Das Börsenumfeld hat sich eindeutig verschlechtert
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Es ist noch gar nicht allzu lange her, da hing die Börsenwelt noch voller Geigen. Die Weltwirtschaft wuchs mit einem Rekordtempo und auch viele Aktienindizes markierten neue Hochs. Doch inzwischen hat sich die Lage leider deutlich gewandelt. Die Eintrübungen im Umfeld sind dabei nicht auf Einzelbereiche beschränkt, sondern sind wie ein roter Faden bei fast allen Einflussfaktoren zu registrieren. Die Weltwirtschaft wird zwar auch in diesem Jahr noch mit einem ansehnlichen Tempo wachsen. Die Dynamik hat aber bereits spürbar nachgelassen und die negativen Auswirkungen der Kreditkrise werden auch weiterhin ihren Tribut fordern. Erste Banken sind deswegen bereits Pleite gegangen und das ganze Finanzsystem wackelt inzwischen gewaltig. Volkswirtschaftlich gesehen ist die Lage damit schon lange nicht mehr rosig. Zumal auch der aufgekommene Preisdruck viele Rätsel aufgibt. Schließlich macht es dieser Umstand den Notenbanken schwer, die Leitzinsen zu senken und so die Konjunktur anzukurbeln. Als Trugschluss hat sich außerdem auch die Hoffnung erweisen, die Weltwirtschaft könnte sich dieses Mal abkoppeln, wenn Amerika konjunkturelle Probleme hat. Aktuell sieht es vielmehr sogar eher danach aus, als ob es Europa schlimmer erwiesen sollte.
Doch nicht nur volkswirtschaftlich, auch politisch ist die Lage komplizierter geworden. Neben dem Dauerthema Iran-Konflikt lässt Russland neuerdings seine Muskeln (Georgien-Konflikt) spielen und fordert immer öfter den Führungsanspruch der Amerikaner heraus. Manche Auguren befürchten bereits eine Rückkehr zu den Zeiten des kalten Krieges. Und mit einem stetig mächtiger werdenden China dürfte das Gebilde noch zerbrechlicher werden. Zudem dürfte der wachsende Kampf um Rohstoffe die Situation langfristig noch verkomplizieren. Am Ende wird möglicherweise sogar das Globalisierungsrad zurückgedreht. Trotzdem kann es durchaus sein, dass die Weltbörsen jetzt zunächst erst einmal in eine Gegenbewegung nach oben einmünden. Erste Hoffnungsschimmer in dieser Hinsicht gab es jedenfalls bereits. Als Katalysator für steigende Kurse könnten sich die bereits deutlich gefallenen Rohstoffpreise erweisen. Denn diese mildern zunächst den Inflationsdruck und bei fallenden Inflationsraten schneiden die Börsen historisch gesehen meistens positiv ab. Weil das Inflationsgespenst allgemein aber noch lange nicht verjagt ist, sondern absehbare Zweitrundeneffekte dafür sprechen, dass bis auf Weiteres ein gewisser Preisdruck erhalten bleibt, ist es zu früh, schon jetzt das Ende der Baisse auszurufen. Zumal die in der Krise steckenden Banken die Kreditvergabelinien noch weiter verschärfen dürften.
Weil zunächst aber eine Kurserholung denkbar ist, wollen wir auf diese Perspektive auch im Musterdepot reagieren. Konkret wird wegen dieser Erwartungshaltung ein eben erst aufgelegtes Mini Long Zertifikat der ABN Amro auf den ABN AMRO Vietnam II Total Return Index (ISIN: NL0006364085, 2,67 Euro) aufgenommen. Das Produkt hat einen Hebel von 2,63 und die Stopp-Loss-Marke liegt bei 715 vietnamesischen Dong. Eine Wette auf Vietnam bietet sich deshalb an, weil der Markt mit Verlusten von in der Spitze mehr als 60 Prozent bereits heftig korrigiert hat. Die Bewertungen sind dadurch auf ein interessantes Niveau zurückgestutzt worden und der Markt hat zuletzt bereits eine Gegenbewegung eingeleitet. Außerdem hat die vietnamesische Börse noch immer eine relativ geringe Korrelation zu den Weltbörsen. Der Lauf bedeutet aber wie erwähnt nicht, dass wir bereits an ein allgemeines Ende der Baisse glauben. Selbst in Vietnam kann es nach einer Zwischenerholung vielleicht wieder abwärts gehen. Etwa dann, wenn die ergriffenen Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung nicht fruchten sollten.
Quelle: Ostbörsen-Report
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