Fundamentale Nachricht
16:04 Uhr, 04.11.2021

Das Öl ist zurück auf der Weltbühne

Die Geopolitik in Energiefragen (d. h. der fossilen Brennstoffe) ändert sich auch in Zeiten des Klimawandels nicht.

New York (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Joe Biden hat kürzlich Saudi-Arabien, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate dazu gedrängt, die Ölproduktion zu erhöhen, um die Benzinpreise und damit die Inflation zu dämpfen. Die Forderungen seitens der USA und anderer Verbrauchsländer nach einer stärkeren Produktionsausweitung blieben bisher aber ungehört. Doch die Ermahnungen zeigen eines: die Weltwirtschaft hängt trotz des ganzen Geredes über die Bekämpfung des Klimawandels immer noch weitgehend am Tropf von Öl, Erdgas und Kohle.

Die „Weigerung Russlands oder der OPEC-Staaten, mehr Öl zu fördern", sei der Grund, warum die Amerikaner mehr an der Zapfsäule zahlen, sagte Biden vor Journalisten auf dem COP26-Gipfel der UN in Glasgow, wo er bemerkenswerterweise gerade die Produzenten fossiler Brennstoffe unmittelbar aufforderte, ihre Produktion zu steigern. Auch Indien, der drittgrößte Erdölverbraucher der Welt, hat sich lautstark für eine höhere Produktion ausgesprochen. Das Gleiche gilt für Japan, das fast so viel Rohöl wie Frankreich, Italien und Großbritannien zusammen verbraucht.

„Mit Ölpreisen über 80 Dollar je Barrel kann Saudi-Arabien seine diplomatischen Muskeln spielen lassen“, kommentierte Bloomberg. Wenn die Länder mehr Öl wollten, habe Riad seine eigenen Forderungen: vor allem die politische Rehabilitierung von Kronprinz Mohammed bin Salman in Washington.

Wenn sich die OPEC+ diese Woche wie erwartet auf eine Produktionssteigerung einigt, wird die Fördermenge des Königreichs Saudi-Arabien im Dezember 10 Mio. Barrel pro Tag erreichen und damit wieder über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie liegen. „Bedeutet, dass Riad wieder reich an Petrodollars ist und dazu politischen Einfluss ausüben kann“, so Bloomberg.

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