Fundamentale Nachricht
09:15 Uhr, 14.10.2014

DAX: Anleger nehmen Reißaus

Die Erholung am deutschen Aktienmarkt ist schon wieder vorbei: Der Dax ist schwächer in den Dienstags-Handel gestartet. Zu schlecht waren die Vorgaben von der Wall Street.

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DAX Erneute Schlappe?

Dem deutschen Leitindex droht heute ein erneuter Verlusttag. Bereits der Auftakt beim Dax verlief schwach, der Index setzte gleich zu Sitzungsbeginn um 0,42 % auf 8.775 Punkte zurück.

Die enttäuschenden Vorgaben von der Wall Street sind der Grund für die problematische Performance. Dow Jones und die Tech-Börse Nasdaq verloren gestern 1,34 % bzw. 1,62 %. Als Belastung sahen Marktexperten die anhaltende Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft.

Neue Impulse könnten am Vormittag die Industrieproduktion der Eurozone und die ZEW-Konjunkturerwartungen geben. Zudem nimmt die US-Berichtssaison an Fahrt auf. Am Nachmittag legen u. a. Wells Fargo, JPMorgan Chase und die Citigroup ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor.

EuGH verhandelt über Anleihekäufe der EZB

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) verhandelt heute über das umstrittene Programm der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Kauf von Staatsanleihen. Die Richter befassen sich mit der Frage, ob die Notenbank damit innerhalb ihrer Kompetenzen geblieben ist oder ihr Mandat überdehnt hat. EZB-Chef Draghi hatte 2012 angekündigt, notfalls unbegrenzt Anleihen von Euro-Krisenstaaten zu kaufen, um damit den Euro zu stützen. Kritiker sehen darin eine verbotene Staatsfinanzierung. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar den Fall an den EuGH weitergeleitet.

London erkennt Palästina als Staat an

Das britische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, Palästina als Staat anzuerkennen. Dies würde einen Beitrag dazu leisten, eine Zweistaatenlösung zu erreichen. Das Abstimmungsergebnis im Parlament ist für die britische Regierung nicht bindend. Israel kritisierte den Schritt als falsches Signal.

Spanien: Unabhängigkeitsreferendum Kataloniens abgesagt

Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas verzichtet auf das geplante Unabhängigkeitsreferendum, da die gesetzlichen Grundlagen für eine solche Abstimmung am 9. November nicht gegeben seien. Es solle stattdessen nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, die Bevölkerung Kataloniens über ihre Zukunft befinden zu lassen.

Gewinnwarnung von Leoni

Der Autozulieferer Leoni muss sein Gewinnziel kappen. Statt 200 Millionen Euro erwartet der Konzern vor Zinsen und Steuern (Ebit) nur noch 180 Millionen Euro. Als Grund nannte der Vorstand „ungeplante Belastungen durch Neuanläufe“ in der Bordnetz-Sparte.

SPD stellt die „Schwarze Null“ infrage

SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider stellt das Koalitionsziel eines ausgeglichenen Bundeshaushalts 2015 infrage. Solange sich die wirtschaftliche Lage nicht weiter verschlechtere, halte man an dem Ziel fest, 2015 ohne neue Kredite auszukommen. Man müsse aber auch die Warnsignale aus der Wirtschaft ernstnehmen und die Investitionen erhöhen, sagte Schneider der „Süddeutschen Zeitung“.

Desertec - Die Zukunft steht auf dem Spiel

Die Initiatoren von Desertec werden an diesem Dienstag voraussichtlich über die Zukunft des Wüstenstrom-Projekts entscheiden. Zuletzt waren immer mehr Gesellschafter ausgetreten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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