Kommentar
13:14 Uhr, 11.12.2019

Crash zum Jahreswechsel?

Auf dem US-amerikanischen Repo-Markt ist nach den jüngsten Turbulenzen offiziell wieder Ruhe eingekehrt. Ein Trugschluss, wie der Analyst Zoltan Pozsar warnt...

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.132,52 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-amerikanische Repo-Markt hatte kürzlich schon einmal für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Nach offizieller Lesart wurde das Problem einer drohenden Liquiditätsklemme inzwischen behoben. Credit Suisse-Analyst Zoltan Pozsar sieht das jedoch völlig anders und warnt vor einem Crash zum Jahreswechsel…

Im folgenden englischsprachigen Beitrag von www.zerohedge.com wird ausgeführt, dass die Probleme auf dem US-amerikanischen Repo-Markt unterschwellig weitergären. Diese Ansicht vertritt Analyst Zoltan Pozsar, der in den kommenden Wochen größere Probleme auf dem Repo-Markt heraufziehen sieht.

Pozsar, ehemaliges Mitglied der New Yorker Fed, wird im Beitrag als der "Architekt des US-amerikanischen Repo-Systems" bezeichnet, daher sei seine Warnung besonders zu beachten. Besonders kritisch sei die Phase um den bevorstehenden Jahreswechsel.

In den Startlöchern stehe nunmehr "QE4", so Pozsar. Der somit erkennbar werdende Paradigmenwechsel der US-Notenbank könne einen Schock mit crashartigen Verlusten an den Aktienbörsen auslösen. Im folgenden Bloomberg-Beitrag werden die Aussagen des Analysten noch einmal kurz zusammengefasst.

Hier die etwas sperrige englischsprachige Originalquelle, die einiges an Fachkenntnissen voraussetzt. Eine wichtige Passage findet sich auf Seite 7. Dort heißt es sinngemäß, dass die von Pozsar festgestellten Ungleichgewichte zum Jahresende einen Einbruch bei US-Staatsanleihen auslösen könnten - bei gleichzeitigem Selloff an den Aktienmärkten.

Also ein "simultaner" Crash bei Bonds und Aktien. Dies werde die Fed zu einer Neuauflage von "QE" zwingen.

Die größte Gefahr liegt dabei wohl darin, dass derzeit mit einer solchen Entwicklung so gut wie niemand rechnet. Das "Überraschungspotential" wäre immens...

Die "ruhige Weihnachtszeit" und einen entspannten Jahreswechsel werden sich die meisten Investoren mit Sicherheit völlig anders vorstellen.

In dem Zusammenhang sei ganz aktuell auf den Kursverlauf des S&P 500 auf Wochenbasis verwiesen:

In der vergangenen Woche wurde dort der "schönste" "Hanging Man" seit mindestens fünf Jahren gebildet. Achten Sie auf den roten Pfeil in der folgenden Grafik. Nach der schwachbrüstigen Vorstellung des Index von dieser Woche ist das Signal vorerst weiterhin gültig.

Crash-zum-Jahreswechsel-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

Ähnlich präsentiert sich das Bild beim Dow Jonesx und an der Technologiebörse Nasdaq.

Dabei ist zu beachten, dass die Kerzenformation als potentieller Trendwende-Indikator am Ende einer Aufwärtsbewegung zu interpretieren ist - analog zu einem "Hammer" am Ende eines Abwärtstrends.

Und: Je länger der "Kerzendocht", desto aussagekräftiger ist das Signal...

Vielleicht wäre es eine gute Idee, aktuell den Kopf ein wenig einzuziehen.

Andernfalls könnte eine "kalte Dusche" pünktlich zum Fest übermütigen Anlegern womöglich noch die ganze Feierlaune verhageln...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

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274 Kommentare

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  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Klimanotstand ? Dieser Wissenschaftler sagt, "wir wissen es nicht". Wir sind aber mitten drin ... im Klimawandel. Und bisher wurde viel geredet, es ist aber wenig passiert.

    Naja, eine Entwarnung sieht anders aus ...

    https://www.focus.de/wissen/kl...

    19:03 Uhr, 18.12.2019
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    D-Day im Repo-Markt: Fed druckt Geld wie von Sinnen!

    Zwei Tage nach der Warnung von Zoltan Pozsar, der eine Apokalypse am Repo-Markt und als Reaktion der Fed nichts Geringeres als QE4 vorhersagte, reagierten die Notenbanker prompt. Mit einer historischen Liquiditätszufuhr von nicht weniger als 500 Milliarden Dollar in den kommenden vier Wochen...

    https://www.goldseiten.de/arti...

    00:53 Uhr, 18.12.2019
    2 Antworten anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Kommentar der NZZ:

    Warnungen vor einem weitreichenden Kontrollverlust

    Die US-Notenbank interveniert immer heftiger, aber ohne klar sichtbaren Erfolg in den Repo-Markt. Marktkenner sehen diese Politik als gescheitert an.

    Schritt für Schritt pumpt die Notenbank der USA immer mehr Liquidität in die Märkte. An ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr änderte sie zwar ihre Geldpolitik erwartungsgemäss nicht und liess gleichzeitig erkennen, dass die Finanzmärkte auch im kommenden Jahr nicht viel erwarten sollten – «little more than nothing» in den Worten eines Kommentators. Sie intensivierte aber erneut ihre Interventionen zur Bekämpfung der seit drei Monaten unvermindert anhaltenden Liquiditätskrise am Markt mit Rückkaufvereinbarungen (Repo).

    Rekordhohe Notenbankbilanz

    Die Federal Reserve Bank von New York, die für Offenmarktgeschäfte des US-Notenbanksystems zuständig ist, wird weiterhin Über-Nacht-Repo-Operationen von jeweils mindestens 120 Mrd. $ anbieten, aber jene unmittelbar zum Jahreswechsel (am 31. Dezember und am 2. Januar) auf mindestens 150 Mrd. $ erhöhen. Weiterhin werden zwei Rückkaufgeschäfte pro Woche über mindestens 35 Mrd. $ und Laufzeiten von rund 14 Tagen durchgeführt. Ein zusätzliches Angebot über mindestens 50 Mrd. $ wird rund einen Monat lang, über den Jahreswechsel, laufen.

    Innerhalb von dreissig Tagen wird die Notenbank damit fast 500 Mrd. $ in den Markt injizieren, wie Analytiker festhalten. Zusammen mit den monatlichen Käufen von Treasury Bills über 60 Mrd. $ werde die Bilanz der US-Notenbank somit bis Mitte Januar auf 4,5 Bio. $ steigen und den Rekord von 2015 erreichen oder gar übertreffen. Seit dem Ausbruch der Repo-Krise Mitte September hat das Fed bis Ende vergangener Woche je nach Berechnung bereits über 400 Mrd. $ zur Beruhigung und Stützung des Marktes bereitgestellt.

    Die Aktien- und Kapitalmärkte freuen sich über die lockere Geldpolitik, und Notenbankchef Jerome Powell gibt sich wenig beunruhigt und bezeichnet die Situation als kontrollierbar. Doch die fortgesetzten und zunehmenden Liquiditätsspritzen der Notenbank deuten an, dass die Spannungen im Repo-Markt anhalten. Die verabreichte Medizin scheint nicht oder nur unzureichend zu wirken.

    Die Hartnäckigkeit der Repo-Krise und der in nur einem Vierteljahr zunichtegemachte Abbau der Notenbankbilanz beunruhigen immer mehr Marktanalytiker. Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Sie weist in einem Bericht auf die bisher wenig beachtete Rolle grosser Hedge-Funds hin. Diese verschärften mit ihrem hohen Bedarf an sicherer (Repo-)Finanzierung ihrer oft bis zum Zehnfachen ausgereizten Leverage die temporären Liquiditätsengpässe am Repo-Markt. Es bestünden Strukturprobleme im «Rohrsystem» der Liquiditätsversorgung. Störungen des Marktes, an dem Banken, Versicherungen, Kapitalverwalter, Geldmarktfonds und Hedge-Funds täglich rund 1 Bio. $ umsetzen, könnten sich – wie 2008 – rasch ausbreiten und das gesamte Finanzsystem beschädigen.

    Strukturelle Probleme

    Ein intimer Kenner des US-Repo-Marktes, Zoltan Pozsar von der Credit Suisse, der in früheren Tätigkeiten für das amerikanische Finanzministerium und die Notenbank den Unterbau des modernen Repo-Marktes gelegt hatte, warnt in seinen neusten «Global Money Notes», die er noch vor der erneuten Erhöhung der Interventionen veröffentlichte, davor, dass die Notenbank die Kontrolle über die kurzfristigen Zinsen verlieren könnte. Die Repo-Operationen und die Käufe (Monetisierung) von Treasury Bills seien gescheitert und hätten das Liquiditätsniveau und die Reserven der Banken nicht auf ein dauerhaft ausreichendes Niveau gehoben.

    Die grossen, systemisch wichtigen Banken hätten als Reaktion auf ein verschärftes Regulativsystem ihr Verhalten in Bezug auf Reserven und Sicherheiten verändert, schreibt Pozsar. Sie hätten vor allem Treasury-Papiere angehäuft – in Erwartung einer neuen regelrechten quantitativen Lockerung (QE 4). Zumindest eine Grossbank habe sogar beabsichtigt, eine Marktkrise gezielt zu forcieren, um so das Fed zum Handeln zu zwingen.

    Klare Parallelen zur Subprime-Krise zieht Steve Blumenthal, CEO der CMG Capital Management Group, der zur schwindenden Zahl von Marktteilnehmern gehört, die auf Erfahrungen in jener Krise zurückblicken können. Damals habe man die ersten Anzeichen – Probleme bei zwei Hedge-Funds von Bear Stearns – nicht als Warnung vor einer bevorstehenden, das gesamte Finanzsystem erschütternden Krise erkannt. Er könne sich vorstellen, dass die Repo-Krise ein ähnliches Warnzeichen sei.

    https://www.nzz.ch/finanzen/wa...

    00:50 Uhr, 18.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • DiNase
    DiNase

    trend-x, deals:

    https://twitter.com/realDonald...

    22:03 Uhr, 16.12.2019
  • DiNase
    DiNase

    Fischfutter ... / Wdh.:

    THIS happened while Hunter [Biden] was raking in millions

    https://twitter.com/steph93065...

    20:07 Uhr, 16.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Wie kann man sich nur über Analyse-Aussagen aufregen, wenn man selbst absolut davon überzeugt ist, dass es "grotten" falsch ist, ws da geschrieben wird. Sofern ich von mir überzeugt bin !

    Da bleibe ich long ... und ich bin der beste ...

    Es sei denn, der andere Analyst bekommt plötzlich recht ... Dann hätte ich tatsächlich ein Problem ...

    Manche aber trauen also sich selbst und ihren eigenen Prognosen nicht und regen sich schon zu einem Zeitpunkt auf, zu dem sie selbst noch richtig liegen ... 😀

    18:14 Uhr, 16.12.2019
  • DiNase
    DiNase

    Wer gehört wem, wem gehört was ... ///

    “London Company“ https://de.wikipedia.org/wiki/Virginia_Company_of_London

    “Plymouth Company“ https://de.wikipedia.org/wiki/...

    Virginia Company of London https://www.encyclopediavirgin...

    >>>

    FRAGE:

    I was quite shoched to read the allegation that the USA still belongs to the Virginia Company, and the British royals who own that. It seems to be a frequent "grand conspiracy theory", although David Icke sums it up best in his "The Biggest Secret" (Bridge of Love, 1999: pp. 192-194). He claims that the Virginia Company changed its name to the United States in 1783. The lands of the "uSA" are the states still owned by the Virginia Co and the British Crown. The "USA" (or United States proper) is the 68 suare miles east of the Potomac River, including Washington DC and the District of Columbia. This United States is the corporation to which citizens become franchisees when they take on a social security number. It is furthermore claimed that the gold rimmed flags in American courtrooms are the flags of the British admirality law.
    Are there any views for or against this?

    http://www.abovetopsecret.com/...

    >>>

    My Home is my Eigentum. Darauf zahle ich zB Grundsteuer, vergleichbar einer Leasingrate. Was geschieht mit meinem "Eigentum", wenn ich die Rate/Steuer nicht entrichte? Wem gehört mein Haus? Wem gehört mein Grund? Vergleichbar: Wem gehört mein Girokonto, wen gehört das Guthaben auf diesem Girokonto?

    18:14 Uhr, 16.12.2019
    2 Antworten anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Was ist jetzt mit dem "schönste Hanging Man seit 5 Jahren"? So ist es, wenn man (beabsichtigt oder nicht) Panik verbreitet mit dem Halbwissen, was man hat. Ja, es wird bald ein Luftholen kommen, da die Märkte kurzfristig etwas ausgereizt sind. Ich erwähne das absichtlich, damit es dann nicht mehr heißt "seht ihr?, hab ich es nicht gesagt? und es dem "schönsten Hanging Man seit 5 Jahren" zugesprochen wird, denn die "Wirkung" dieses verkümmerten Hanging Man ist mit der letzten Kerze obsolet. Statt über Gold sowas zu schreiben, was bisher noch nicht steigen will, probiert man es mit den Aktienmärkten, die aber tendenziell noch steigen wollen, weil man die endlich fallensehen möchte. So funktioniert die Börse aber nicht.

    15:11 Uhr, 16.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Volksbank Banca Popolare di Bari70.000 Kleinaktionären droht Totalverlust

    "Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Sonntag noch einmal bekräftigt, dass alles getan werde, um die Sparer zu schützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Innerhalb der Europäischen Union sind Bankeinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt. Im Falle Bari gibt es aber laut Presseberichten rund 70.000 Kleinsparer die ihr Geld nicht auf Sparkonten angelegt, sondern in Anteilsscheine an der Bank investiert haben. Diesen Kleinaktionären könnte bei einem Zusammenbruch der Bank der Totalverlust drohen. Dies hätte auch schwere soziale Auswirkungen in der Region im Mezzogiorno."

    https://www.zeit.de/wirtschaft...

    14:51 Uhr, 16.12.2019
  • DiNase
    DiNase

    Die italienische Regierung schaltet sich in die Rettung stellt die "Volksbank" Banca Popolare di Bari unter staatliche Aufsicht. Die Führungsgremien der Bank seien aufgelöst und zwei staatliche Kommissare sowie drei weitere Personen als Mitglieder eines Überwachungskomitees ernannt worden. Für Sonntagabend wurde kurzfristig eine Sitzung des Ministerrats einberufen, bei der über Rettungsmaßnahmen entschieden werden soll.

    Die Bank nannte "Vermögensverluste" als Hintergrund der Maßnahme. In den vergangenen Jahren musste der italienische Staat immer wieder Banken retten, darunter die Monte dei Paschi di Siena (MPS), das älteste Geldhaus der Welt.

    Ministerpräsident Giuseppe Conte: Es gebe einen Rettungsplan unter der Regie der Entwicklungsbank Mediocredito Centrale. Darüber werde der Ministerrat in Kürze entscheiden.

    12:14 Uhr, 16.12.2019
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