause nach Aufholjagd - SAP hebt Prognose im Cloud-Geschäft an

Belastet von neuen Sanktionen gegen Russland wird der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag zum Handelsstart leichter erwartet. Am Nachmittag könnten Daten aus den USA die Kurse bewegen.

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DAX - Tiefer erwartet

Der deutsche Leitindex hat gestern eine gehörige Aufholjagd gestartet und mit einem Plus zum Handelsschluss von 1,44 % einen guten Teil seiner Verluste seit der vergangenen Woche wieder wett gemacht. Auch in den USA legten die Standardindizes eine Schippe drauf. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,45 % auf 17.138 Punkte so hoch wie nie zuvor. Im Verlauf hatte der US-Leitindex bei 17.139 Punkten eine neue Bestmarke markiert.

Gute Konjunkturdaten und die ganz ordentlich gestartete Berichtssaison haben die US-Börsen am Mittwoch angetrieben. Auch das Beige Book der US-Notenbank verhalf zu der guten Stimmung. Die Fed attestierte in ihrem Konjunkturbericht dem konjunkturellen und preislichen Umfeld „fortgesetzte Verbesserungen“. Insgesamt wachse die US-Wirtschaft nach wie vor „verhalten bis moderat“ und der Arbeitsmarkt erhole sich weiter. So hatte die Fed die Wirtschaftsentwicklung schon in ihrem vorherigen Bericht von Anfang Juni beschrieben.

Heute dürfte der Dax tiefer starten. L&S taxiert den Leitindex mit 0,31 % im Minus bei 9.829 Punkten. Börsianer sehen die neuen Sanktionen gegen Russland als entscheidende Belastung für den den Markt. Wie das Finanzministerium in Washington mitteilte, verhängten die USA weitere Strafmaßnahmen, unter anderem gegen russische Rüstungs-, Finanz- und Energieunternehmen. Unter den Firmen sind auch der Ölkonzern Rosneft und die Gazprombank.

Russland warnt die USA vor Bumerang-Effekt

Russland hat die USA davor gewarnt, dass die verschärften Sanktionen gegen russische Firmen auch negative Folgen für US-Unternehmen haben dürften. „Sanktionen haben einen Bumerang-Effekt, sie werden zweifelsohne die Beziehungen zwischen den USA und Russland in eine Sackgasse führen und sehr schwere Schäden anrichten“, sagte Präsident Putin laut Reuters.

SAP hängt die Wolke höher auf

Wegen des guten Geschäfts will SAP nun 1,0 bis 1,05 Mrd. Euro Umsatz mit Cloud-Diensten einfahren. Im zweiten Quartal fielen die Zahlen etwa so aus wie von Analysten erwartet. Der Gesamtumsatz kletterte währungsbereinigt um 5 % auf 4,15 Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen erhöhte sich um 7 % auf 1,24 Mrd. Euro. Unbereinigt brach es um fast 30 Prozent ein auf knapp 700 Mio. Euro - das lag an einer Rückstellung in Höhe von 289 Mio. Euro für den Versata-Rechtsstreit in den USA.

Ebay dank Bezahldienst-Tochter Paypal auf Wachstumskurs

Ebay hat dank des Bezahldiensts Paypal seinen Umsatz im zweiten Quartal von 3,88 auf 4,37 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 69 Cent, was die Analystenerwartungen um einen Cent übertraf.

Volkswagen überholt General Motors

General Motors hat im ersten Halbjahr 2014 ca. 4,92 Mio. Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 1,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Amerikaner lagen damit hinter Volkswagen. Die Wolfsburger kamen auf 4,97 Mio. verkaufte Autos (+6 %). Die wahrscheinliche Nummer eins der Autobranche Toyota veröffentlicht seine Zahlen erst im August.

Lufthansa trennt sich von Jet Blue

Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge will sich die Deutsche Lufthansa offenbar von den Anteilen an der US-Fluggesellschaft Jet Blue trennen. 2007 waren die Deutschen mit 300 Mio. Dollar eingestiegen, umvon den Start- und Landerechten von Jet Blue auf dem Flughafen JFK zu profitieren.

DHL Express stellt sich in den USA neu auf

Laut „Handelsblatt“ hat sich in den USA die Deutsche-Post-Tochter DHL Express neu aufgestellt. Der Logistiker liefert in Los Angeles nun auch mit dem Helikopter aus.

Eon - Abschied vom spanischen Markt wird konkret

Der Ausstieg des Energiekonzerns Eon aus dem spanischen Markt nimmt konkrete Formen an. Mit dem portugiesischen Versorger EDP und der spanischen Grupo Villar Mir gibt es auch schon zwei Interessenten für die Assets, die bei E.ON noch mit 2,7 Mrd. Euro in den Büchern stehen, heißt es in einem Bericht der „Börsen-Zeitung“.

Eurozone driftet weiter auseinander

Die Euro-Zone driftet auseinander: Im Norden bekommen Unternehmen verstärkt Kredite, die Vergabe in den Krisenländern stockt dagegen weiter. Die Hoffnung ruht nun auf den neuen Langfristdarlehen von EZB-Chef Draghi, berichtet das „Handelsblatt“.

ACEA: Europäischer Automarkt erholt sich weiter

In der EU wurden im Juni knapp 1,2 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen und damit 4,5 % mehr als vor einem Jahr, wie der Branchenverband Acea mitteilte. Allerdings war dies dennoch der zweitschlechteste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen 2003. Im ersten Halbjahr stieg der Absatz um 6,5 % auf 6,62 Mio. Autos.

Novartis bleibt zuversichtlich

Novartis hat seinen Ausblick für 2014 bestätigt. Auf Konzernebene wird bei konstanten Wechselkursen mit einer Steigerung des Nettoumsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Das operative Konzernergebnis soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Givaudan mit Licht und Schatten

Givaudan hat im ersten Halbjahr seinen Überschuss nach Minderheiten um fast 13 % auf 305 Mio. CHF gesteigert. Beim Umsatz traten die Schweizer in den ersten sechs Monaten weiterhin auf der Stelle. Die Erlöse gingen um 1,5 % auf 2,19 Mrd. Franken zurück.

Siemens verschlankt sich

Siemens verkauft das Geschäft mit Mikrobiologie an das US-Unternehmen Beckman Coulter. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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